Gottes Liebe gegen Ängste
Ängste, Sorgen und Unsicherheit prägen unsere Zeit. Die globale Situation ist beunruhigend. Politiker befürchten eine Eskalation von Kriegen, darunter Atom- und Bürgerkriege. Der Nahe Osten bleibt ein Pulverfass. Naturkatastrophen nehmen trotz modernster Technik zu. Wie sieht es in unserem eigenen Land aus? Viele Unternehmen verlagern ihre Standorte ins Ausland. Die verbleibenden Firmen senken Löhne und verlängern Arbeitszeiten. Die Angst vor Arbeitslosigkeit ist gross, und viele sind bereit, alles zu tun, um ihren Job zu behalten. Besonders ältere Arbeitnehmer sehen einer düsteren Zukunft entgegen, falls sie ihre Arbeit verlieren.
Unser Gesundheitssystem sorgt mit ständig steigenden Krankenkassenbeiträgen für zusätzliche Unsicherheit. Die Preise für Miete, Strom, Heizung und Benzin steigen stetig. Wie wird man über die Runden kommen? Auch im persönlichen Bereich gibt es zahlreiche Ängste: Die Angst vor Krebs bei einer Vorsorgeuntersuchung, die Furcht, den Partner durch Krankheit oder Beziehungsende zu verlieren, und Sorgen um die Zukunft der Kinder. Diese Ängste und Sorgen führen zu seelischen Krankheiten, einer steigenden Selbstmordrate unter Jugendlichen und Menschen, die Auswege in Alkohol, Drogen oder anderen problematischen Verhaltensweisen suchen. Wie ist es bei uns Christen? Auch wir kämpfen mit Ängsten. Es gibt Zeiten, in denen wir unsere Lebensprüfungen gelassen hinnehmen, aber es gibt auch Zeiten der Angst. Was sollen wir also tun?
Welche Ängste?
Es ist wichtig, zwischen nützlichen und schädlichen Ängsten zu unterscheiden. Die Angst, die unser Überleben sichert, ist notwendig, wenn wir einer echten Gefahr gegenüberstehen. Diese Angst warnt uns und fordert uns zum sofortigen Handeln auf. Zum Beispiel: Wenn ich im Meer schwimme und eine Haifischflosse sehe, ist meine Angst begründet. In meiner Todesangst rufe ich zu Gott, weil ich mich nicht selbst retten kann. Die Gottesfurcht ist hingegen keine Angst im herkömmlichen Sinne, sondern eine Form der Ehrfurcht und Hoffnung. Sie erinnert uns daran, dass Gott der Ursprung aller Weisheit ist: «Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang. Wahrhaft klug sind alle, die danach tun. Sein Lob bleibet ewiglich» (Psalm 111,10).
Viele Menschen haben Phobien wie Angst vor Mäusen, Spinnen, Schlangen, engen Räumen, Höhen oder dem Fliegen. Diese Ängste beeinträchtigen unser geistliches Leben nicht. Obwohl sie uns belasten, sind sie nicht die Art von Ängsten, die uns nachhaltig schaden.
Angst ist eine Emotion, die sich auf unser Selbst konzentriert. Je stärker unsere Ichbezogenheit, desto mehr fürchten wir, dass unserem «Ich» etwas zustossen könnte. Gott möchte uns jedoch inneren Frieden, Ruhe und Gelassenheit schenken. Er will, dass wir ihm unser Leben anvertrauen und uns ihm vollständig hingeben. In der Bibel, im Buch der Sprüche, zeigt uns Gott, wie wichtig Gelassenheit für unsere Gesundheit ist: «Ein gelassenes Herz ist des Leibes Leben» (Sprüche 14,30).
Unser Schöpfer weiss, was gut für unseren Körper ist und wie schädlich sich Ängste und Sorgen auf uns auswirken können: «Ein fröhliches Herz tut dem Leibe wohl; aber ein betrübtes Gemüt lässt das Gebein verdorren» (Sprüche 17,22). Die Frage ist: Wie können wir diesen Zustand der inneren Ruhe und Gelassenheit erreichen?
Glaube gegen Sorgen und Ängste
Wie können wir von diesen Ängsten und Sorgen befreit werden? Eine Antwort darauf gibt uns Jesus Christus selber: «Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht» (Matthäus 11,28–30). Jesus ist die einzige Quelle unserer inneren Ruhe und unseres Friedens.
Weltkrisen gehören zu dieser gefallenen Welt: «Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei; seht zu und erschreckt nicht. Denn es muss geschehen. Aber es ist noch nicht das Ende. Denn es wird sich ein Volk gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere; und es werden Hungersnöte sein und Erdbeben hier und dort» (Matthäus 24,6–7).
Jesus ermutigt uns, keine Angst zu haben: «Dies habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden» (Johannes 16,33).
Vertrauen und Hingabe an Gott
Gott möchte nicht, dass wir in Ängsten leben, sondern uns von ihnen befreien. Doch dafür dürfen wir mit ihm zusammenarbeiten. Ein Beispiel dafür finden wir in der Biografie des christlichen Autors T. W. Hunt, aus seinem Buch «The Mind of Christ» (Die Gesinnung Christi). Darin beschreibt er, wie Jesus ihn Schritt für Schritt von seinen Ängsten befreite: «Ich erkannte, dass meine seelische Gefangenschaft stark von Angst geprägt war. Also schrieb ich alle meine Ängste auf und stellte fest, dass sie oft mit Selbstschutz zu tun hatten: Angst um Geld, Sorgen um einen sicheren Arbeitsplatz und die Furcht, meine Familie nicht ausreichend versorgen zu können. Diese Ängste zeigten meinen Mangel an Vertrauen zu Gott. Jesus Christus in uns leben zu lassen, bedeutet, Gott voll und ganz zu vertrauen, dass er uns versorgt. Daher legte ich meine Ängste im Gebet Jesus Christus vor und bat ihn, meinen Geist nach seinem Willen zu ändern. Ich übereignete mich ihm vollständig. Dadurch entwickelte sich in mir eine neue Sicherheit, die darauf gründet, in ihm zu ruhen und ihn in mir wirken zu lassen. Sein Wirken verwandelte mich von einer Haltung des Selbstschutzes zu einer Haltung der Sicherheit und Geborgenheit in Jesus»
Schritte zur Überwindung von Ängsten
Was tat dieser Mann? Wir sehen drei wesentliche Schritte, die er unternahm, um von seinen Lasten, Sünden und Ängsten befreit zu werden:
- Den Willen, sich selbst zu prüfen und sich dazu bekennen.
- Er legte seine Lasten im Gebet Jesus Christus dar, er vertraute, dass nur er ihn davon befreien konnte. Vertrauen zu Gott ist also ein wichtiger Schritt, um von unseren Ängsten befreit zu werden.
- Er bat um Änderung seines Sinnes. Er gab sich Jesus Christus völlig hin. Ohne völlige Hingabe werden wir keine grundlegende Veränderung erfahren.
Jeder von uns kann diese Erfahrung machen und von schädlichen Ängsten befreit werden. Es ist ein Prozess, der Schritt für Schritt in uns stattfindet. Gott formt uns in Liebe und Geduld, jeden auf eine andere Art und Weise. Voraussetzung ist, dass wir die Veränderung unserer Gesinnung wollen: «Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen» (Philipper 2,13).
Das Prinzip ist nicht unsere eigene Willenskraft, sondern unsere Gedanken Gott zuzuwenden: «Ja, richtet eure Gedanken auf Gottes himmlische Welt und nicht auf das, was diese irdische Welt ausmacht» (Kolosser 3,2 Hoffnung für Alle).
Paulus zeigt uns ein Prinzip, das uns bei schwierigen Entscheidungen hilft, damit wir nicht aufgrund unserer Emotionen Fehlentscheidungen treffen. Der Mensch kann seinen Willen kontrollieren, aber nicht seine Gefühle: «Meine Waffen in diesem Kampf sind nicht die eines schwachen Menschen, sondern die mächtigen Waffen Gottes. Mit ihnen zerstöre ich feindliche Festungen: Ich bringe falsche Gedankengebäude zum Einsturz und reisse den Hochmut nieder, der sich der wahren Gotteserkenntnis entgegenstellt. Jeden Gedanken, der sich gegen Gott auflehnt, nehme ich gefangen und unterstelle ihn dem Befehl von Christus» (2. Korinther 10,4-5 Gute Nachricht Bibel).
Wenn wir unser Leben aus Gottes Perspektive sehen, ist es eine Bewährungsprobe, besonders dann, wenn wir Gottes Gegenwart nicht spüren oder er uns fern erscheint. Gottes Ziel ist es, dass wir die Bewährungsproben unseres Lebens bestehen: «Bisher hat euch nur menschliche Versuchung getroffen. Aber Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr’s ertragen könnt» (1. Korinther 10,13).
Unsere Zukunft übersteigt unser begrenztes Denken. Wir verstehen nicht vollständig, wie sehr Gott uns liebt. Menschen, die sich Gott hingeben, gehorchen ihm, auch wenn sie nicht alles verstehen. Wir sollten lernen, die Dinge loszulassen und unser Leben bewusst in Gottes Hände zu legen. Jesus schlief im Boot, als ein grosser Sturm das Schiff bedrohte und die Jünger hatten Angst: «Warum habt ihr Angst? Ist euer Glaube denn so klein? Und er stand auf und drohte dem Wind und den Wellen, und augenblicklich war alles wieder ruhig» (Matthäus 8,25–26 Neues Leben Bibel).
Wie reagieren wir, wenn die Stürme des Lebens kommen? Sind wir ruhig und gelassen, im vollen Vertrauen auf Gott, oder geht es uns oft wie den Jüngern? Der natürliche Mensch ist gefangen in Ängsten, Besorgtheit und Befürchtungen. Die Ursache ist Selbstschutz und Ichbezogenheit. Diese Gefühle waren Jesus Christus fremd. Es ist schwer zu verstehen, dass schwere Krankheiten, der Verlust eines geliebten Menschen oder ein Absturz in die Armut uns zum Besten dienen sollen. Aber gerade sehr schwierige Lebensumstände erfordern Glauben: «Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus» (Philipper 4,6–7).
Gottes Liebe gegen Ängste
Liebe vertreibt unsere Ängste und heilt unsere Verletzungen: «Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus. Denn die Furcht rechnet mit Strafe; wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe» (1. Johannes 4,18).
Gott möchte, dass wir in der Liebe wachsen und unser Vertrauen zu ihm stärker wird: «Selig ist, wer Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott verheissen hat denen, die ihn lieb haben» (Jakobus 1,12)
Die vollkommene Liebe Jesu Christi macht Ihren Alltag schöner und reicher. Seine Liebe befreit Sie von Unsicherheiten und Ängsten und wird zum Segen für Ihre Mitmenschen, die Ihre Liebe spüren. Wenn Sie Gott von ganzem Herzen lieben, werden Sie gerne viel Zeit im Gebet mit ihm verbringen. Sie werden sich ihm gerne anvertrauen und sich ihm hingeben. Jesus wird Sie durch die Stürme des Lebens tragen.
von Christine Joosten
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