Das Zukünftige
Nichts verkauft sich so gut wie Prophezeiungen. Es ist wahr. Eine Kirche oder ein Missionswerk kann eine dämliche Theologie, einen komischen Leiter und unsinnig strikte Regeln haben, aber sie haben ein paar Weltkarten, eine Schere und einen Stapel von Zeitungen, zusammen mit einem Prediger, der sich halbwegs gut aus-drücken kann, dann, so scheint es, werden die Menschen ihnen eimerweise Geld schicken. Menschen fürchten sich vor dem Unbekannten und sie kennen die Zukunft nicht. So scheint es, dass irgendein alter Strassenhändler, der des Weges kommt und behauptet, dass er die Zukunft kennt, eine ganz schöne Gefolgschaft zusammentrommeln kann, wenn er klug genug ist, Gottes Unterschrift für seine Vorhersagen zu fälschen, indem er Bibelstellen wir ein Zirkuskünstler jongliert.
Aber einer Sache, der wir uns klar werden müssen, wenn wir nicht aufdringlichen Propheten auf den Leim gehen wollen, ist folgende: Bei der biblische Prophetie geht es nicht um die Zukunft. Es geht darum, dass wir Jesus Christus erkennen. Wenn Sie einen guten Fall für die Sucht nach Vorhersagen haben wollen, dann händigen sie Ihren Verstand nur den selbst ernannten Boten Gottes aus, sodass sie ihn mit Erfindungen darüber füllen können, welcher besondere Despot tatsächlich der „König des Südens“ oder der „König des Nordens“, oder „das Tier“ oder „der falsche Prophet“ oder das zehnte „Horn“ ist. Es wird viel Spass machen, sehr aufregend sein, und beinahe geistlich so nützlich sein, wie wenn man für den Rest seines Lebens Dungeons and Dragons (Kerker und Drache) spielt. Oder Sie könnten eine Lektion vom Apostel Petrus annehmen. Der hatte einige Gedanken zur Prophetie – ihren Ursprung, ihren Wert und ihren Zweck. Er wusste, worum es dabei ging. Und er gab uns diese Informationen im 1. Petrusbrief weiter.
„Nach dieser Seligkeit haben gesucht und geforscht die Propheten, die von der Gnade geweissagt haben, die für euch bestimmt ist, und haben geforscht, auf welche und was für eine Zeit der Geist Christi deutete, der in ihnen war und zuvor bezeugt hat die Leiden, die über Christus kommen sollten, und die Herrlichkeit danach. Ihnen ist offenbart worden, dass sie nicht sich selbst, sondern euch dienen sollten mit dem, was euch nun verkündigt ist durch die, die euch das Evangelium verkündigt haben durch den heiligen Geist, der vom Himmel gesandt ist“ (1. Petrus 1,10-12).
Hier ist nun die „Insider-Information“ für uns, direkt aus dem Munde des Petrus:
- Der Geist Christi, der Heilige Geist, ist die Quelle der Prophetie (Offenbarung 19,10 sagt das Gleiche aus).
- Der Zweck der Prophetie war die Vorhersage des Todes und der Auferstehung Jesu Christi.
- Wenn man das Evangelium gehört hat, hat man alles gehört, was es zum Thema Prophetie zu wissen gibt.
Und was hat Petrus von seinen Lesern, die diese Informationen erhielten, erwartet? Einfach dies: „Darum umgürtet die Lenden eures Gemüts, seid nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch angeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi“ (V. 13). Unseren Sinn auf die Gnade zu richten, bedeutet, dass man die „Wiedergeburt“ (V. 3) durch den Glauben auslebt, während wir „einander beständig lieben aus reinem Herzen“ (V. 22). Warten Sie einen Moment, sagen Sie. Wie steht es mit dem Buch der Offenbarung? Die Offenbarung sagt doch die Zukunft voraus, nicht wahr?
Nein. Nicht in der Weise, wie die nach Prophetie Süchtigen denken. Das Bild der Offenbarung über die Zukunft ist einfach, dass eines Tages Jesus zurückkehren wird, und jeder, der ihn mit Freude empfängt, Anteil an seinem Reich haben wird, und jeder, der sich ihm widersetzt, wird mit leeren Händen dastehen. Die Botschaft des Buches der Offenbarung ist ein Ruf, im Dienst für unseren Herrn niemals aufzugeben, sogar wenn wir dafür getötet werden, weil wir in seinen liebenden Händen sicher sind – ungeachtet dessen, was die scheinbar nie endende Parade von bösen Systemen, Regierungen und Menschen einem antun möchte.
Bibelprophetie, einschliesslich des Buches der Offenbarung dreht sich um Jesus Christus – wer er ist, was er getan hat und die einfache Tatsache, dass er zurückkehren wird. Im Lichte dieser Wahrheit – der Wahrheit des Evangeliums – schliesst die Prophetie einen Ruf nach einem „heiligen Wandel und frommen Wesen ein, während wir das Kommen des Tages Gottes erwarten“ (2. Petrus 3,12). Falsche Darstellungen der Bibelprophetie lenken nur die Aufmerksamkeit von ihrer wahren Botschaft ab – von der „Einfalt und Lauterkeit, die in Christus ist“ (2. Korinther 11,3) ab. Die Sucht nach Vorhersagen verkauft sich gut, aber das Heilmittel gibt es gratis – eine gute Dosis des ungeschminkten Evangeliums.
von Michael Feazell