Hatten Sie eine gute Reise? Dies ist normalerweise die erste Frage, die Ihnen gestellt wird, wenn Sie das Flugzeug verlassen. Wie oft antworten Sie: „Nein, es war schrecklich. Das Flugzeug hob verspätet ab, wir hatten einen turbulenten Flug, es gab keine Mahlzeit und ich habe jetzt Kopfschmerzen!" (Oops, das hört sich an, als wäre es mir passiert, nach einem meiner unangenehmeren Flüge!)
Es würde mir Leid tun, einen ganzen Tag zu vergeuden, nur um von einem Ort zum andern zu reisen; deshalb versuche ich, meine Reisezeit irgendwie zu nutzen. Ich nehme mir immer mehrere Bücher mit, zu beantwortende Briefe, zu redigierende Artikel, Audiobänder und natürlich etwas Schokolade als Wegzehrung! So kann ich, selbst wenn die Fahrt holprig war oder ich spät ankam, immer noch sagen, dass ich die Reise genoss, weil ich nicht nur da herumsass, um mich über allerlei Dinge, die falsch liefen, zu sorgen oder vor Wut zu kochen.
Ist das Leben nicht manchmal so? Das Leben ist eine Reise; wir können es auch geniessen und die Zeit nutzen, die Gott uns gegeben hat, oder wir können uns Händeringend um die Umstände sorgen und wünschen, dass die Dinge anders gelaufen wären.
Irgendwie besteht unser Leben aus Reisetagen. Es scheint, dass wir von einem Ort zum andern eilen, wie wild zu Terminen hasten, um Leute zu treffen und um Erledigtes aus unserer Liste zu kreuzen. Blicken wir jemals zurück, um einen geistigen Schnappschuss vom Tage zu nehmen und zu sagen: „dies ist ein Moment meines Leben. Danke, Herr, für diesen Moment und für dieses Leben"?
„Wir sollten mehr im gegenwärtigen Moment leben,“ sagt Jan Johnson in ihrem Buch, „Enjoying the Presence of God“ (Geniessen Sie die Gegenwart Gottes) „weil es uns hilft, die Prozesse und Ergebnisse des Lebens zu schätzen".
Das Leben ist mehr, als nur Erledigtes in unseren Listen abzuhaken. Manchmal sind wir ganz in Anspruch genommen damit, produktiv zu sein, und fühlen uns erst dann zufrieden, wenn wir so viel wie möglich geschafft haben. Wenn es auch gut ist, seine vollbrachten Leistungen zu geniessen, sind sie doch viel süsser, wenn wir „diesen gegenwärtigen Moment geniessen, statt in der Vergangenheit zu verweilen oder planlos über die Zukunft zu grübeln" (ebenda). Nicht nur scheinen die guten Dinge im Leben besser, wenn wir jeden Moment geniessen, sondern auch die schlechten werden erträglicher, wenn man sie als Teil des ganzen Prozesses betrachtet. Prüfungen und Probleme sind nicht permanent sie gleichen eher groben Steine auf dem Pfad. Ich weiss, es ist leicht gesagt. Denken Sie aber daran, dass Sie bereits viele rauhe Stellen passiert haben, und dass auch Ihre momentanen bald hinter Ihnen liegen werden. Es hilft auch, sich daran zu erinnern, dass wir nicht nur für diesen Zweck hier sind. Wir befinden uns auf dem Weg zu einem anderen, besseren Ort. Paulus ermutigt uns in Philipper 3,13-14:
„Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, dass ich es ergriffen habe; eins aber [tue ich]: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt, und jage auf das Ziel zu, dem Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus."
Lassen Sie uns mit dem Ziel vor Augen fortfahren. Geniessen wir aber auch jeden Reisetag und nutzen wir die Zeit. Gute Reise!
von Tammy Tkach