Bevor Jesus gekreuzigt wurde, war Petrus mindestens drei Jahre lang mit ihm unterwegs, ass, lebte und unterhielt sich mit ihm. Doch als es darauf ankam, verleugnete Petrus seinen Herrn dreimal energisch. Zusammen mit anderen Jüngern floh er in der Nacht der Gefangennahme Jesu und sie überliessen ihn der Kreuzigung. Drei Tage später erschien der auferstandene Christus genau diesen Jüngern, die ihn verleugnet hatten und weggelaufen waren. Einige Tage später begegnete er Petrus und den anderen Jüngern, während sie von ihrem Fischerboot die Netze auswarfen, und lud sie zu einem Frühstück am Ufer ein.
Trotz der Unbeständigkeit von Petrus und den Jüngern hörte Jesus nie auf, ihnen treu zu sein. Wenn wir den genauen Zeitpunkt bestimmen müssten, in dem Petrus bekehrt wurde, wie würden wir diese Frage beantworten? Wurde er gerettet, als Jesus ihn zum ersten Mal als Jünger erwählte? War es, als Jesus sagte: Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen? Oder als Petrus zu Jesus sagte: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes? Wurde er in dem Moment gerettet, als er von der Auferstehung Jesu überzeugt war? War es, als Jesus den Jüngern am Ufer erschien und dann Petrus fragte, hast du mich lieb? Oder war es an Pfingsten, als die versammelte Gruppe mit dem Heiligen Geist erfüllt wurde? Oder war es nichts von alledem?
Eines wissen wir: Der Petrus, den wir in der Apostelgeschichte sehen, ist definitiv ein mutiger und kompromissloser Gläubiger. Aber wann genau die Bekehrung stattfand, ist nicht leicht festzustellen. Wir können nicht sagen, dass es bei der Taufe geschehen ist. Wir lassen uns taufen, weil wir glauben, nicht bevor wir glauben. Wir können nicht einmal sagen, dass es beim Beginn des Glaubens geschieht, weil es nicht unser Glaube ist, der uns rettet, sondern Jesus, der uns rettet.
Paulus drückt es im Epheserbrief so aus: «Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner grossen Liebe, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr gerettet und er hat uns mit auferweckt und miteingesetzt im Himmel in Christus Jesus, damit er in den kommenden Zeiten erzeige den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte gegen uns in Christus Jesus. Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme» (Epheser 2,4-9).
Die Wahrheit ist, dass unsere Errettung durch Jesus vor 2000 Jahren gesichert wurde. Jedoch hat uns Gott seit der Grundlegung der Welt, lange bevor wir überhaupt eine Entscheidung treffen konnten, seine Gnade in seinem Werk angeboten, in seinem Glauben Jesus anzunehmen (Johannes 6,29). Denn unser Glaube rettet uns nicht oder veranlasst Gott nicht, seine Meinung über uns zu ändern. Gott hat uns immer geliebt und wird nie aufhören, uns zu lieben. Wir sind durch seine Gnade gerettet, und zwar aus einem einzigen Grund, weil er uns liebt. Wenn wir an Jesus glauben, das ist der springende Punkt, sehen wir zum ersten Mal, wie die Dinge wirklich sind und was wir nötig haben. Jesus, unseren persönlichen Retter und Erlöser. Wir erfahren die Wahrheit, dass Gott uns liebt, uns in seiner Familie haben will und uns in Jesus Christus vereinen möchte. Wir wandeln endlich im Licht, folgen dem Urheber und Vollender unseres Glaubens, dem Urheber des ewigen Heils. Das ist wahrlich eine gute Nachricht! Wann wurden Sie gerettet?
von Joseph Tkach