„Die Heilige Schrift ist das inspirierte Wort Gottes, das getreue Textzeugnis des Evangeliums und die wahre und genaue Wiedergabe der Offenbarung Gottes an den Menschen. Insofern ist die Heilige Schrift unfehlbar und grundlegend für die Kirche in allen Lehr- und Lebensfragen“ (2. Timotheus 3,15-17; 2. Petrus 1,20-21; Johannes 17,17).
Der Autor des Hebräerbriefes sagt über die Art und Weise, wie Gott über die Jahrhunderte menschlicher Existenz gesprochen hat, folgendes: „Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern zu den Propheten, hat er in diesem letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn" (Hebräer 1,1-2).
Das Konzept von „vielfach und auf vielerlei Weise" ist wichtig. Das geschriebene Wort war nicht immer verfügbar, und von Zeit zu Zeit offenbarte Gott seine Gedanken den Patriarchen wie Abraham, Noah usw. durch wunderbare Ereignisse. Das 1. Buch Mose offenbarte viele dieser frühen Begegnungen zwischen Gott und den Menschen. Als die Zeit voranschritt, benutzte Gott verschiedene Methoden, um die Aufmerksamkeit des Menschen zu erhalten (wie der brennende Dornbusch in 2. Mose 3,2), und er sandte Boten wie Moses, Josua, Debora usw., um den Menschen sein Wort zu geben.
Es scheint, dass Gott mit der Entwicklung der Schrift anfing, dieses Medium zu benutzen, um seine Botschaft an uns für die Nachwelt zu bewahren.Er inspirierte Propheten und Lehrer, um aufzuzeichnen, was er der Menschheit sagen wollte.
Anders als viele der heiligen Schriften anderer populären Religionen, behauptet die Sammlung von Büchern, die man das „Alte Testament" nennt, das aus den Schriften vor der Geburt Christi besteht, durchweg, dass es das Wort Gottes ist. Jeremia 1,9; Amos 1,3.6.9; 11 und 13; Micha 1,1 und viele andere Abschnitte verweisen darauf, dass die Propheten ihre aufgezeichneten Botschaften so verstanden, als ob Gott selber sprach. Auf diese Weise haben „Menschen, getrieben vom Heiligen Geist im Namen Gottes geredet" (2. Petrus 1,21). Paulus bezeichnet das Alte Testament als „die heilige Schrift", die „von Gott eingegeben [inspiriert] ist" (2. Timotheus 3,15-16).
Dieses Konzept der Inspiration wird von den Autoren des Neuen Testaments aufgegriffen. Das Neue Testament ist eine Sammlung von Schriften, die in erster Linie durch die Verbindung mit denen, die vor [der Zeit von] Apostelgeschichte 15 als Apostel anerkannt wurden, Autorität als Heilige Schrift beanspruchten. Beachten Sie, dass der Apostel Petrus die Briefe des Paulus, die „nach der Weisheit, die ihm gegeben ist", verfasst wurden, unter die „anderen [heiligen] Schriften einreihte (2. Petrus 3,15-16). Nach dem Tode dieser frühen Apostel, wurde kein Buch geschrieben, das später als ein Teil dessen, was wir heute die Bibel nennen, akzeptiert wurde.
Die Apostel wie Johannes und Petrus, die mit Christus umherzogen, zeichneten die Höhepunkte von Jesu Wirken und Lehren für uns auf (1. Johannes 1,1-4; Johannes 21,24.25). Sie hatten „seine Herrlichkeit selber gesehen" und „hatten umso fester das prophetische Wort", und haben uns „die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus kundgetan" (2. Petrus 1,16-19). Lukas, ein Arzt und jemand, der auch als Historiker galt, sammelte Geschichten von „Augenzeugen und Dienern des Worts" und schrieb einen „geordneten Bericht", damit wir „den sicheren Grund der Lehre erfahren, in der wir unterrichtet wurden" (Lukas 1,1-4).
Jesus sagte, dass der Heilige Geist die Apostel an die Dinge, die er gesagte hatte, erinnern würde (Johannes 14,26). Genauso wie er die Autoren des Alten Testaments inspirierte, würde der Heilige Geist die Apostel inspirieren, um ihre Bücher und Schriften für uns zu verfassen, und er würde sie in alle Wahrheit leiten (Johannes 15,26; 16,13). Die Heilige Schrift stellt für uns ein treues Zeugnis für das Evangelium Jesu Christi dar.
Daher ist der biblische Anspruch, dass die Heilige Schrift das inspirierte Wort Gottes ist, eine wahrheitsgetreue und genaue Aufzeichnung von Gottes Offenbarung an die Menschheit. Sie spricht mit Gottes Autorität. Wir können sehen, dass die Bibel in zwei Teile unterteilt ist: das Alte Testament, das, wie der Hebräerbrief sagt, zeigt, was Gott durch die Propheten redete; und auch das Neue Testament, das wieder in Bezugnahme auf Hebräer 1,1-2 offenbart, was Gott zu uns durch den Sohn (durch die apostolischen Schriften) geredet hat. Daher werden nach den Worten der Heiligen Schrift die Mitglieder von Gottes Haushalt „auf dem Grund der Apostel und Propheten mit Jesus selber als Eckstein" erbaut (Epheser 2,19-20).
Die Heilige Schrift führt uns durch den Glauben an Jesus Christus zum Heil. Sowohl das Alte als auch das Neue Testament beschreiben den Wert der Heiligen Schrift für den Gläubigen. „Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Wege" verkündigt der Psalmist (Psalm 119,105). Aber auf welchen Weg verweist uns das Wort? Das wird von Paulus aufgegriffen, als er dem Evangelisten Timotheus schreibt. Beachten wir genau, was er in 2. Timotheus 3,15 (in drei unterschiedlichen Bibelübersetzungen wiedergegeben) sagt:
Diese Schlüsselpassage betont, dass die Heilige Schrift uns zum Heil durch den Glauben an Christus führt. Jesus selber erklärte, dass die Heilige Schrift von ihm Zeugnis gab. Er sagte, „dass alles erfüllt werden muss, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen (Lukas 24,44). Diese Schriften verwiesen auf Christus als den Messias. Im gleichen Kapitel berichtet Lukas, dass Jesus zwei Jünger traf, als sie auf einer Wanderung zu einem Dorf namens Emmaus waren, und „das er bei Mose und allen Propheten anfing und ihnen auslegte, was in der ganzen Schrift von ihm gesagt war" (Lukas 24,27).
In einem anderen Abschnitt, als er von den Juden, die dachten, dass die Beobachtung des Gesetzes der Weg zum ewigen Leben sei, verfolgt wurde, korrigierte er sie mit den Worten: „Ihr sucht in der Schrift, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist's, die von mir zeugt; aber ihr wollt nicht zu mir kommen, dass ihr das Leben hättet" (Johannes 5,39-40).
Die Heilige Schrift führt uns zum Heil in Christus, und durch das Werk des Heiligen Geistes werden wir durch die Schriften geheiligt (Johannes 17,17). Das Leben nach der Wahrheit der Heiligen Schrift sondert uns aus.
Paulus erläutert in 2. Timotheus 3,16-17 weiter:
„Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt."
Die Heilige Schrift, die uns auf Christus zum Heil verweist, unterrichtet uns auch über die Lehren Christi, sodass wir in sein Ebenbild wachsen können. 2. Johannes 9 erklärt, „wer darüber hinausgeht und bleibt nicht in der Lehre Christi, der hat Gott nicht", und Paulus besteht darauf, dass wir den „heilsamen Worten" Jesu Christi zustimmen (1. Timotheus 6,3). Jesus beteuerte, dass Gläubige, die seinen Worten gehorchen, weisen Menschen gleich sind, die ihr Haus auf einen Felsen bauen (Matthäus 7,24).
Daher macht uns die Schrift nicht nur weise zum Heil, sondern sie führt den Gläubigen zur geistlichen Reife und rüstet sie/ihn für das Werk des Evangeliums zu. Die Bibel macht in all diesen Dingen keine leeren Versprechungen. Die Heiligen Schriften sind unfehlbar und für die Kirche die Grundlage in allen Angelegenheiten der Doktrin und der göttlichen Lebensführung.
Das Studium der Bibel ist eine grundlegende christliche Disziplin, die in den Berichten des Neuen Testaments gut dargestellt ist. Die gerechten Beröer „nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten täglich in der Schrift, ob sich's so verhielte", um ihren Glauben an Christus zu bestätigen (Apostelgeschichte 17,11). Der Kämmerer der Königin Kandake von Äthiopien las das Buch Jesaja, als Philippus ihm Jesus predigte (Apostelgeschichte 8,26-39). Timotheus, der die Schrift durch den Glauben seiner Mutter und Grossmutter von Kindheit an kannte (2. Timotheus 1,5; 3,15), wurde von Paulus daran erinnert, das Wort der Wahrheit richtig auszuteilen (2. Timotheus 2,15), und „das Wort zu predigen" (2. Timotheus 4,2).
Der Titusbrief gibt die Anweisung, dass jeder Älteste „sich an das Wort der Wahrheit halte, das gewiss ist" (Titus 1,9). Paulus erinnert die Römer, dass „wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben" (Römer 15,4).
Die Bibel warnt uns auch davor, uns auf unsere eigene Auslegung von biblischen Abschnitten zu verlassen (2. Petrus 1,20), die Schriften zu unserer eigenen Verdammnis zu verdrehen (2. Petrus 3,16), und uns mit Debatten und Kämpfen über die Bedeutung von Wörtern und mit Geschlechtsregistern zu beschäftigen (Titus 3,9; 2. Timotheus 2,14.23). Das Wort Gottes ist durch unsere vorgefassten Meinungen und Manipulationen nicht gebunden (2. Timotheus 2,9), es ist vielmehr „lebendig und kräftig" und „ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens" (Hebräer 4,12).
Die Bibel ist für den Christen relevant, weil . . .
James Henderson