Befiehl deine Werke dem HERRN
Ein Farmer fuhr mit seinem Pritschenwagen auf der Hauptstrasse und sah, dass ein Tramper mit einem schweren Rucksack unterwegs war. Er hielt an und bot ihm eine Mitfahrgelegenheit an, die der Tramper gern annahm. Als er eine Weile gefahren war, bemerkte der Farmer bei einem Blick in den Rückspiegel, dass der Tramper zusammengekrümmt auf der Ladefläche sass, wobei der schwere Rucksack immer noch an seinen Schultern hing. Der Farmer hielt an und schrie: „Hey, warum nimmst du nicht den Rucksack ab und legst ihn auf die Pritsche?“ „Das ist schon okay“, antworte der Tramper. „Sie brauchen sich nicht um mich zu kümmern. Bringen Sie mich einfach an mein Ziel und ich werde glücklich sein“.
Wie lächerlich das ist! Aber diese Einstellung haben viele Christen. Sie sind froh, im „Rettungswagen“ mitgenommen zu werden, der sie in den Himmel bringt, aber sie nehmen während der Fahrt die Last nicht von ihren Schultern.
Das steht im Gegensatz zur Wahrheit, die wir in der Bibel finden – und die Wahrheit wird eure Last leicht machen! In Sprüche 16,3 zeigt uns König Salomo wieder einen seiner funkelnden Edelsteine: „Befiehl dem Herrn deine Werke, so wird dein Vorhaben gelingen.“ In diesem Vers steckt mehr, als das Streben danach, ein pflichtbewusster Christ zu sein. „Befiehl“ bedeutet hier wortwörtlich „wälze (auf)“. Es hat etwas damit zu tun, eine Sache von sich auf jemand anderen zu wälzen oder weg zu wälzen. Ein Bericht in 1. Mose 29 macht es deutlich. Jakob kam auf seinem Weg nach Paddan-Aram zu einem Brunnen, wo er auf Rahel traf. Sie und andere wollten ihre Schafe tränken, aber ein schwerer Stein bedeckte die Öffnung des Brunnens. Jakob „trat herzu und wälzte den Stein von der
Öffnung des Brunnens“ (Vers 10) und tränkte die Schafe. Das hebräische Wort „wälzte“ an dieser Stelle ist dasselbe Wort wie „befiehl“ in Sprüche 16,3. Der Ausdruck des Wälzens im Sinne von eine Last auf Gott wälzen, ist auch in Psalm 37,5 und 55,23 zu finden. Er stellt die vollständige Abhängigkeit von Gott dar. Der Apostel Petrus schrieb in ähnlicher Form: „Alle eure Sorge
werft auf ihn; denn er sorgt für euch“ (1. Petrus 5,7). Das griechische Wort für „werfen“ bedeutet im Wesentlichen dasselbe wie das Wort „(an)befehlen“ im Hebräischen, das auch mit „wälzen bzw. werfen (auf)“ übersetzt wird. Das ist ein bewusstes Handeln unsererseits. Wir finden das Wort „werfen“ auch im Bericht über den Einzug Jesu nach Jerusalem, bei dem er auf einem Esel ritt
– „und warfen ihre Kleider auf das Füllen“ (Lukas 19,35). Werfen Sie alles, was Ihnen Sorgen macht, auf den Rücken unseres Herrn. Er wird sich darum kümmern, weil er für Sie sorgt.
Können Sie jemanden nicht vergeben? Werfen Sie es auf Gott! Sind Sie zornig? Werfen Sie es auf Gott! Haben Sie Angst? Werfen Sie diese auf Gott! Haben Sie die Ungerechtigkeiten in dieser Welt satt? Werfen Sie diese auf Gott! Haben Sie es mit einer schwierigen Person zu tun? Werfen Sie die Last auf Gott! Hat man Sie missbraucht? Werfen Sie es auf Gott! Sind Sie verzweifelt? Werfen Sie es auf Gott! Aber das ist noch nicht alles. Gottes Einladung dieses „auf ihn Werfens” gilt ohne Einschränkung. Salomo schrieb, wir mögen doch, was immer wir auch tun, auf Gott werfen. Werfen Sie während Ihrer Reise durchs Leben alle Dinge auf Gott – alle Ihre Pläne, Hoffnungen und Träume. Wenn Sie alles auf Gott werfen, tun Sie es nicht nur gedanklich. Tun Sie es wirklich. Fassen Sie Ihre Gedanken in Worte. Sprechen Sie mit Gott. Seien sie spezifisch: „Lasst eure Bitten Gott kundwerden” (Philipper 4,6). Sagen Sie ihm: „Ich mache mir Sorgen über...” „Ich übergebe es dir. Es gehört dir. Ich weiss nicht, was ich tun soll”. Das Gebet stellt eine Beziehung her und Gott wünscht sich sehr, dass wir uns an ihn wenden. Er möchte, dass wir ihn an unserem Leben teilhaben lassen. Er möchte Sie durch Sie selbst kennen! Gott möchte Ihnen zuhören – was für ein Gedanke!
Das Wort „anbefehlen“ wird im Alten Testament manchmal mit „anvertrauen“ übersetzt. Die Amplified Bibel übersetzt Sprüche 16,3 wie folgt: „Wälze [oder wirf] deine Werke auf den Herrn [befiehl sie/vertraue sie ihm gänzlich an].“Was immer es ist, vertrauen Sie es ihm an. Wälzen Sie es auf ihn. Vertrauen Sie Gott, dass er sich der Sache annimmt und tun wird, was seinem Willen entspricht. Lassen Sie es bei ihm und bleiben Sie ruhig. Was wird in der Zukunft geschehen? Gott „wird Ihre Pläne ausarbeiten“. Er wird unsere Wünsche, unser Wollen und unsere Pläne so formen, dass alles mit seinem Willen in Einklang steht, und er wird seine Wünsche in unser Herz legen, auf dass sie zu den unsrigen werden (Psalm 37,4).
Nehmen Sie die Last von Ihren Schultern. Gott lädt uns ein, alles auf ihn zu wälzen. Dann können Sie Zuversicht und inneren Frieden haben, Ihre Pläne, Wünsche und Anliegen gehen in irgendeiner Weise in Erfüllung, weil sie mit Gottes Wünschen übereinstimmen. Das ist eine Einladung, die Sie nicht ablehnen sollten!
von Gordon Green