Komm, Herr Jesus
Das Leben in dieser Welt erfüllt uns mit grosser Sorge. Überall gibt es Probleme, sei es mit Drogen, durch Einwanderung fremdartiger Menschen oder aufgrund politischer Auseinandersetzungen. Dazu kommen Armut, unheilbare Krankheiten und die globale Klimaerwärmung. Es gibt Kinderpornographie, Menschenhandel und willkürliche Gewalt. Sorgen bereiten die Verbreitung von Nuklearwaffen, Kriege und terroristische Anschläge. Es scheint keine Lösung hierfür zu geben, es sei denn, Jesus käme wieder und das sehr bald. Kein Wunder also, dass Christen sich nach Jesu zweitem Kommen sehnen und beten: „Komm, Jesus, komm!“
Christen vertrauen auf Jesu verheissene Wiederkunft und erwarten die Erfüllung dieser Prophezeiung. Die Deutung biblischer Prophezeiungen erweist sich als recht komplizierte Angelegenheit, weil diese sich in einer Weise erfüllt haben, wie man es so nicht erwartet. Selbst die Propheten wussten sich kein Bild zu machen. Beispielsweise hatten sie keine Vorstellung davon, wie der Messias als Baby auf die Welt kommen und sowohl Mensch als auch Gott sein würde (1. Petrus 1,10-12). Wie sollte Jesus als unser Herr und Retter für unsere Sünden leiden und sterben können und dennoch Gott sein? Erst als es wirklich geschah, hätte man es verstehen können. Doch selbst dann haben es die gebildeten Priester, Schriftgelehrten und Pharisäer nicht begriffen. Statt Jesus mit offenen Armen anzunehmen, trachten sie danach, ihn zu töten.
Es mag faszinierend sein, darüber zu spekulieren, wie sich die Prophezeiungen in Zukunft erfüllen werden. Doch unsere Errettung an diesen Deutungen festzumachen, ist weder klug noch weise, vor allem nicht in Bezug auf die Endzeit. Jahr um Jahr sagen selbsternannte Propheten ein bestimmtes Datum für die Wiederkunft Christi voraus, doch bisher lagen sie alle falsch. Warum ist das so? Weil die Bibel uns schon immer sagt, dass wir weder Zeit, noch Stunde, noch den Tag für diese Dinge wissen können (Apostelgeschichte 1,7; Matthäus 24,36; Mk. 13,32). Unter Christen hört man: „Die Situation in der Welt wird immer schlimmer! Sicherlich leben wir jetzt in den letzten Tagen“. Diese Gedanken begleiten die Christen schon alle Jahrhunderte hindurch. Sie alle hatten das Gefühl, in den letzten Tagen zu leben – und seltsamerweise hatten sie Recht. „Die letzten Tage“ begannen mit der Geburt Jesu. Deshalb leben die Christen seit Jesu erstem Kommen in der Endzeit. Als Paulus zu Timotheus sagte, dass „in den letzten Tagen schlimme Zeiten kommen werden“ (2. Timotheus 3,1), sprach er nicht von einer bestimmten Zeit oder einem bestimmten Tag in der Zukunft. Paulus fügte hinzu, dass die Menschen in den letzten Tagen viel von sich halten würden und geldgierig, brutal, Lästerer, undankbar, unversöhnlich und so weiter sein würden. Dann mahnte er: „Solche Menschen meide“ (2. Timotheus 3,2-5). Offensichtlich muss es solche Menschen schon damals gegeben haben. Warum sonst sollte Paulus die Gemeinde anweisen, sich von ihnen fernzuhalten? In Matthäus 24,6-7 wird uns gesagt, dass sich Nationen gegeneinander erheben werden und es zu vielen Kriegen kommen wird. Das ist nichts Neues. Wann hat es je Zeiten ohne Krieg in der Welt gegeben? Die Zeiten sind schon immer schlecht und es wird immer schlimmer, nicht besser. Wir fragen uns, wie schlimm es noch werden muss, bevor Christus wiederkehrt. Ich weiss es nicht.
Paulus schrieb: „Mit den bösen Menschen aber und Betrügern wird’s je länger, desto ärger“ (2. Timotheus 3,13). So schlimm es auch wird, Paulus fährt fort: „Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist“ (2. Timotheus 3,14).
Mit anderen Worten, egal wie schlimm es auch wird, wir sollten weiterhin am Glauben in Christus festhalten. Wir sollten tun, was wir durch den Heiligen Geist aus der Heiligen Schrift erfahren und gelernt haben. Inmitten der biblischen Prophezeiungen sagt Gott den Menschen immer, dass sie keine Angst haben sollen. „Fürchte dich nicht!“ (Daniel 10,12.19). Schlimme Dinge werden sich zutragen, aber Gott regiert über alles. Jesus sagte: „Das habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“ (Johannes 16,33).
Es gibt zwei Möglichkeiten, die Worte „Komm, Jesus, komm“ zu betrachten. Eine drückt das Sehnen nach der Wiederkunft Christi aus. Die zweite, unsere Gebetsbitte, im Buch Offenbarung „Amen, ja, komm, Herr Jesus!“ (Offenbarung 22,20).
„Ich vertraue dir mein Herz an und nimm Wohnung in mir. Hilf mir, dich besser zu erkennen. Gib mir deinen Frieden in dieser chaotischen Welt“.
Nehmen wir uns mehr Zeit, um mit Christus in einer persönlichen Beziehung zu leben! Dann brauchen wir uns über das Ende der Welt keine Sorgen zu machen.
von Barbara Dahlgren