Im Zentrum der christlichen Botschaft steht der Aufruf, einander zu lieben und zu unterstützen. Oft betrachten wir uns nicht als besonders talentiert und fragen uns, wie wir anderen Menschen beistehen können. Die Antwort darauf habe ich auf einer Tasse gefunden: «Manche Menschen machen die Welt besonders, indem sie einfach da sind».
Die Kraft der Anwesenheit (Präsenz) wurde mir erstmals bei einem Treffen mit Frauen in Afrika bewusst. Dort wurde erläutert, wie sie Frauen in ihrer lokalen Gemeinschaft unterstützen können, indem sie einfach für andere da sind. Sich neben eine kranke Person zu setzen, die Hand jemandem zu halten, der Schwierigkeiten durchlebt, jemanden anzurufen oder ihm eine Karte zu schicken, macht den Unterschied. Einfach da zu sein für eine Person die Schmerzen erleidet oder verzweifelt ist, ist eine grosse Hilfe. Ihre Anwesenheit vermittelt Liebe, Mitgefühl und ein Gefühl des Zusammenhalts im Leid.
Gott machte seinem Volk Israel das Versprechen mit ihnen zu sein: «Seid getrost und unverzagt, fürchtet euch nicht und lasst euch nicht vor ihnen grauen; denn der Herr, dein Gott, wird selber mit dir ziehen und wird die Hand nicht abtun und dich nicht verlassen» (5.Mose 31,6). Er sagt nicht, dass alle unsere Probleme verschwinden, aber er verspricht, uns auf jedem Schritt in unserem Leben zu begleiten: «Ich will dich nicht verlassen und nicht von dir weichen» (Hebräer 13,5).
Moses erwiderte auf die Zusage seiner Präsenz: «Wenn nicht dein Angesicht vorangeht, so führe uns nicht von hier hinauf. Denn woran soll erkannt werden, dass ich und dein Volk vor deinen Augen Gnade gefunden haben, wenn nicht daran, dass du mit uns gehst, sodass ich und dein Volk erhoben werden vor allen Völkern, die auf dem Erdboden sind?» (2.Mose 33,15-16). Moses vertraute auf die Gegenwart Gottes.
Ebenso versprach Jesus, dass er durch den Heiligen Geist bei den Jüngern und bei allen, die an ihn glauben, sein würde: «Ich will den Vater bitten und er wird euch einen anderen Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein» (Joh. 14,16-17). Jesus betont es besonders, indem er sagt: «Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch» (Vers 18).
Sie haben wahrscheinlich auch Zeiten erlebt, wenn es schien, dass Ihre Gebete nicht beantwortet wurden. Keine Lösung war in Sicht. Die einzige Antwort schien zu lauten: «Warte!». Während dieser Wartezeit verspürten Sie die Gegenwart Gottes, und Sie erhielten seinen Trost und Frieden. Paulus ruft die Thessalonicher dazu auf, sich gegenseitig zu unterstützen und zu ermutigen: «Darum tröstet euch untereinander und einer erbaue den andern, wie ihr auch tut» (1. Thessalonicher 5,11).
Wie schön und herrlich ist es, die Gegenwart Gottes selbst zu erfahren! Durch den innewohnenden Geist können Sie Menschen in ihrer Umgebung durch ihre Präsenz und Anteilnahme Gottes Gegenwart in deren Leben bringen.
von Tammy Tkach
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