Während seines Erdenlebens, zog Jesus die Aufmerksamkeit vieler wichtiger Personen auf sich. Eine dieser Personen, an die man sich am ehesten erinnert, war Nikodemus. Er war ein Mitglied des Hohen Rates, einer Gruppe führender Gelehrter, die mit Beteiligung der Römer Jesus hat kreuzigen lassen. Nikodemus stand in einer sehr differenzierten Beziehung zu unserem Heiland – einer Beziehung, die ihn völlig veränderte. Als er sich das erste Mal mit Jesus traf, bestand er darauf, dass es nachts sein müsste. Warum? Weil er viel zu verlieren gehabt hätte, wenn er mit einem Mann gesehen worden wäre, dessen Lehren sich so diametral gegen die Lehren seiner Ratskollegen richteten. Er schämte sich davor, mit ihm gesehen zu werden.
Kurze Zeit später sehen wir einen Nikodemus, der ganz anders war, als der nächtliche Besucher. Die Bibel berichtet uns, dass er nicht nur Jesus gegenüber seinen Ratskollegen verteidigte, sondern auch einer der beiden Männer war, die nach Jesu Tod Pilatus persönlich um die Übergabe des Leichnams baten. Der Unterschied zwischen dem Nikodemus vor und dem Nikodemus nach dem Treffen mit Christus ist buchstäblich ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht. Was war anders geworden? Nun, es ist dieselbe Verwandlung, die in uns allen geschieht, nachdem wir Jesus getroffen und eine Beziehung zu ihm aufgenommen haben
Wie Nikodemus auch, vertrauten viele von uns nur auf sich selbst, was das geistliche Wohlergehen anbelangt. Leider sind wir, wie Nikodemus erkannt hatte, damit nicht sehr erfolgreich. Als gefallene Menschen verfügen wir nicht über die Fähigkeit, uns selbst zu erretten. Doch es gibt Hoffnung. Jesus erklärte ihm – «Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet» (Johannes 3,17-18).
Nachdem Nikodemus den Sohn Gottes persönlich kennengelernt hatte und auf ihn vertraute, das ewige Leben zu erlangen, da wusste er auch, dass er nun mit Christus fleckenlos und rein vor Gott stand. Es gab nichts, dessen er sich hätte schämen müssen. Er hatte erfahren, was Jesus ihm angekündigt hatte – «Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind» (Johannes 3,21).
Nachdem wir in eine Beziehung mit Jesus eingetreten sind, tauschen wir das Vertrauen in uns gegen das Vertrauen in Jesus aus, der uns frei macht, ein Leben in Gnade zu führen. Wie bei Nikodemus kann der Unterschied so gross sein, wie zwischen Tag und Nacht.
von Joseph Tkach