Ich habe die Tendenz, Dinge im Eiltempo zu erledigen. Es scheint eine menschliche Tendenz zu sein, von einer Sache begeistert zu sein, sie enthusiastisch zu verfolgen, und sie dann aber wieder im Sande verlaufen zu lassen. Mir passiert das bei meinen Gymnastikprogrammen. Ich habe im Laufe der Jahre verschiedene Gymnastikpro¬gram-me angefangen. Am College lief ich und spielte Tennis. Eine Zeitlang schloss ich mich einem Fitnessclub an und trainierte regelmässig. Später trainierte ich unter Anleitung von Übungsvideos in meinem Wohnzimmer. Ein paar Jahre machte ich Spaziergänge (Walking). Nun trainiere ich wieder mit Videos und wandere immer noch. Manchmal trainiere ich jeden Tag, dann lasse ich es aus verschiedenen Grün¬den wieder einige Wochen sein, dann komme ich wieder darauf zurück und muss fast wieder neu beginnen.
Auch in geistlicher Hinsicht bin ich manchmal im Eiltempo. Manchmal meditiere ich und schreibe jeden Tag in mein Tagebuch, dann wechsle ich zu einem vorbereiteten Studium und vergesse das Tagebuch. Zu anderen Zeiten in meinem Leben habe ich einfach durch die Bibel gelesen und mit den Studien ausgesetzt. Ich habe Andachtsbücher zur Hand genommen und dann wieder gegen andere Bücher ausgetauscht. Manchmal habe ich eine Zeitlang mit dem Beten aufgehört und meine Bibel eine Weile nicht aufgeschlagen.
Ich habe mich selbst dafür geschlagen, weil ich meinte, dass es eine Charakter-schwäche ist – und vielleicht ist das auch der Fall. Gott weiss, dass ich unbeständig und wankelmütig bin, aber er liebt mich trotzdem.
Vor vielen Jahren half er mir, die Richtung meines Lebens festzulegen – hin zu ihm. Er rief mich mit Namen, um eines seiner Kinder zu sein, ihn und seine Liebe zu kennen und durch seinen Sohn erlöst zu werden. Und sogar wenn meine Treue schwankt, bewege ich mich stets in die gleiche Richtung – auf Gott zu.
A. W. Tozer hat es so ausgedrückt: Ich würde diese eine Verpflichtung, diesen grossen Willensakt betonen, der die Absicht des Herzens schafft, für immer auf Jesus zu schauen. Gott nimmt diesen Vorsatz als unsere Wahl an und berücksichtigt die vielen Ablenkungen, die uns in dieser Welt befallen. Er weiss, dass wir die Richtung unseres Herzen auf Jesus ausgerichtet haben, und auch wir können es wissen und uns mit der Erkenntnis trösten, dass sich eine Gewohnheit der Seele formt, die nach einer gewissen Zeit zu einer Art geistlichem Reflex wird, die keine bewusste Mühe unsererseits mehr erfordert (The Pursuit of God / Das Streben nach Gott, S. 82).
Ist es nicht grossartig, dass Gott die Wankelmütigkeit des menschlichen Herzens vollständig versteht? Und ist es nicht auch grossartig zu wissen, dass er uns hilft, in der richtigen Richtung zu bleiben, immer auf sein Angesicht ausgerichtet? Wie Tozer sagt, wenn unser Herz lange genug auf Jesus ausgerichtet ist, werden wir eine Gewohnheit der Seele etablieren, die uns direkt in die Ewigkeit Gottes führt.
Wir können dankbar sein, dass Gott nicht wankelmütig ist. Er ist gestern, heute und morgen derselbe. Er ist nicht so wie wir – er tut Dinge nie im Eiltempo, mit Starts und Stopps. Er ist immer treu, und bleibt auch in Zeiten der Untreue bei uns.
von Tammy Tkach