Das Evangelium ist die gute Nachricht über die Erlösung durch Gottes Gnade aufgrund des Glaubens an Jesus Christus. Es ist die Botschaft, dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, dass er begraben, nach der Schrift am dritten Tage auferweckt wurde und dann seinen Jüngern erschien. Das Evangelium ist die gute Nachricht, dass wir durch das Heilswerk Jesu Christi ins Reich Gottes eingehen können (1. Korinther 15,1-5; Apostelgeschichte 5,31; Lukas 24,46-48; Johannes 3,16; Matthäus 28,19-20; Markus 1,14-15; Apostelgeschichte 8,12; 28,30-31).
Jesus sagte, dass die Worte, die er sprach, Worte des Lebens sind (Johannes 6,63). „Seine Lehre“ kam von Gott-Vater (Johannes 3,34; 7,16; 14,10), und es war sein Wunsch, dass seine Worte im Gläubigen wohnen.
Johannes, der die anderen Apostel überlebte, hatte über Jesu Lehre Folgendes zu sagen: „Wer darüber hinausgeht und bleibt nicht in der Lehre Christi, der hat Gott nicht; wer in dieser Lehre bleibt, der hat den Vater und den Sohn“ (2. Johannes 9).
„Was nennt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage“, sagte Jesus (Lukas 6,46). Wie kann ein Christ behaupten, sich der Herrschaft Christi zu ergeben und gleichzeitig seine Worte ignorieren? Für den Christen richtet sich der Gehorsam auf unseren Herrn Jesus Christus und auf sein Evangelium (2. Korinther 10,5; 2. Thessalonicher 1,8).
In der Bergpredigt (Matthäus 5,1 7,29; Lukas 6,20 49) beginnt Christus, indem er geistliche Einstellungen erklärt, die seine Nachfolger bereitwillig annehmen sollten. Die geistlich Armen, die von der Not anderer in einem solchen Ausmass berührt werden, dass sie trauern; die Sanftmütigen, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, die Barmherzigen, die reinen Herzens sind, die Friedensstifter, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden – solche Menschen sind geistlich reich und gesegnet, sie sind das „Salz der Erde“ und sie verherrlichen den Vater im Himmel (Matthäus 5,1-16).
Jesus vergleicht dann alltestamentliche Anweisungen (was „zu den Alten gesagt ist“) mit dem, was er denen, die an ihn glauben, sagt („ich aber sage euch“). Beachten Sie die vergleichenden Wendungen in Matthäus 5,21-22, 27-28, 31-32, 38-39 und 43-44.
Er leitet diesen Vergleich mit den Worten ein, dass er nicht kam, um das Gesetz aufzulösen, sondern zu erfüllen (Matthäus 5,17). Wie in Bibelstudium 3 besprochen, benutzt Matthäus das Wort „erfüllen“ in einer prophetischen Weise, nicht im Sinne von „halten“ oder „beobachten“. Wenn Jesus nicht jeden kleinsten Buchstaben und jedes Tüpfelchen der messianischen Verheissungen erfüllt hätte, dann wäre er ein Betrüger. Alles, was im Gesetz, den Propheten und Schriften [Psalmen] in Bezug auf den Messias geschrieben war, musste in Christus prophetische Erfüllung finden (Lukas 24,44).
Jesu Aussagen sind für uns Gebote. Er spricht in Matthäus 5,19 von „diesen Geboten“ – „diese“ bezogen sich darauf, was er gerade dabei war zu lehren, im Gegensatz zu „jenen“, die sich auf Gebote bezogen, die davor dargelegt wurden.
Sein Anliegen ist der Mittelpunkt des Glaubens und des Gehorsams des Christen. Indem er Vergleiche benutzt, gebietet Jesus seinen Nachfolgern, seinen Reden zu gehorchen, statt Aspekten des mosaischen Gesetzes anzuhangen, die entweder unzureichend (Moses Lehre über Mord, Ehebruch oder Scheidung in Matthäus 5,21-32), oder irrelevant (Moses Lehre über Schwören in Matthäus 5,33-37), oder gegen seine moralische Sicht waren (Moses Lehre über Gerechtigkeit und Verhalten gegenüber Feinden in Matthäus 5,38-48).
In Matthäus 6 fährt unser Herr, der „die Form, den Inhalt und letztendlich das Ziel unseres Glaubens prägt“ (Jinkins 2001:98), fort, das Christentum von Religiösität zu unterscheiden.
Echte Barmherzigkeit [Nächstenliebe] stellt ihre guten Taten nicht zur Schau, um Lob zu erhalten, sondern sie dient selbstlos (Matthäus 6,1-4). Gebet und Fasten werden nicht in öffentlichen Darstellungen von Frömmigkeit modelliert, sondern durch eine demütige und göttliche Einstellung (Matthäus 6,5-18). Was wir begehren oder erwerben ist weder der Punkt noch das Anliegen des gerechten Lebens. Worauf es ankommt ist, nach der Gerechtigkeit zu trachten, die Christus im vorherigen Kapitel zu beschreiben begann (Matthäus 6,19-34).
Die Predigt endet mit Nachdruck in Matthäus 7. Christen sollten andere nicht verurteilen, indem sie sie richten, weil sie auch Sünder sind (Matthäus 7,1-6). Gott, unser Vater, möchte uns mit guten Gaben segnen und die Absicht, die hinter seinen Reden zu den Alten im Gesetz und den Propheten steht, ist, dass wir andere so behandeln sollen wie wir selbst behandelt werden möchten (Matthäus 7,7-12).
Das Leben des Reiches Gottes besteht darin, den Willen des Vaters zu tun (Matthäus 7,13-23), was bedeutet, dass wir auf die Worte Christi hören und sie tun (Matthäus 7,24; 17,5).
Den Glauben auf etwas anderes zu gründen als auf seine Reden ist damit vergleichbar, ein Haus auf Sand zu bauen, das einstürzen wird, wenn der Sturm kommt. Glaube, der sich auf die Reden Christi gründet, ist wie ein Haus, das auf einem Felsen gebaut ist, auf ein festes Fundament, das den Prüfungen der Zeit standhält (Matthäus 7,24-27).
Für die Zuhörer war diese Lehre schockerend (Matthäus 7,28-29), weil das alttestamentliche Gesetz als Grund und Felsen angesehen wurde, auf dem die Pharisäer ihre Gerechtigkeit gebaut hatten. Christus sagt, dass seine Nachfolger darüber hinaus gehen und ihren Glauben auf ihn allein bauen sollten (Matthäus 5,20). Christus, nicht das Gesetz, ist der Felsen, vom dem Mose sang (5Mo 32,4; Psalm 18,2; 1. Korinther 10,4). „Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden“ (Johannes 1,17).
Statt das Gesetz des Mose zu vergrössern, was von den Rabbis (jüdischen religiösen Lehrern) erwartet wurde, lehrte Jesus als der Sohn Gottes etwas anderes. Er forderte die Vorstellung der Zuhörer und die Autorität ihrer Lehrer heraus.
Er ging so weit, dass er verkündete: „Ihr sucht in der Schrift, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist’s, die von mir zeugt; aber ihr wollt nicht zu mir kommen, dass ihr das Leben hättet“ (Johannes 5,39-40). Die richtige Auslegung des Alten und Neuen Testaments bringt kein ewiges Leben, obgleich sie inspiriert sind, damit wir das Heil verstehen und unseren Glauben ausdrücken (wie in Studium 1 besprochen). Wir müssen zu Jesus kommen, um ewiges Leben zu empfangen.
Es gibt keine andere Quelle des Heils. Jesus ist „der Weg, und die Wahrheit und das Leben“ (Johannes 14,6). Es gibt keine Route zum Vater ausser durch den Sohn. Das Heil hat damit zu tun, dass wir zu dem Menschen kommen, der als Jesus Christus bekannt ist.
Wie kommen wir zu Jesus? In Johannes 3 kam Nikodemus bei Nacht zu Jesus, um mehr über seine Lehre zu erfahren. Nikodemus war erschrocken, als Jesus zu ihm sagte: „Du musst von neuem geboren werden“ (Johannes 3,7). „Wie ist das möglich?“ fragte Nikodemus, „kann uns unsere Mutter nochmals gebären?“
Jesus sprach über eine geistliche Verwandlung, eine Wiedergeburt von übernatürlicher Proportion, von „oben her“ geboren werden, was eine ergänzende Übersetzung des griechischen Wortes „wieder“ [von neuem] in diesem Abschnitt ist. „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“ (Johannes 3,16). Jesus fuhr mit den Worten fort: „Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben“ (Johannes 5,24).
Es ist eine Tatsache des Glaubens. Johannes der Täufer sagte, dass die Person, „die an den Sohn glaubt, ewiges Leben hat“ (Johannes 3,36). Der Glaube an Christus ist der Anfangspunkt „nicht aus vergänglichem, sondern unvergänglichem Samen wiedergeboren zu werden (1. Petrus 1,23), der Beginn des Heils.
An Christus zu glauben heisst anzunehmen, wer Jesus ist, dass er „der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes ist“ (Matthäus 16,16; Lukas 9,18-20; Apostelgeschichte 8,37), der „Worte ewigen Lebens hat“ (Johannes 6,68-69).
An Christus zu glauben bedeutet anzunehmen, dass Jesus Gott ist, der
Indem wir Jesus Christus im Glauben, so wie er sich selbst offenbart hat, annehmen, werden wir „von neuem geboren“.
Johannes der Täufer verkündete: „Tut Busse und glaubt an das Evangelium“ (Markus 1,15)! Jesus lehrte, dass er, der Sohn Gottes und der Menschensohn, die „Vollmacht hat, Sünden zu vergeben auf Erden“ (Markus 2,10; Matthäus 9,6). Das war das Evangelium, dass Gott seinen Sohn für das Heil der Welt gesandt hatte.
In dieser Botschaft über das Heil war Reue [Busse] eingeschlossen: „Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten“ (Matthäus 9,13). Paulus räumt mit jeder Verwirrung auf: „Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer“ (Römer 3,10). Wir sind alle Sünder, die Christus zur Reue ruft.
Reue ist ein Ruf, zu Gott zurückzukehren. Biblisch gesprochen befindet sich die Menschheit in einem Zustand der Entfremdung von Gott. So wie der Sohn in der Geschichte vom verlorenen Sohn in Lukas 15, so haben sich Männer und Frauen von Gott entfernt. Ebenso, wie in dieser Geschichte illustriert, ist der Vater bestrebt, dass wir zu ihm zurückkehren. Sich vom Vater zu entfernen – das ist der Anfang der Sünde. Die Fragen von Sünde und christlicher Verantwortlichkeit werden in einem künftigen Bibelstudium behandelt werden.
Der einzige Rückweg zum Vater ist [führt] durch den Sohn. Jesus sagte: „Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will“ (Matthäus 11,28). Der Anfang der Reue liegt daher darin, dass wir uns von anderen anerkannten Pfaden zum Heil ab und uns Jesus zuwenden.
Die Anerkennung Jesu als Heiland, Herrn und kommenden König wird durch die Zeremonie der Taufe bezeugt. Christus weist uns an, dass seine Jünger „auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ getauft werden sollen. Die Taufe ist ein äusserlicher Ausdruck einer inneren Verpflichtung, Jesus nachzufolgen.
In Matthäus 28,20 fuhr Jesus fort: „…und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“. In den meisten Beispielen des Neuen Testaments folgte die Lehre [Belehrung] nach der Taufe. Beachten Sie, dass Jesus klar darlegte, dass er für uns Gebote hinterliess, wie in der Bergpredigt erläutert.
Reue setzt sich im Leben des Gläubigen fort, während er oder sie sich Christus immer mehr nähert. Und wie Christus sagt, wird er immer bei uns sein. Aber wie? Wie kann Jesus mit uns sein und wie kann sinnvolle Reue geschehen? Diese Fragen werden im nächsten Studium behandelt.
Jesus erklärte, dass seine Worte Worte, des Lebens sind und sie beeinflussen den Gläubigen, indem sie ihn oder sie über den Weg zum Heil informieren.
von James Henderson