Bei meiner Geburt im Marine-Krankenhaus von Pensacola in Florida wusste niemand, dass ich in Beckenendlage war, bis ich das verkehrte Ende dem Arzt entgegenstreckte. Etwa jedes 20. Baby liegt kurz vor der Geburt nicht mit dem Kopf nach unten im Mutterleib. Zum Glück bedeutet eine Steisslage jedoch nicht automatisch, dass das Baby mit einem Kaiserschnitt zur Welt herausgeholt werden muss. Gleichzeitig dauerte es nicht lange, bis zu meiner Geburt und es gab auch keine weiteren Komplikationen. Dieses Ereignis bescherte mir den Kosenamen «Froschschenkel».
Jeder hat seine Geschichte über seine Geburt. Kinder erfreuen sich daran, mehr über ihre eigene Geburt zu erfahren und Mütter erzählen gern und detailreich davon, wie ihre Kinder zur Welt kamen. Eine Geburt ist ein Wunder und bringt oft Tränen in die Augen derer, die sie erleben durften.
Obwohl die meisten Geburten schnell in der Erinnerung verblassen, gibt es eine Geburt, die niemals in Vergessenheit geraten wird. Von aussen betrachtet war diese Geburt eine ganz gewöhnliche, aber ihre Bedeutung wurde in aller Welt gespürt und hat auch heute noch weltweit Auswirkungen auf die ganze Menschheit.
Als Jesus geboren wurde, wurde er zu Immanuel – Gott mit uns. Bis Jesus kam, war Gott nur auf eine bestimmte Art und Weise mit uns. Er war mit der Menschheit in der Wolkensäule bei Tag und der Feuersäule bei Nacht und er war mit Moses im brennenden Dornbusch.
Aber seine Geburt als Mensch machte ihn berührbar. Diese Geburt gab ihm Augen, Ohren und Mund. Er ass mit uns, er redete mit uns, er hörte uns zu, er lachte und berührte uns. Er weinte und erfuhr Schmerz. Durch sein eigenes Leid und seine eigene Traurigkeit konnte er unser Leid und unsere Traurigkeit verstehen. Er war mit uns und er war einer von uns.
Indem er einer von uns wurde, beantwortet Jesus die immerwährende Klage: «Keiner versteht mich». Im Hebräerbrief wird Jesus als Hohepriester beschrieben, der mit uns mitleidet und uns versteht, weil er den gleichen Versuchungen ausgesetzt war wie wir. Die Schlachter-Übersetzung drückt es so aus: «Weil wir denn einen grossen Hohenpriester haben, Jesus, den Sohn Gottes, der die Himmel durchschritten hat, so lasst uns fest halten an dem Bekenntnis. Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde» (Hebräer 4,14-15).
Es ist eine weit verbreitete und trügerische Auffassung, Gott wohnt in einem himmlischen Turm aus Elfenbein und lebt ganz weit von uns entfernt. Das stimmt nicht, der Sohn Gottes kam zu uns als einer von uns. Gott mit uns ist immer noch mit uns. Als Jesus starb, starben wir und als er auferstand, sind auch wir mit ihm auferstanden.
Die Geburt Jesu war mehr als nur die Geburtsgeschichte eines weiteren Menschen, der auf dieser Welt geboren wurde. Es war Gottes besondere Art uns zu zeigen, wie sehr er uns liebt.
von Tammy Tkach