Die bronzene Schlange

698 die bronzene schlangeAls Jesus mit Nikodemus sprach, erklärte er eine interessante Parallele zwischen einer Schlange in der Wüste und sich selbst: «Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben» (Johannes 3,14-15).

Was meinte Jesus damit? Die Israeliten brachen auf von dem Berge Hor in Richtung Schilfmeer, um das Land der Edomiter zu umgehen. Sie waren verdrossen auf dem Wege und redeten wider Gott und gegen Mose: «Warum habt ihr uns aus Ägypten geführt, dass wir sterben in der Wüste? Denn es ist kein Brot noch Wasser hier, und uns ekelt vor dieser mageren Speise» (4. Mose 21,5).

Sie beschwerten sich darüber, weil es kein Wasser gab. Sie verabscheuten das Manna, das Gott ihnen zur Verfügung stellte. Sie konnten das Ziel, das Gott für sie geplant hatte - das gelobte Land - nicht erkennen und murrten deshalb. Giftschlangen kamen in das Lager und führte zu zahlreichen Todesfällen. Diese Situation veranlasste die Menschen dazu, ihre Sünde zu erkennen, Mose um Fürsprache zu bitten und auf Gott zu vertrauen. Als Reaktion auf diese Fürsprache wies Gott Mose an: «Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben» (4. Mose 21,8-9).

Das Volk dachte, sie hätten das Recht, Gott zu richten. Sie mochten nicht, was los war und waren blind für das, was Gott für sie getan hatte. Sie hatten vergessen, dass er sie durch wundersame Plagen aus der Sklaverei in Ägypten gerettet hatte und mit Gottes Hilfe das Rote Meer trockenen Fusses durchschreiten konnten.

Der Satan ist wie eine giftige Schlange, die uns immer wieder beisst. Wir sind gegenüber dem Gift der Sünde, das in unserem Körper zirkuliert, hilflos. Instinktiv beschäftigen wir uns mit uns selbst, mit dem Gift der Sünde und versuchen uns selbst zu verbessern oder geraten in Verzweiflung. Doch Jesus wurde am Kreuz hoch aufgerichtet und vergoss sein heiliges Blut. Als Jesus am Kreuz starb, hat er den Teufel, den Tod und die Sünde besiegt und für uns den Weg der Errettung geöffnet.

Nikodemus befand sich in einer ähnlichen Situation. Er befand sich in einer geistigen Finsternis hinsichtlich der Tätigkeit Gottes: «Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben, und ihr nehmt unser Zeugnis nicht an. Glaubt ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von himmlischen Dingen sage?» (Johannes 3,11-12).

Die Menschheit stand im Garten Gottes vor Gericht und wollte von ihm unabhängig sein. Von diesem Moment an trat der Tod in unsere Erfahrung ein (1. Mose 3,1-13). Hilfe für die Israeliten, Nikodemus und die Menschheit kommt von etwas, das Gott bestimmt hat und bereitstellt. Unsere einzige Hoffnung besteht in der Versorgung, die von Gott kommt, nicht in etwas, das wir tun - in etwas anderem, das an einer Stange angehoben wird, oder genauer bei jemandem, der am Kreuz angehoben wurde. Der Ausdruck «erhöht» im Evangelium von Johannes ist ein Ausdruck für die Kreuzigung Jesu und ist das einzige Heilmittel für den Zustand der Menschheit.

Die Schlange war ein Symbol, das einigen Israeliten körperliche Heilung ermöglichte und auf den ultimativen Einen hinweist, Jesus Christus, der der gesamten Menschheit geistige Heilung anbietet. Unsere einzige Hoffnung, dem Tod zu entfliehen, hängt davon ab, auf diese Bestimmung zu achten, die Gott gemacht hatte. Unsere einzige Hoffnung besteht darin, auf Jesus Christus zu schauen, der an einer Stange gehisst wurde. «Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. Das sagte er aber, um anzuzeigen, w.elchen Todes er sterben würde» (Johannes 12,32-33).

Wir sollten auf den Menschensohn Jesus Christus schauen und an ihn glauben, der «erhöht» worden ist, wenn wir von dem Tod gerettet werden und ewiges Leben haben wollen. Dies ist die Botschaft des Evangeliums, die in der Geschichte der Wanderung Israels in der Wüste wie ein Schatten auf das Wirkliche hinwies. Wer nicht verloren gehen und ewiges Leben haben will, muss im Geiste und im Glaubensvertrauen auf den erhöhten Menschensohn am Kreuz auf Golgatha blicken. Dort vollbrachte er das Sühnewerk. Es ist so einfach, errettet zu werden, indem wir es für uns persönlich annehmen! Wer aber letzten Endes einen anderen Weg wählen will, der wird unweigerlich verloren gehen. Deshalb schauen Sie auf Jesus Christus, der am Kreuz erhöht wurde und leben Sie jetzt das Leben mit ihm in alle Ewigkeit.

von Barry Robinson