Beziehungen: Vorbild Christi
„Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben“ (Galater 2,19-20).
In der Gemeinde Korinth gab es ernste geistliche Probleme. Sie war eine an Gaben reich gesegnete Gemeinde, aber ihr Verständnis des Evangeliums hatte Schaden genommen. Offensichtlich gab es „böses Blut“ zwischen den Korinthern und Paulus. Einige stellten die Botschaft des Apostels und seine Autorität in Frage. Es gab auch Abgrenzungen zwischen Geschwistern, die unterschiedlichen sozialen Schichten angehörten. Die Art und Weise, in der sie das Abendmahl "feierten", war exklusiv. Die Reichen wurden bevorzugt behandelt, während andere von der eigentlichen Teilnahme ausgegrenzt wurden. Es wurde Parteilichkeit geübt, die nicht dem Beispiel Jesu folgte und den Geist des Evangeliums verletzte.
Obwohl Jesus Christus sicherlich im Mittelpunkt der Feier des Abendmahls steht, dürfen wir nicht ausser Acht lassen, welche Bedeutung Gott der Einheit des Leibes der Gläubigen beimisst. Wenn wir in Jesus eins sind, sollten wir auch untereinander eins sein. Als Paulus von der wahren Anerkennung des Leibes des Herrn sprach (1. Korinther 11,29), hatte er auch diesen Aspekt im Sinn. In der Bibel geht es um Beziehungen. Den Herrn zu kennen, ist nicht nur eine intellektuelle Übung. Unser täglicher Weg mit Christus sollte aufrichtig, intensiv und real sein. Wir können uns immer auf Jesus verlassen. Wir sind ihm wichtig. Unser Lachen, unsere Sorgen, er sieht das alles. Wenn die Liebe Gottes unser Leben berührt und wir seine unbeschreibliche himmlische Gnade schmecken, kann sich unser Denken und Handeln verändern. Wir wollen das heilige Volk sein, das unser Erlöser sich vorgestellt hat. Ja, wir haben mit unseren persönlichen Sünden zu kämpfen. Aber in Christus sind wir für gerecht erklärt worden. Durch unser Einssein und unsere Teilhabe in ihm sind wir mit Gott versöhnt. In ihm wurden wir geheiligt und gerechtfertigt und die Barriere, die uns von Gott entfremdete, wurde beseitigt. Wenn wir nach dem Fleisch sündigen, ist Gott immer bereit zu vergeben. Da wir mit unserem Schöpfer versöhnt sind, wollen wir uns auch untereinander versöhnen.
Einige von uns haben wahrscheinlich Unstimmigkeiten aufzuarbeiten, die sich zwischen Partnern, Kindern, Verwandten, Freunden oder Nachbarn angesammelt haben. Manchmal ist dies ein schwieriger Schritt. Eigensinniger Stolz kann uns den Weg versperren. Es erfordert Demut. Jesus sieht es gerne, wenn sein Volk, wann immer wie möglich, um Harmonie bemüht ist. Wenn Jesus Christus zurückkehrt – ein Ereignis, das beim Abendmahl angesprochen wird – werden wir eins mit ihm sein. Nichts wird uns von seiner Liebe trennen und wir werden in seiner fürsorglichen Obhut für alle Ewigkeit sicher sein. Wir wollen die Verletzten dieser Welt erreichen und unseren Teil dazu beitragen, dass das Reich Gottes in allen Lebensbereichen schon heute sichtbar wird. Gott für uns, mit uns und durch uns.
von Santiago Lange