Ist Christus drin, wo Christus draufsteht?
Seit Jahren halte ich mich zurück, Schweinefleisch zu essen. In einem Supermarkt kaufte ich eine „Kalbsbratwurst“. Jemand sagte mir: „In dieser Kalbsbratwurst ist Schweinefleisch drin!“ Ich konnte es kaum glauben. Im Kleingedruckten stand es jedoch schwarz auf weiss. „Der Kassensturz“ (eine Schweizer TV-Sendung) hat die Kalbsbratwurst getestet und schreibt: Kalbsbratwürste sind bei Grillfesten sehr beliebt. Doch nicht jede Wurst, die wie eine Kalbsbratwurst aussieht, ist auch eine. Oft enthält sie mehr Schweinefleisch als Kalbfleisch. Auch beim Geschmack gibt es Unterschiede. Eine Fachjury hat für den «Kassensturz» die meistverkauften Kalbswürste getestet. Die beste Kalbsbratwurst enthielt gerade mal 57% Kalbfleisch und wurde als besonders geschmacksvoll bewertet. Heute nehmen wir das Etikett „Christsein“ unter die Lupe und fragen uns: „Ist Christus drin, wo Christus draufsteht?“
Kennen Sie einen Menschen, der ein guter Christ ist? Ich kenne nur einen, von dem ich uneingeschränkt sagen kann, er sei ein guter Christ. Jesus Christus selbst! Die anderen sind in dem Masse Christen, wie sie Christus gestatten, in ihnen zu leben. Was für ein Christ sind Sie? Ein 100%iger Christ? Oder bestehen Sie mehrheitlich aus sich selber und sind deshalb nur ein Etikettenträger, mit einem Schild: „Ich bin ein Christ“! Damit sind Sie sehr wahrscheinlich ein Etikettenschwindler?
Es gibt einen Weg aus diesem Dilemma! Sie und ich werden durch Reue, Busse, mit einem anderen Wort, Umkehr zu Jesus zu einem 100%igen Christen! Das ist unser Ziel.
In einem ersten Punkt betrachten wir „die Reue“
Jesus sagte, der rechte Weg in seinen Schafstall (in sein Königreich) führe durch die Türe. Jesus sagt von sich selbst: Ich bin diese Türe! Einige möchten über die Mauer klettern, um in das Reich Gottes zu gelangen. Das geht nicht. Der Weg zur Errettung, den Gott für uns Menschen vorgesehen hat, besteht aus Reue und dem Glauben an den Herrn, Jesus Christus. Das ist der einzige Weg. Gott kann keinen Menschen annehmen, der auf irgendeine andere Weise versucht, in sein Reich zu klettern. Johannes der Täufer predigte die Busse. Das war die Voraussetzung für das Volk Israel, Jesus als ihren Erlöser anzunehmen. Das gilt heute für Sie und mich!
„Nachdem aber Johannes gefangen gesetzt war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Busse und glaubt an das Evangelium“ (Markus 1,14-15)!
Das Wort Gottes ist hier sehr deutlich. Busse und Glaube sind untrennbar miteinander verbunden. Wenn ich nicht bereut habe, dann ist mein ganzes Fundament instabil.
Wir alle kennen die Gesetze im Strassenverkehr. Vor einigen Jahren fuhr ich mit dem Auto nach Mailand. Ich hatte es zu eilig und fuhr innerorts 28 km pro Stunde zu schnell. Ich hatte Glück. Mein Führerausweis wurde mir nicht entzogen. Die Polizei gab mir eine saftige Busse und eine richterliche Verwarnung. Busse zu tun im Strassenverkehr bedeutet, einen Betrag zu bezahlen und sich an die Ordnung zu halten.
Seit der Zeit, da die Sünde durch Adam und Eva in die Welt kam, stehen Menschen unter dem Joch der Sünde. Die Strafe für Sünde ist der ewige Tod! Jeder Mensch bezahlt diese Strafe am Ende seines Lebens. „Busse tun“ heisst, eine Kehrtwendung im Leben zu vollziehen. Von seinem ichbezogenen Leben umkehren und sich Gott zuwenden.
Busse tun heisst: „Ich erkenne meine eigene Sündhaftigkeit und bekenne sie! „Ich bin ein Sünder und habe den ewigen Tod verdient! “ Meine egoistische Lebensweise bringt mich in den Zustand des Todes.
„Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden, in denen ihr früher gelebt habt nach der Art dieser Welt, unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht, nämlich dem Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams. Unter ihnen haben auch wir alle einst unser Leben geführt in den Begierden unsres Fleisches und taten den Willen des Fleisches und der Sinne und waren Kinder des Zorns von Natur wie auch die andern (Epheser 2,1-3).
Mein Fazit:
Aufgrund meiner Übertretungen und Sünden bin ich tot. Ich bin nicht in der Lage, aus eigener Kraft geistlich vollkommen zu werden. Als Toter habe ich kein Leben in mir und kann nichts aus mir selbst heraus tun. Ich bin im Zustand des Todes völlig auf die Hilfe von Jesus Christus, meinem Erlöser angewiesen. Nur Jesus kann tote Menschen auferwecken.
Kennen Sie die folgende Geschichte? Als Jesus hörte, dass Lazarus krank war, wartete er zwei volle Tage, bis er sich aufmachte, um zu Lazarus nach Bethanien zu gehen. Worauf wartete Jesus? Auf die Zeit, bis Lazarus nichts mehr aus sich selbst heraus tun konnte. Er wartete auf die Bestätigung seines Todes. Ich stelle mir vor, wie es sich anfühlte, als Jesus an seinem Grab stand. Jesus sagte „Hebt den Stein weg!“ Marta, die Schwester des Verstorbenen, entgegnete ihm: „Er stinkt, er ist bereits 4 Tage tot“!
Eine Zwischenfrage:
Gibt es irgendetwas in Ihrem Leben, das stinkt, etwas von dem Sie nicht möchten, dass Jesus es blosslegt, „indem er den Stein wegrollt?“ Zurück zur Geschichte.
Sie rollten den Stein weg und Jesus betete und rief mit lauter Stimme „Lazarus, komm heraus!“ Der Verstorbene kam heraus.
Die Zeit ist erfüllt, die Stimme Jesu ergeht auch an Sie. Das Reich Gottes ist nahe zu Ihnen herbeigekommen. Jesus ruft mit lauter Stimme: „Komm heraus!“ Die Frage ist, wie kommen Sie aus Ihrer selbstsüchtigen, egoistischen, stinkenden Denk- und Handlungsweise heraus? Was benötigen Sie? Sie brauchen jemanden, der Ihnen hilft, den Stein weg zu rollen. Sie brauchen jemanden, der Ihnen hilft, die Grabtücher abzulegen. Sie brauchen jemanden, der Ihnen hilft, alte stinkende Denk- und Handlungsweisen zu begraben.
Nun kommen wir zum nächsten Punkt: „Der alte Mensch“
Das grösste Hindernis in meinem Leben war meine sündige Natur. Die Bibel spricht in diesem Zusammenhang vom "alten Menschen". Das war mein Zustand ohne Gott und ohne Christus. Zu meinem alten Menschen gehört alles, was dem Willen Gottes widerspricht: meine Unzucht, meine Unreinheit, meine schändlichen Leidenschaften, meine bösen Begierden, meine Habsucht, mein Götzendienst, mein Zorn, mein Grimm, meine Bosheit, meine Lästerungen, meine schandbaren Worte, meine Überforderung und mein Betrug. Paulus zeigt die Lösung zu meinem Problem:
„Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, sodass wir hinfort der Sünde nicht dienen. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde“ (Römer 6,6-7).
Damit ich in einer engen Beziehung mit Jesus leben kann, muss der alte Mensch sterben. Das ist bei mir bei meiner Taufe geschehen. Jesus nahm nicht nur meine Sünden auf sich, als er am Kreuz starb. Er liess an diesem Kreuz auch meinen „alten Menschen“ sterben.
„Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln“ (Römer 6,3-4).
Martin Luther hat diesen alten Menschen als "alten Adam" bezeichnet. Er wusste, dass dieser alte Mensch "schwimmen" kann. Ich gebe dem „alten Menschen“ immer wieder die Berechtigung zu leben. Ich beschmutze damit meine Füsse. Doch Jesus ist bereit, mir diese immer wieder zu waschen! Aus Gottes Sicht bin ich mit Jesu Blut reingewaschen.
Wir betrachten den nächsten Punkt „Das Gesetz“
Paulus vergleicht die Beziehung zum Gesetz mit einer Ehe. Ich machte anfänglich den Fehler, das levitische Gesetz anstatt Jesus zu heiraten. Ich suchte den Sieg über die Sünde aus eigener Kraft mit dem Halten dieses Gesetzes zu erreichen. Das Gesetz ist ein guter, moralisch aufrichtiger Partner. Das ist der Grund, weshalb ich das Gesetz mit Jesus verwechselte. Mein Ehepartner, das Gesetz, schlug oder verletzte mich nie. Ich finde keinen Fehler in irgendeiner seiner Forderungen. Das Gesetz ist gerecht und gut! Das Gesetz ist jedoch ein sehr fordernder „Ehemann“. Er erwartet von mir in jedem Bereich Perfektion. Er fordert von mir das Haus blitzsauber zu halten. Bücher, Kleider und Schuhe müssen alle am richtigen Platz stehen. Das Essen muss rechtzeitig und perfekt zubereitet sein. Gleichzeitig rührt das Gesetz keinen Finger, um mir bei meiner Arbeit zu helfen. Er ist mir weder in der Küche noch sonst wo behilflich. Ich möchte diese Beziehung mit dem Gesetz beenden, da sie keine Liebesbeziehung ist. Aber das geht nicht.
„Denn eine Frau ist an ihren Mann gebunden durch das Gesetz, solange der Mann lebt; wenn aber der Mann stirbt, so ist sie frei von dem Gesetz, das sie an den Mann bindet. Wenn sie nun bei einem andern Mann ist, solange ihr Mann lebt, wird sie eine Ehebrecherin genannt; wenn aber ihr Mann stirbt, ist sie frei vom Gesetz, sodass sie nicht eine Ehebrecherin ist, wenn sie einen andern Mann nimmt. Also seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet durch den Leib Christi, sodass ihr einem andern angehört, nämlich dem, der von den Toten auferweckt ist, damit wir Gott Frucht bringen“ (Römer 7,2-4).
Ich wurde „in Christus“ hineinversetzt, als er am Kreuz starb, da starb ich mit ihm. Deshalb verliert das Gesetz seinen Rechtsanspruch auf mich. Jesus erfüllte das Gesetz. Ich war seit Anbeginn in Gottes Gedanken und er vereinte mich mit Christus, damit er sich meiner erbarmen konnte. Ich erlaube mir folgende Bemerkung: Als Jesus am Kreuz starb, starben auch Sie mit ihm? Wir alle starben mit ihm, aber das ist nicht das Ende der Geschichte. Heute möchte Jesus in jedem von uns leben.
„Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben“ (Galater 2,19-20).
Jesus sagte: „Niemand hat grössere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde (Joh. 15,13)“. Ich weiss, diese Worte treffen auf Jesus Christus zu. Er hat für Sie und mich sein Leben geopfert! Wenn ich mein Leben für Jesus hingebe, ist das die grösste Liebe, die ich ihm zum Ausdruck bringen kann. Indem ich mein Leben bedingungslos Jesus schenke, beteilige ich mich am Opfer Christi.
„Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst“ (Römer 12,1).
Echte Busse tun, heisst:
- Ich sage ganz bewusst Ja zum Tod des alten Menschen.
- Ich sage Ja zur Befreiung vom Gesetz durch den Tod von Jesus.
Glauben heisst:
- Ich sage Ja zum neuen Leben in Christus.
„Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“ (2. Korinther 5,17).
Der entscheidend wichtige Punkt: „Das neue Leben in Jesus Christus“
Im Galaterbrief haben wir gelesen: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir“. Wie sieht Ihr neues Leben in Christus aus? Welchen Massstab hat Jesus für Sieh angesetzt? Erlaubt er Ihnen, Ihr Haus (Ihr Herz) unrein und schmutzig zu halten? Nein! Jesus fordert viel mehr, als das Gesetz forderte! Jesus sagt dazu:
„Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst nicht ehebrechen. « Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen“ (Matthäus 5,27-28).
Was ist der Unterschied zwischen Jesus und dem Gesetz. Das Gesetz forderte viel, gab Ihnen jedoch keine Hilfe und schenkte Ihnen keine Liebe. Jesu Forderung ist viel höher als die Forderung des Gesetzes. Aber er kommt Ihnen zu Hilfe bei Ihrem Auftrag. Er sagt: „Lassen Sie uns alles gemeinsam tun. Das Haus gemeinsam putzen, Kleider und Schuhe gemeinsam an den richtigen Ort stellen“. Jesus lebt nicht für sich selbst, sondern beteiligt sich an Ihrem Leben. Das heisst, Sie sollen nicht mehr für sich selbst leben, sondern sich an seinem Leben beteiligen. Sie beteiligen sich am Werk Jesus.
„Und er ist darum für alle gestorben, damit, die da leben, hinfort nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist“ (2. Korinther 5,15).
Christsein heisst, in einer ganz engen Beziehung mit Jesus zu leben. Jesus möchte an allen Ihren Lebenssituationen beteiligt sein! In IHM wurzelt echter Glaube, wahre Hoffnung und die Liebe selbst. Ihr Fundament ist Christus allein. Ja, Jesus liebt Sie! Ich frage Sie: Wer ist Jesus für Sie, ganz persönlich?
Jesus möchte Ihr Herz erfüllen und Ihre Mitte sein! Sie dürfen Ihr Leben Jesus völlig hingeben und in seiner Abhängigkeit leben. Sie werden nie enttäuscht. Jesus ist Liebe. Er verschenkt sie Ihnen und will Ihr Bestes.
„Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus“ (2. Petrus 3,18).
Ich wachse in der Gnade und Erkenntnis, durch das Verstehen „Wer ich in Jesus Christus bin“! Dadurch werden mein Verhalten, meine Einstellung und alles, was ich mache, verändert. Das ist wahre Weisheit und Erkenntnis. ALLES IST GNADE, ein unverdientes Geschenk! Es geht darum, immer mehr in dieses Bewusstsein von „CHRISTUS IN UNS“ hinein zu wachsen. Reife ist, in immer vollkommener Übereinstimmung in diesem „IN CHRISTUS SEIN“ zu leben.
Wir kommen zum Schluss „Reue in Verbindung mit Glauben“
Wir haben gelesen „Tut Busse und glaubt an das Evangelium. Das ist der Beginn unseres neuen Lebens in Christus und im Reich Gottes. Sie und ich sind in Christus lebendig. Das ist eine frohe Botschaft. Dieser Glaube ist Ermutigung und Herausforderung zugleich. Er ist wahre Freude! Dieser Glaube ist lebendig.
- Sehen Sie die Hoffnungslosigkeit dieser Welt. Tod, Katastrophen und Elend. Sie glauben dem Wort Gottes: „Gott überwindet das Böse mit Gutem“.
- Sie erleben die Nöte und Anliegen Ihrer Mitmenschen, sind sich bewusst, keine Lösung für sie zu haben. Was Sie ihnen anbieten können, ist, sie in eine nahe und innige Beziehung zu Jesus zu begleiten. Er allein bringt Erfolg, Freude und Friede. Das Wunder der Umkehr kann allein er vollbringen!
- Sie legen jeden Tag in die Hände Gottes. Egal was geschieht, Sie sind in seinen Händen geborgen. Er hat jede Situation im Griff und gibt Ihnen Weisheit für richtige Entscheidungen“.
- Sie werden grundlos kleingemacht, angeklagt und beschuldigt. Doch Ihr Glaube sagt: „ICH BIN IN JESUS CHRISTUS“. Er hat das alles erlebt und weiss, wie sich mein Leben anfühlt. Sie vertrauen ihm ganz.
Paulus hat es im Glaubenskapitel im Hebräer so formuliert:
„Der Glaube ist eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht“ (Hebräer 11,1)!
Das ist die echte Herausforderung im täglichen Leben mit Jesus. Sie schenken ihm Ihr volles Vertrauen.
Für mich zählt folgende Tatsache:
Jesus Christus lebt 100% in mir. Er beschützt und erfüllt mein Leben.
Ich vertraue voll auf Jesus. Ich hoffe, auch Sie!
von Pablo Nauer