Haben Sie schon einmal einem Töpfer bei der Arbeit zugeschaut oder sogar an einem Töpferkurs teilgenommen? Der Prophet Jeremia besuchte eine Töpferei. Nicht aus Neugier oder weil er ein neues Hobby suchte, sondern weil Gott ihm das angeordnet hat: «Mach dich auf und geh hinab in des Töpfers Haus; dort will ich dich meine Worte hören lassen» (Jeremia 18,2).
Längst bevor Jeremia geboren wurde, war Gott bereits in seinem Leben als Töpfer an der Arbeit, diese Arbeit führt Gott zeit seines Lebens weiter. Gott sprach zu Jeremia: «Ich habe dich schon gekannt, ehe ich dich im Mutterleib bildete (formte) und ehe du geboren wurdest, habe ich dich erwählt, um mir allein zu dienen» (Jeremia 1,5 Hoffnung für Alle).
Bevor ein Töpfer einen schönen Topf herstellen kann, wählt er den Ton aus, der möglichst geschmeidig in seiner Hand liegen sollte. Die vorhandenen harten Klumpen weicht er mit Wasser auf und macht den Ton biegsam, formbar, damit er das Gefäss nach seinem Können formen kann, wie es ihm gefällt. Die geformten Gefässe werden in einen sehr heissen Ofen gestellt.
Wenn wir Jesus als unseren Herrn und Retter annehmen, haben wir alle viele harte Klumpen in unserem Leben. Wir erlauben Jesus, sie durch die Kraft des Heiligen Geistes zu entfernen. Jesaja macht sehr deutlich, dass Gott unser Vater ist und er uns aus dem Staub geformt hat: «Aber nun, Herr, du bist doch unser Vater! Wir sind Ton, du bist unser Töpfer, und wir alle sind deiner Hände Werk» (Jesaja 64,7).
Im Töpferhaus schaute der Prophet Jeremia dem Töpfer bei seiner Arbeit zu und sah, wie ihm bei der Arbeit das erste Gefäss missriet. Was wird der Töpfer jetzt tun? Er warf das fehlerhafte Gefäss nicht weg, benutzte den gleichen Ton und fertigte daraus wieder einen anderen Topf, ganz wie es ihm gefiel. Da sprach Gott zu Jeremia: «Kann ich nicht ebenso mit euch umgehen, ihr vom Hause Israel, wie dieser Töpfer?, spricht der Herr. Siehe, wie der Ton in des Töpfers Hand, so seid auch ihr in meiner Hand, Haus Israel» (Jeremia 18,6).
Genau wie der Ton in Jeremias Geschichte sind wir Menschen fehlerhafte Gefässe. Gott wirft nicht weg, was missrät. Er hat uns in Christus Jesus auserwählt. Während wir ihm unser Leben hingeben, formt, presst, zieht und drückt er uns wie biegsamen Ton nach seinem Bild. Der kreative Prozess beginnt von Neuem, geduldig, geübt und mit grösster Sorgfalt. Gott gibt nicht auf: «Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen» (Epheser 2,10).
Alle seine Werke sind ihm von Ewigkeit her bekannt und Gott tut mit dem Ton in seinen Händen was ihm gefällt. Haben wir Vertrauen zu Gott, unserem Meistertöpfer? Gottes Wort sagt uns, dass wir volles Vertrauen auf ihn haben können, denn: «Ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu» (Philipper 1,6).
Indem Gott uns als Tonklumpen auf die Töpferscheibe dieser Erde legte, formt uns der Schöpfer zu der Neuschöpfung, die wir nach seinem Willen seit der Grundlegung der Welt sein sollten! Gott ist in jedem von uns aktiv am Wirken, in all den Ereignissen und Herausforderungen, die unser Leben mit sich bringt. Aber jenseits der Schwierigkeiten und Prüfungen, denen wir begegnen, ob sie nun Gesundheit, Finanzen oder den Verlust eines geliebten Menschen betreffen, Gott ist mit uns.
Der Besuch Jeremias beim Töpfer zeigt uns, was aus uns wird, wenn wir unser Leben diesem schöpferischen und barmherzigen Gott ausliefern. Dann formt er Sie zu einem Gefäss, das er mit seiner Liebe, seinem Segen und seiner Gnade füllt. Aus diesem Gefäss möchte er das, was er in Sie hineingelegt hat, an andere Mitmenschen austeilen. Alles hängt zusammen und hat einen Sinn: Gottes formende Hand und die Gestalt Ihres Lebens; die unterschiedliche Form, die er uns Menschen als Gefäss gibt, entspricht der Aufgabe, zu der er jeden von uns berufen hat.
von Natu Moti