Es sollte ihre letzte gemeinsame Mahlzeit mit Jesus sein, bevor er starb, aber die Jünger wussten es nicht. Sie dachten, sie würden zusammen essen, um grosse Ereignisse der Vergangenheit zu feiern, ohne zu wissen, dass sich ein viel grösseres Ereignis vor ihnen abspielte. Ein Ereignis, das alles erfüllte, worauf die Vergangenheit hingewiesen hatte.
Es war ein sehr merkwürdiger Abend. Etwas stimmte nicht, die Jünger konnten es nicht erahnen, was es war. Zuerst wusch Jesus ihnen ihre Füsse, das war atemberaubend und erstaunlich. Sicher, Judäa war ausserhalb der Regenzeit eine trockene und staubige Gegend. Selbst ein wirklich hingebungsvoller Schüler würde jedoch niemals daran denken, die Füsse seines Lehrers zu waschen. Petrus wollte nichts davon wissen, dass sein Meister ihm die Füsse wusch, bis Jesus ihn über den Zweck dieses Vorhabens aufklärte.
Für einen Moment war Jesus sichtlich emotional bewegt, als er ihnen sagte, dass einer von ihnen ihn verraten würde. Was? Von wem? Warum? Bevor sie weiter darüber nachdenken konnten, sagte er, er würde von Gott seinem Vater verherrlicht werden und er würde sie alle bald verlassen.
Dann fuhr er fort: Ein neues Gebot gebe ich euch, liebet einander, so wie ich euch liebe! Jetzt begriffen sie, dass dies gewichtige Worte waren. Gott von ganzem Herzen zu lieben und ihre Nächsten wie sich selbst. Aber das, was Jesus sagte ist neu. Petrus war oft schwer zu lieben. Johannes wurde nicht umsonst der Sohn des Donners genannt. Thomas stellte alles in Frage und Judas führte argwöhnisch die Kasse. Ihre Liebe zueinander war eng mit Jesu Liebe verbunden. Dies schien der Kern dessen zu sein, was er ihnen erklären wollte. Es gab noch viel mehr. Jesus nannte sie seine Freunde, er betrachtete sie nicht als seine Diener oder seine Anhänger.
Sie assen eine Mahlzeit mit Lammbraten, bitteren Kräutern und Brot, es folgten Gebete zur Erinnerung an Gottes grosse Heilshandlungen in der Geschichte des Volkes Israel. Irgendwann am Abend stand Jesus auf und tat etwas völlig Unerwartetes. Er brach Brot und sagte ihnen, dies sei sein gebrochener Körper. Er nahm Wein und erklärte ihnen, dies sei der Kelch des Neuen Bundes in seinem Blut. Aber sie wussten von keinem neuen Bund, das war erstaunlich.
Jesus sagte zu Philippus: Wenn du mich gesehen hast, hast du den Vater gesehen. Sag das nochmal? Habe ich das richtig gehört? Er fuhr fort: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Dann betonte er erneut, dass er sie verlasse, aber nicht als Waisenkinder hinterlasse. Er würde ihnen einen anderen Tröster, einen Ratgeber senden, um mit ihnen zusammen zu sein. Er sagte: An diesem Tag werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin, ihr in mir und ich in euch. Dies war ein Rätsel, das jeden poetischsten Fischer überforderte.
Was auch immer die volle Bedeutung sein mochte, er machte einige überraschende Behauptungen über die Wohnung des Geistes in Christen. Er verband diese Tatsache mit dem Einssein des Vaters mit dem Sohne und ihnen. Sie waren immer noch schockiert, wie Jesus sich während seines gesamten Wirkens Gottes Sohn nannte. Er erklärte ihnen, dass sie als seine Jünger im Geiste an der Beziehung zum Sohn teilhaben, wie der Sohn an der Beziehung zum Vater teilhabe und das hing eng mit seiner Liebe zu ihnen zusammen.
Die Metapher vom Weinberg, dem Weinstock und den Reben war lebendig. Sie sollten in Christus wohnen und leben, so wie der Zweig im Weinstock Leben hat. Jesus gibt nicht nur Befehle oder Beispiele, sondern bietet ihnen eine intime Beziehung an. Sie können lieben, wie er es tut, indem sie sein Leben und seine Liebe mit dem Vater teilen!
Irgendwie schien es seinen Höhepunkt zu erreichen, als Jesus sagte, dass das Erkennen des Vaters und des Sohnes ewiges Leben sei. Jesus betete für die Jünger und alle, die ihnen folgen würden. Sein Gebet drehte sich um die Einheit, das Einssein mit ihm und Gott dem Vater. Er betete zum Vater, dass sie eins sein mögen, so wie er in ihm eins ist.
Noch in dieser Nacht wurde er tatsächlich verraten, von Soldaten und Beamten entführt, misshandelt, einem Scheinprozess unterzogen, schliesslich wurde er gegeisselt und der Kreuzigung übergeben. Es ist die schlimmste Art des Todes für Verbrecher. Die Hoffnungen und Träume der Jünger wurden gänzlich zerstört und vernichtet. Völlig am Boden zerstört, zogen sie sich in einen Raum zurück und schlossen die Türen ab.
Nur die Frauen gingen am frühen Sonntagmorgen weinend und mit gebrochenem Herzen zum Grab, aber sie fanden nur das leere Grab! Ein Engel fragte sie, warum sie den Lebenden unter den Toten suchten. Er sagte zu ihnen: Jesus ist auferstanden, er lebt! Es tönte zu schön um wahr zu sein. Keine Worte konnten dies beschreiben. Aber die männlichen Schüler glaubten es einfach nicht, bis Jesus auf wundersame Weise in seinem verherrlichten Körper in ihrer Mitte stand. Er segnet sie mit der Begrüssung: «Friede sei mit euch!» Jesus spricht die hoffnungsvollen Worte aus: «Empfanget den Heiligen Geist». Diese Verheissung blieb bestehen. Durch seine Vereinigung mit der Menschheit, durch sein Kommen als Mensch und seiner Übernahme der Sünden aller Menschen auf sich selbst, blieb er über den Tod hinaus mit ihnen verbunden. Die Verheissung blieb auch in seinem neuen auferstandenen Leben bestehen, denn er ebnete damit den Weg für die Versöhnung, Erlösung und Aufnahme der Menschheit in seine Beziehung zum Vater durch den Heiligen Geist. Der auferstandene Jesus bietet allen Menschen die Möglichkeit an, direkt an der Gemeinschaft der Dreieinigkeit teilzunehmen.
Jesus sagte zu ihnen: Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich euch. In der Gnade Gottes und der Gemeinschaft des Geistes taten die ersten Jünger genau das. Freudig, dankbar und gebetserfüllt verkündeten sie die frohe Botschaft des auferstandenen Jesus und das neue Leben im Neuen Bund, das Leben in Jesus Christus.
Auch sie lieber Leser können durch den Heiligen Geist die gleiche Beziehung haben, die der Sohn mit dem Vater teilt. Ein Leben in Liebe. Er segnete sie mit der Einheit Gottes, in Gemeinschaft mit den Menschen und mit dem dreieinigen Gott für alle Ewigkeit.
von John McLean