Das bedeutungsvolle Pfingstfest erinnert uns daran, dass die erste christliche Gemeinde mit dem Heiligen Geist versiegelt wurde. Der Heilige Geist hat den Gläubigen von damals und uns, eine wahrhaft neue Identität geschenkt. Über diese neue Identität spreche ich heute. Manche Menschen stellen sich die Frage: Kann ich die Stimme Gottes, die Stimme Jesu oder das Zeugnis des Heiligen Geistes hören? Eine Antwort finden wir im Römerbrief:
Römer 8,15-16 «Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen Geist der Kindschaft empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! Der Geist Gottes selbst gibt Zeugnis unserm menschlichen Geist, dass wir Gottes Kinder sind»
Weil uns nicht alle Leute kennen, ist es notwendig, eine gültige Identitätskarte (ID) bei sich zu haben. Sie ermöglicht uns den Zugang zu Menschen, Ländern und auch zu Geld und Gut. Unsere ursprüngliche Identität finden wir im Garten Eden:
1. Mose 1,27 Schlachter Bibel «Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie»
So wie Adam von Gott geschaffen wurde, war er in seinem Bilde, unverwechselbar und einzigartig. Seine ursprüngliche Identität zeichnete ihn als Kind Gottes aus. Deshalb konnte er zu Gott sagen: Abba, lieber Vater! Aber wir kennen die Geschichte von unseren ersten Vorfahren, Adam und Eva, in deren Fussstapfen wir ihnen gefolgt sind. Der erste Adam und nach ihm alle Menschen, verloren diese eine, geistliche Identität durch den listigen Betrüger, den Vater der Lüge, Satan. Durch diesen Identitätsdiebstahl verloren alle Menschen das entscheidende Kennzeichen, das sie auszeichnete, wessen Kinder sie waren. Adam und wir mit ihm, verloren die Ebenbildlichkeit Gottes, die geistliche Identität und verloren - das Leben.
Deshalb erkennen wir, dass die Strafe, der Tod auch für uns galt, die Gott angeordnet hatte, als Adam und wir, seine Nachkommen seiner Stimme nicht gehorcht hatten. Die Sünde und ihre Auswirkung, der Tod, hat uns unsere göttliche Identität geraubt.
Epheser 2,1 «Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden, in denen ihr früher gewandelt seid nach der Art dieser Welt, unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht, nämlich dem Geist, das ist Satan, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams»
Geistlich gesehen, hatte dieser Identitäts-Diebstahl eine gravierende Auswirkung.
1. Mose 5,3 «Adam war 130 Jahre alt und zeugte einen Sohn, ihm gleich und nach seinem Bilde, und nannte ihn Set»
Set war nach seinem Vater Adam geschaffen, der die Ebenbildlichkeit mit Gott ebenfalls verloren hatte. Obwohl Adam und die Patriarchen sehr alt wurden, starben sie alle und mit ihnen die Menschen bis heute. Alle verloren das Leben und die geistliche Ebenbildlichkeit von Gott.
Nur wenn wir in unserem Geist neues Leben empfangen, werden wir wieder in Gottes Ebenbildlichkeit neu geschaffen und verwandelt. Dadurch erlangen wir die geistliche Identität zurück, wie sie Gott für uns vorgesehen hatte.
Kolosser 3,9-10 Schlachter Bibel «Lügt einander nicht an, da ihr ja den alten Menschen ausgezogen habt mit seinen Handlungen und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis, nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat»
Weil wir Jesus, der Wahrheit folgen, steht für uns ausser Frage, lügen zu wollen. Diese beiden Verse bestätigen deshalb, dass wir beim Ausziehen der alten menschlichen Natur mit Jesus gekreuzigt und durch Jesu Auferstehung mit der göttlichen Natur bekleidet wurden. Der Heilige Geist gibt Zeugnis unserem Geist, dass wir in das Ebenbild Jesu erneuert wurden. Wir sind dazu berufen und mit dem Heiligen Geist versiegelt. Als neue Schöpfung leben wir bereits wie Christus in unserem menschlichen Geist und leben, wie er, die Kindschaft Gottes aus. Unsere neue Identität wird in Wahrheit erneuert und die Wahrheit sagt uns, wer wir im Innersten wirklich sind. Geliebte Söhne und Töchter Gottes zusammen mit Jesus, dem Erstgeborenen.
Unsere Wiedergeburt stellt das menschliche Verständnis auf den Kopf. Diese Wiedergeburt hat schon Nikodemus beim Denken beschäftigt und zum Nachfragen bei Jesus angeregt. Gedanklich hangen wir wie eine Raupe und dann als Kokon mit dem Kopf nach unten an einem Holzästchen. Wir erleben, wie unsere alte Haut unpassend und zu eng wird. Wir als menschliche Raupe, Puppe und Kokon sind so etwas wie in einer natürlichen Umkleidekabine: Darin verwandeln wir uns von einer Raupe in einen zarten Schmetterling oder aus der menschlichen Natur in die göttliche Natur, mit der göttlichen Identität.
Genau dies geschieht bei unserer Rettung durch Jesus. Es ist ein Neuanfang. Das Alte kann nicht in Ordnung gebracht, sondern nur ganz ausgetauscht werden. Das Alte verschwindet vollständig und das Neue kommt. Wir werden als Gottes geistliches Ebenbild wiedergeboren. Das ist ein Wunder, das wir mit Jesus erleben und feiern:
Philipper 1,21 «Denn Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn»
Paulus entfaltet diesen Gedanken im Korintherbrief:
2. Korinther 5,1 «Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden»
Diese Nachricht ist tröstlich und voller Hoffnung, denn wir sind jetzt in Jesus in Sicherheit. Als Zusammenfassung dieses Geschehens lesen wir:
Kolosser 3,3-4 Neues Leben Bibel «Denn ihr seid gestorben, als Christus starb, und euer wahres Leben ist mit Christus in Gott verborgen. Wenn Christus, der euer Leben ist, der ganzen Welt bekannt werden wird, dann wird auch sichtbar werden, dass ihr seine Herrlichkeit mit ihm teilt»
Wir sind mit Christus gemeinsam sozusagen in Gott eingehüllt und in ihm verborgen.
1. Korinther 6,17 «Wer aber dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm»
Es ist eine grosse Freude, solche Worte aus dem Munde Gottes zu hören. Sie schenken uns eine andauernde Ermutigung, Trost und einen Frieden, den wir sonst nirgendwo finden können. Diese Worte verkünden die frohe Botschaft. Sie macht unser Leben so kostbar, denn die Wahrheit bringt auf den Punkt, was unsere neue Identität ausdrückt.
1. Johannes 4,16 «Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat: Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm»
Gott ist grosszügig. Seine Natur zeugt davon, dass er ein fröhlicher Geber ist und uns reich beschenkt:
1. Korinther 2,7; 9-10 «Sondern wir reden von der Weisheit Gottes, die im Geheimnis verborgen ist, die Gott vorherbestimmt hat vor aller Zeit zu unserer Herrlichkeit; Sondern es ist gekommen, wie geschrieben steht (Jesaja 64,3): Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben. Uns aber hat es Gott offenbart durch den Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen Gottes»
Es wäre sehr tragisch, wenn wir diese Wahrheit mit menschlicher Weisheit kleinzureden versuchten. Was Jesus an uns Grosses vollbracht hat, sollen wir niemals schmälern und mit falschverstandener Demut herabwürdigen. Es liegt an uns, das Geschenk Gottes mit göttlicher Weisheit dankbar und verständnisvoll anzunehmen und diese Erfahrung weitererzählen. Jesus hat uns mit seinem Opfer teuer erkauft. Er hat uns mit der neuen Identität seine eigene Gerechtigkeit und Heiligkeit übergeben, wie ein Kleid angezogen.
1. Korinther 1,30 Zürcher Bibel «Er, Gott, hat es aber gefügt, dass ihr in Christus Jesus seid, der unsere Weisheit wurde, dank Gott, unsere Gerechtigkeit und Heiligung und Erlösung»
Worte, wie zum Beispiel: Wir sind erlöst, gerechtfertigt und geheiligt, können leicht über unsere Lippen gehen. Aber es fällt uns schwer das Erlöst sein, die Gerechtigkeit und Heiligkeit, wie sie der gelesene Vers beschreibt, persönlich und ohne Bedenken anzunehmen. So sagen wir: Ja klar, in Christus, und meinen damit, dies würde sich um irgendeine weit entfernte Gerechtigkeit oder Heiligkeit handeln, die aber keine unmittelbare Auswirkung, keinen direkten Bezug auf unser jetziges Leben habe. Bitte denke darüber nach, wie gerecht du bist, wenn Jesus dir zur Gerechtigkeit gemacht worden ist. Und wie heilig du bist, wenn Jesus deine Heiligkeit geworden ist. Diese Eigenschaften besitzen wir, weil Jesus unser Leben ist.
Wir sind mit Jesus gekreuzigt, begraben und mit ihm zu neuem Leben auferweckt worden. Deshalb bezeichnet uns Gott als erlöst, gerecht und heilig. Damit beschreibt er unser Wesen, unsere Identität. Dies geht weit darüber hinaus, nur eine neue ID in den Händen zu halten und zu seiner Familie zu gehören. Es ist auch für unseren Geist verständlich, eins mit ihm zu sein, denn wir sind wie er, sein Ebenbild. Gott sieht uns so, wie wir sind, gerecht und heilig. Noch einmal, Gott der Vater sieht uns wie Jesus als seinen Sohn, seine Tochter.
Jesus sagt zu dir: Ich habe alle Vorkehrungen getroffen, um dich immer bei mir, in meinem Reich zu haben. Durch meine Wunden bist du geheilt. Dir ist für immer vergeben worden. Ich habe dich mit meiner Gnade überschüttet. Du lebst also nicht mehr für dich, sondern für mich und mit mir als Teil meiner neuen Schöpfung. Es stimmt, du wirst immer noch erneuert, wenn es darum geht, mich wirklich zu erkennen, aber im tiefsten Inneren könntest du nicht neuer sein als du es jetzt schon bist. Ich freue mich, dass du deine Gedanken auf die Dinge richtest, die oben sind, dorthin wo du mit mir auferweckt und versetzt bist.
Du bist geschaffen worden, mein göttliches Leben auszudrücken. Dein neues Leben ist sicher in mir verborgen. Ich habe dich mit allem ausgerüstet, was du für das Leben und die Ehrfurcht vor mir brauchst. Mit meiner Freundlichkeit und Herzensgüte habe ich dir erlaubt, Anteil an meinem göttlichen Ebenbild zu haben. Seitdem du aus mir geboren wurdest, wohnt mein Wesen in dir. Höre darauf, wie mein Geist dir deine wahre Identität bezeugt.
Herzlichen Dank, Jesus, für das Evangelium, das ich gehört habe. Alle meine Sünden hast du mir vergeben. Du hast mich im tiefsten Inneren neu gemacht. Du hast mir eine neue Identität gegeben mit direktem Einlass in dein Reich. Du hast mir an deinem Leben Anteil gegeben, damit ich wahrhaftig in dir leben kann. Ich danke dir, dass ich meine Gedanken auf die Wahrheit richten kann. Ich danke dir, dass ich so lebe, dass der Ausdruck deiner Liebe immer besser durch mich sichtbar wird. Du hast mir schon im heutigen Leben ein himmlisches Leben mit einer himmlischen Hoffnung geschenkt. Herzlichen Dank, Jesus.
von Toni Püntener