Mit Gott durchs Leben wandeln
Vor ein paar Wochen habe ich mein Elternhaus und meine Schule besucht. Erinnerungen kamen zurück und ich sehnte mich wieder nach der guten alten Zeit. Doch diese Tage sind vorbei. Der Kindergarten dauerte nur eine bestimmte Zeit. Der Schulabschluss bedeutete, sich zu verabschieden und neue Lebenserfahrungen willkommen zu heissen. Manche dieser Erfahrungen waren aufregend, andere eher schmerzhaft und sogar angsteinflössend. Doch ob gut oder schwierig, kurzzeitig oder langfristig, eines habe ich gelernt, Veränderungen sind ein natürlicher Teil unseres Lebens.
In der Bibel spielt die Reise eine zentrale Rolle. Sie beschreibt das Leben als einen Weg mit unterschiedlichen Zeiten und Lebenserfahrungen, die einen Anfang und ein Ende haben und bezeichnet manchmal die eigene Reise durchs Leben mit dem Wort wandeln. «Noah wandelte mit Gott» (1. Mose 6,9). Als Abraham 99 Jahre alt war, sagte Gott zu ihm: «Ich bin der allmächtige Gott, wandle vor mir und sei fromm» (1. Mose 17,1). Viele Jahre später wanderten (wandelten) die Israeliten auf dem Weg aus der ägyptischen Sklaverei ins gelobte Land. Im Neuen Testament ermahnt Paulus die Christen, in der Berufung, zu der sie berufen sind, würdig zu leben (Epheser 4,1). Jesus sagte, er selbst sei der Weg und lädt uns ein, ihm nachzufolgen. Die frühen Gläubigen nannten sich selbst die «Anhänger des neuen Weges (Christi)» (Apostelgeschichte 9,2). Es ist interessant, dass die meisten Reisen, die in der Bibel beschrieben sind, damit zu tun haben, mit Gott zu wandeln. Deshalb: Gehen Sie, lieber Leser im Gleichschritt mit Gott und wandeln Sie mit ihm durch Ihr Leben.
Die Reise selbst, das Unterwegssein, bringt neue Erfahrungen mit sich. Es ist der Kontakt mit der Fremde, mit neuen Landschaften, Ländern, Kulturen und Menschen, die den Wanderer bereichern. Deshalb legt die Bibel grossen Wert auf das «Unterwegssein mit Gott». Es überrascht uns nicht, dass sich ein bekannter Vers diesem Thema widmet: «Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn [Gott] in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen» (Sprüche 3,5-6).
Mit anderen Worten: Geben Sie Ihr ganzes Leben in Gottes Hand, verlassen Sie sich nicht auf Ihre eigenen Fähigkeiten, Erfahrungen oder Einsichten, um die richtigen Entscheidungen zu treffen, sondern gedenken Sie in Ihrem ganzen Lebenswandel an den Herrn. Wir alle sind in unserem Leben auf Reisen. Reisen beinhalten wechselnde Beziehungen und Zeiten von Krankheit und Gesundheit. In der Bibel erfahren wir von vielen persönlichen Reisen von Menschen, wie zum Beispiel von Mose, Josef und David. Der Apostel Paulus war auf der Reise nach Damaskus, als er mit dem auferstandenen Jesus konfrontiert wurde. Innerhalb weniger Momente hat sich die Richtung seiner Lebensreise dramatisch geändert (Apostelgeschichte 22,6-8). Gestern ging es noch in die eine Richtung und heute hat sich alles geändert. Paulus begann seine Reise als ein vehementer Gegner des christlichen Glaubens voller Bitterkeit und Hass und einem Willen, die Christenheit zu zerstören. Er beendete seine Reise nicht nur als Christ, sondern als der Mann, der auf vielen verschiedenen und herausfordernden Reisen die gute Nachricht von Christus auf der Welt verbreitet hat. Wie steht es mit Ihrer Reise?
Das Herz und nicht der Kopf
Wie sind Sie unterwegs? In den Sprüchen haben wir gelesen: «Auf all deinen Wegen erkenne nur ihn, dann ebnet er selbst deine Pfade!» (Sprüche 3,6 Elberfelder Bibel). Das Wort «erkennen» ist reich an Bedeutung und beinhaltet jemanden durch Beobachten, Reflektieren und Erfahren ganz persönlich kennenzulernen. Das Gegenteil hierzu wäre, über jemanden mittels einer Drittperson etwas zu erfahren. Es ist der Unterschied zwischen der Beziehung, die ein Student zu dem Stoff, den er studiert, hat – und der Beziehung zwischen Ehepartnern. Dieses Wissen über Gott, findet sich nicht in erster Linie in unserem Kopf, sondern vor allem in unserem Herzen. Salomo sagt also, dass Sie Gott kennenlernen, wenn Sie mit ihm ihren Lebensweg gehen: «Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus» (2. Petrus 3,18).
Dieses Ziel besteht dauerhaft und es geht darum, Jesus auf dieser Reise kennenzulernen und an Gott auf allen Wegen zu gedenken. Auf allen geplanten und ungeplanten Reisen, auf Reisen, die sich als Sackgasse erweisen, weil Sie die falsche Richtung eingeschlagen haben. Jesus möchte Sie auf den alltäglichen Reisen des ganz normalen Lebens begleiten und Ihnen ein Freund sein. Wie können Sie ein solches Wissen von Gott erhalten? Warum lernen Sie nicht von Jesus und suchen sich einen ruhigen Ort, weg von den Gedanken und von Dingen des Tages, an dem Sie Tag für Tag eine Zeit vor Gott verweilen? Warum schalten Sie nicht den Fernseher oder das Smartphone für eine halbe Stunde aus? Nehmen Sie sich Zeit mit Gott allein zu sein, auf ihn zu hören, in ihm zu ruhen, zu reflektieren und zu ihm zu beten: «Sei stille dem Herrn und warte auf ihn» (Psalm 37,7).
Der Apostel Paulus betete darum, dass seine Leser «die Liebe Christi erkennen können, die alle Erkenntnis übertrifft, damit sie erfüllt werden, bis sie die ganze Fülle Gottes erlangt haben» (Epheser 3,19). Ich möchte Sie ermutigen, dass Sie sich dieses Gebet zu Ihrem eigenen Lebensgebet machen. Salomo sagt, dass Gott uns führen wird. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Weg, den wir mit Gott gehen, ein einfacher wird, ohne Schmerz, Leid und Unsicherheit. Auch in schwierigen Zeiten wird Gott Sie durch seine Gegenwart und Kraft versorgen, ermutigen und segnen. Meine Enkelin nannte mich vor Kurzem zum ersten Mal Opa. Ich sagte zu meinem Sohn scherzhaft: Es war doch erst letzten Monat, als ich ein Teenager war. Letzte Woche war ich ein Vater und jetzt bin ich Grossvater – wo ist nur die Zeit geblieben? Das Leben vergeht wie im Flug. Aber jeder Teil des Lebens ist eine Reise und was auch immer gerade in Ihrem Leben geschieht, es ist Ihre Reise. Gott auf dieser Reise zu erkennen und mit ihm zu reisen, das ist Ihr Ziel!
von Gordon Green