Gott hat nichts gegen Dich
Ein Psychologe namens Lawrence Kolberg entwickelte einen ausführlichen Test, um Reife auf dem Gebiet der moralischen Argumentation zu messen. Er kam zum Schluss, dass gutes Verhalten, um Strafe zu vermeiden, die niedrigste Form der Motivation ist, um zu tun, was richtig ist. Ändern wir bloss unser Verhalten um Strafe zu vermeiden?
Sieht christliche Reue so aus? Ist das Christentum nur eines von vielen Mitteln, um moralische Entwicklung zu verfolgen? Viele Christen haben die Tendenz zu glauben, dass Heiligkeit dasselbe wie Sündenlosigkeit ist. Obwohl das nicht völlig falsch ist, hat diese Perspektive einen grossen Mangel. Heiligkeit ist nicht die Abwesenheit von etwas, nämlich von Sünde. Heiligkeit die Gegenwart von etwas Grösserem, nämlich die Teilhabe am Leben Gottes. Anders ausgedrückt, es ist möglich, all unsere Sünden wegzuwaschen, und sogar wenn wir dabei Erfolg haben (und das ist ein grosses „wenn“, da es ausser Jesus nie jemand geschafft hat), würden wir immer noch ein echtes christliches Leben verpassen.
Echte Reue besteht nicht darin, dass wir uns von etwas abwenden, sondern dass wir uns Gott zuwenden, der uns liebt, und der sich für immer verpflichtet hat, mit uns die Fülle, die Freude und die Liebe des dreieinigen Lebens des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes zu teilen. Sich Gott zuzuwenden gleicht dem Öffnen unserer Augen, indem wir das Licht hereinscheinen lassen, damit wir die Wahrheit von Gottes Liebe sehen können – Wahrheit, die immer schon da war, die wir aber auf Grund der Finsternis unseres Verstandes nicht sahen.
Das Johannesevangelium beschreibt Jesus als das Licht, das in der Finsternis scheint, das Licht, das die Welt nicht verstehen konnte. Aber wenn wir unser Vertrauen in Jesus setzen, fangen wir an, ihn als den geliebten Sohn des Vaters zu sehen, als unseren Erlöser und älteren Bruder, durch den wir von Sünde gereinigt und mit Gott in eine rechte Beziehung gebracht wurden. Und wenn wir Jesus wirklich als den sehen, der er ist, fangen wir an, uns selber als die zu sehen, die wir sind – Gottes geliebte Kinder.
Jesus sagte, dass er kam, um uns Liebe und das Leben in Fülle zu geben. Das Evangelium ist nicht einfach ein neues oder besseres Verhaltensänderungsprogramm. Es ist die gute Nachricht, das wir dem Herz des Vaters nahe und lieb sind, und dass Jesus Christus der lebendige Beweis für das unnachgiebige Vorhaben ist, uns in die Freude der ewigen Liebe hineinzuziehen, die er mit seinem Sohn Jesus Christus und mit dem Heiligen Geist teilt. Wer immer Sie sind, Gott ist für Sie, nicht gegen Sie. Lassen Sie ihn Ihre Augen für seine Liebe öffnen.
von Joseph Tkack