Erfahrungen mit Gott
„Komm einfach so wie Du bist!“ Es ist eine Erinnerung, dass Gott alles sieht: Unser Bestes und Schlechtestes und er liebt uns dennoch. Der Ruf einfach zu kommen so wie du bist, ist eine Widerspiegelung der Worte des Apostels Paulus in Römer: „Denn Christus ist schon zu der Zeit, als wir noch schwach waren, für uns Gottlose gestorben. Nun stirbt kaum jemand um eines Gerechten willen; um des Guten willen wagt er vielleicht sein Leben. Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren“ (Römer 5,6-8).
Viele heutige Menschen denken nicht einmal in Begriffen von Sünde. Unsere moderne und postmoderne Generation denkt mehr in Kategorien eines Gefühls der „Leere“, „Hoffnungs-losigkeit“ oder „Sinnlosigkeit“, und sie sehen die Ursache ihres inneren Kampfes in einem Gefühl der Minderwertigkeit. Sie mögen versuchen, sich selbst zu lieben als ein Mittel um liebenswert zu werden, aber eher wahrscheinlich als nicht, haben sie das Gefühl, dass sie völlig fertig, gebrochen sind und dass sie nie wieder heil sein werden.
Aber Gott definiert uns nicht durch unsere Defizite und unser Versagen; er sieht unser ganzes Leben: das Gute, das Schlechte, das Hässliche und er liebt uns trotzdem. Auch wenn es Gott nicht schwerfällt, uns zu lieben, haben wir oft eine schwere Zeit, diese Liebe zu akzeptieren. Tief im Inneren wissen wir, dass wir dieser Liebe nicht würdig sind. Im 15. Jahrhundert führte Martin Luther einen schweren Kampf, um ein moralisch vollkom-menes Leben zu führen, aber er stellte ständig fest, dass der versagte, und in seiner Frustration entdeckte er zuletzt Freiheit in Gottes Gnade. Bis dahin hatte sich Luther mit seinen Sünden identifiziert – und nur Verzweiflung gefunden –, statt sich mit Jesus zu identifizieren, Gottes vollkommenem und geliebtem Sohn, der die Sünden der Welt wegnahm, einschließlich der Sünden Luthers.
In der heutigen Zeit haben viele Menschen, auch wenn sie nicht in Kategorien von Sünde denken, dennoch Gefühle der Hoffnungslosigkeit und sind voller Zweifel, welche ein tiefes Gefühl auslösen, dass man nicht liebenswert ist. Was sie wissen müssen ist, dass Gott sie trotz ihrer Leere, trotz ihrer Wertlosigkeit schätzt und liebt. Gott liebt auch Dich. Auch wenn Gott Sünde hasst, hasst der Dich nicht. Gott liebt alle Menschen, sogar Sünder, und er hasst die Sünde gerade deswegen, weil sie Menschen verletzt und zerstört.
„Komm, genauso wie Du bist“ bedeutet, dass Gott nicht darauf wartet, dass Du besser wirst, bevor Du zu ihm kommst. Er liebt Dich bereits, trotz all dem, was Du getan hast. Er hat aus allem einen Weg sichergestellt, das Dich von ihm trennen könnte. Er hat Dein Entkommen aus jedem Gefängnis des menschlichen Geistes und Herzens sichergestellt.
Was ist es, was Dich von der Liebe Gottes zu erfahren, zurückhält? Was immer es ist: Warum übergibst Du diese Bürde nicht an Jesus, der mehr als fähig ist, sie für Dich zu tragen?
von Joseph Tkach