Hoffnung für Blinde
Im Lukasevangelium schreit ein blinder Mann um sich. Er will die Aufmerksamkeit Jesu auf sich ziehen und erlebt grossen Segen. Auf der Strasse von Jericho sitzt der blinde Bettler Bartimäus, der Sohn des Timäus, am Wegrand. Er war einer von vielen, die ihre Hoffnung verloren hatten, den eigenen Lebensunterhalt selbst verdienen zu können. Sie waren von der Grosszügigkeit anderer Menschen abhängig. Ich schätze, die meisten von uns können sich kaum in diese Situation hinein versetzen, um wirklich zu verstehen, wie es war, Bartimäus zu sein und um Brot zu bitten, um zu überleben?
Jesus durchzog Jericho mit seinen Jüngern und einer grosse Menschenmenge. „Als Bartimäus sie hörte, forschte er, was das wäre. Sie verkündeten ihm, Jesus von Nazareth gehe vorüber. Er rief: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner“! (aus Lukas 18,36-38). Er begriff sofort, dass Jesus der Messias war. Der Symbolgehalt der Geschichte ist bemerkenswert. Der Mann wartete, dass etwas geschah. Er war blind und konnte selbst nichts tun, um seine Situation zu ändern. Als Jesus durch seine Stadt zog, erkannte ihn der Blinde sofort als den Messias (der Gesandte Gottes), der ihn von seiner Blindheit heilen konnte. Also schrie er laut, um die Aufmerksamkeit auf seine Notlage zu lenken und zwar so sehr, dass die Leute in der Menge zu ihm sagten: „Sei still - hör auf zu schreien!“ Aber der Wiederstand liess den Mann nur noch hartnäckiger auf seiner Bitte bestehen. „Jesus blieb stehen und sprach: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und sprachen zu ihm: Sei getrost, steh auf! Er ruft dich! Da warf er seinen Mantel von sich, sprang auf und kam zu Jesus. Und Jesus antwortete ihm und sprach: Was willst du, dass ich für dich tun soll? Der Blinde sprach zu ihm: Rabbuni (mein Meister), dass ich sehend werde. Jesus sprach zu ihm: Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen. Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege“ (Markus 10,49-52).
Könnte es sein, dass Sie in der genau gleichen Situation wie Bartimäus sind? Erkennen Sie, Sie schaffen es nicht aus eigener Kraft, wirklich sehend zu werden, Sie brauchen Hilfe? Vielleicht hören Sie die Botschaft anderer Menschen „Bleib ruhig - Jesus ist zu beschäftigt, um mit dir fertig zu werden". Die Botschaft und Reaktion von Jüngern und Nachfolgern Jesu sollte sein: „Habakuk nur Mut, steh auf! Er ruft dich! Ich bringe dich zu ihm!“
Sie haben das wirkliche Leben, das Sie gesucht haben, gefunden, „Jesus, ihren Meister!“ Jesus schenkt nicht nur dem blinden Bartimäus, sondern auch Ihnen Gnade und Barmherzigkeit. Er hört Ihre Schreie und schenkt Ihnen die neue Sicht, um zu verstehen, wer Sie sind.
Bartimäus ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Nachfolge. Er erkannte sein eigenes Unvermögen, vertraute Jesus als dem einen, der ihm Gottes Gnade schenken konnte, und folgte ihm, sobald er klar sehen konnte, als Jünger Jesu nach.
von Cliff Neill