Unerwartete Wendungen Gottes
Wir empfinden das Unerwartete als unangenehm. Wir mögen es nicht, wenn unser Auto unerwartet nicht mehr anspringt oder der Computer plötzlich abstürzt. Noch schlimmer ist es, wenn wir unverhofft unsere Arbeit verlieren, mit all der Unsicherheit und dem Verlust an Selbstvertrauen. Gesundheitliche Probleme, die plötzlich auftreten, sind besonders schrecklich. Das Leben ist eben so. Wir lernen, mit Frust und Schmerz umzugehen.
Unvorhergesehene Ereignisse sind nicht immer negativ. Ein überraschendes Geschenk oder eine Lohnerhöhung kann einen schlechten Tag schnell in einen guten verwandeln. Wahrscheinlich erinnern Sie sich gerne an einen unerwarteten Segen, sei er gross oder klein, der Ihnen schon einmal widerfahren ist. Darum eine Frage: Was können wir von Gott erwarten? Ist er voller Überraschungen?
Die Bibel gibt auf diese Frage in Psalm 107 die Antwort, die wir vielleicht nicht erwarten. Diese zeigt uns einen Gott, der sich nicht ändert und gleichzeitig voller überraschender Taten ist. Dort heisst es: «Die sollen dem Herrn danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut, dass er sättigt die durstige Seele und die Hungrigen füllt mit Gutem» (Psalm 107,8-9).
Der Psalm erzählt, wie Gott fruchtbares Land in eine trostlose Einöde verwandeln kann, wenn dort das Böse herrscht. Er beschreibt ebenso, wie Gott aus dürrem Boden wieder Quellen entstehen lässt, damit hungrige Menschen dort wohnen können. Sie bauen eine Stadt, bestellen Felder, pflanzen Reben und ernten reichlich.
Auffallend ist, dass der Autor von der beständigen Liebe des Herrn spricht und diese Beständigkeit mit gewaltigen Umkehrungen verbindet. Es scheint, als wäre der Herr beständig darin, das Unerwartete zu tun. Haben Sie, lieber Leser, die ganze Bibelstelle gelesen und die Richtung dieser unerwarteten Wendungen bemerkt? Diese unerwarteten Wendungen führen immer zum Guten. Wir dürfen darauf vertrauen, dass die Flüsse des Bösen versiegen, während die Wüsten fruchtbar werden.
Bei Gott gibt es immer nur gute Nachrichten. Flüsse trocknen aus, aber er füllt sie neu mit Wasser. Wüsten verwandelt er in sprudelnde Quellen. Sünder werden zu Glaubenden und zu Nachfolgerinnen und Nachfolgern Christi. Wir neigen dazu, auf das Unheil der Welt zu schauen und werden entmutigt. Darum fordert uns Jesus auf, unsere Augen zu heben und auf ihn zu sehen. Er ist der, der alles wiederherstellt. Er ist es, der seinen Segen oft auf unerwartete Weise wirken lässt.
Am Ende des Jahres wollen wir unseren Blick immer wieder auf Jesus richten und lernen, das Unerwartete von ihm zu erwarten. Niemand hatte erwartet, dass der König aller Könige so in unsere Welt kommen würde, wie er es tat. Gott überrascht gerne auf unerwartete Weise, es gehört zu dem Geheimnis, wer er ist. Jesus ist der unerwartete Messias!
von Greg Williams