Vor vielen Jahren hatte ich zum ersten Mal eine Botschaft gehört, die mich seither oftmals getröstet hat. Ich betrachte sie auch heute, als eine sehr wichtigste Botschaft der Bibel. Es ist die Botschaft, dass Gott dabei ist, die ganze Menschheit zu retten. Gott hat einen Weg vorbereitet, auf dem alle Menschen zur Erlösung gelangen können. Er ist jetzt dabei, seinen Plan umzusetzen. Wir wollen zuerst miteinander in Gottes Wort den Weg der Erlösung nachschlagen. Paulus beschreibt im Römerbrief die Situation, in der sich die Menschen befinden so:
„Alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten" (Römer 3,23 Schlachter 2000).
Gott hat für die Menschen Herrlichkeit vorgesehen. Damit wird das bezeichnet, was wir Menschen als Glück, als Erfüllung all unserer Wünsche ersehnen. Wir Menschen aber haben diese Herrlichkeit durch Sünde verloren oder verfehlt. Sünde ist das grosse Hindernis, das uns von der Herrlichkeit getrennt hat, ein Hindernis, das für uns nicht zu überwinden ist. Gott aber hat dieses Hindernis beseitigt durch seinen Sohn Jesus.
„Und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist“ (Vers 24).
Erlösung ist also der Weg, den Gott für die Menschen vorgesehen hat, um ihnen damit wieder Zugang zu Gottes Herrlichkeit zu ermöglichen. Gott hat dazu nur einen Zugang, einen Weg vorgesehen, doch die Menschen versuchen, Umwege und andere Wege anzubieten und zu wählen, um Erlösung zu gelangen. Das ist mit ein Grund, weshalb wir so viele Religionen kennen. Jesus hat von sich selber in Johannes 14,6 gesagt: "Ich bin der Weg“. Er sagte nicht, er sei einer unter vielen Wegen, sondern der Weg. Das bestätigte Petrus vor dem Hohen Rat:
„Und in keinem andern ist das Heil (Erlösung), auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig (gerettet) werden“ (Apostelgeschichte 4,12).
Paulus schrieb an die Gemeinde zu Ephesus:
„Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden. Darum denkt daran, dass ihr von Geburt einst Heiden wart und Unbeschnittene genannt wurdet von denen, die äusserlich beschnitten sind, dass ihr zu jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen vom Bürgerrecht Israels und Fremde ausserhalb des Bundes der Verheissung; daher hattet ihr keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt“ (Epheser 2,1 und 11–12).
Wir suchen in schwierigen Situationen Auswege und Alternativen. Das ist richtig. Wenn es aber um die Sünde geht, haben wir nur eine Möglichkeit: Die Erlösung durch Jesus. Es gibt keinen anderen Weg, keine Alternative, keine andere Hoffnung, keine andere Chance als die, die Gott, seit allem Anfang dafür vorgesehen hat: Die Erlösung durch seinen Sohn Jesus Christus.
Wenn wir uns diese Tatsache klar vor Augen halten, wirft das Fragen auf. Fragen, die sich, vor uns, schon viele Christen gestellt haben:
Was ist mit meinen lieben verstorbenen Verwandten, die sich nicht bekehrt haben?
Was ist mit den vielen Millionen, die den Namen Jesu nie in ihrem Leben gehört haben?
Was ist mit den vielen unschuldigen Kleinkindern, die ohne Jesus zu kennen, gestorben sind?
Müssen diese Menschen Höllenqualen erleiden, nur weil sie Jesu Namen nie gehört haben?
Viele Antworten sind zu diesen Fragen gegeben worden. Einige meinen, Gott wolle halt nur einige wenige retten, die er schon vor Grundlegung der Welt auserwählt und dazu vorgesehen habe. Andere meinen, Gott werde schliesslich alle erretten, ob sie wollen oder nicht, Gott sei doch nicht grausam. Zwischen diesen beiden Meinungen gibt es viele Schattierungen, die ich jetzt nicht erörtere. Wir widmen uns den Aussagen von Gottes Wort. Gott will für alle Menschen Erlösung. Dies ist sein ausgesprochener Wille, den er klar und deutlich aufschreiben liess.
„Das ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserem Heiland, welcher will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung“ (1. Timotheus 2,3–6).
Gott zeigt deutlich, er will Erlösung für alle schaffen. Er hat in seinem Wort auch seinen Willen offenbart, dass niemand verloren werde.
„Der Herr verzögert nicht die Verheissung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Busse finde“ (1. Petrus 3,9).
Wie wird Gott seinen Willen nun in der Praxis umsetzen? Gott betont in seinem Wort nicht den zeitlichen Aspekt, sondern wie das Opfer seines Sohnes zur Erlösung der ganzen Menschheit dient. Diesem Aspekt widmen wir uns. Johannes der Täufer hat bei der Taufe Jesu, auf einen wichtigen Tatbestand hingewiesen:
„Am nächsten Tag sieht Johannes, dass Jesus zu ihm kommt, und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt“ (Johannes 1,29).
Jesus hat die ganze Sünde der Welt auf sich genommen, nicht nur einen Teil dieser Sünde. Er hat alle Ungerechtigkeit, alle Bosheit, alle Schlechtigkeit, jede Hinterlist und alle Falschheit auf sich genommen. Er hat diese riesige Last der Sünden der ganzen Welt getragen und für alle Menschen den Tod erlitten, die Strafe für Sünde.
„Und er ist die Versöhnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt“ (1. Johannes 2,2).
Jesus hat durch seine grosse Tat für die ganze Welt, für alle Menschen, eine Türe zur ihrer Errettung geöffnet. Trotz der Schwere der Sündenlast, die Jesus getragen hat und trotz der Not und der Leiden, die er durchstehen musste, hat Jesus alles aus tiefer Liebe zu uns, aus Liebe zu allen Menschen, auf sich genommen. Die wohlbekannte Schriftstelle in sagt uns:
„Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben“ (Johannes 3,16).
Er hat das aus „Wohlgefallen“ heraus für uns gemacht. Nicht um sich in sadistischen Gefühlen zu ergehen, sondern aus tiefer Zuneigung für alle Menschen.
„Denn es hat Gott wohlgefallen, dass in ihm (Jesus) alle Fülle wohnen sollte, und er durch ihn alles mit sich versöhnte, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden macht durch sein Blut am Kreuz“ (Kolosser 1,19–20).
Ist uns klar, wer dieser Jesus ist? Er ist nicht „nur“ der Erlöser der ganzen Menschheit, er ist auch ihr Schöpfer und Erhalter. Er ist die Persönlichkeit, die uns und die Welt durch sein Wort ins Dasein gerufen hat. Er ist es auch, der uns am Leben erhält, uns Nahrung und Kleidung verschafft, der alle Systeme im All und auf der Erde in Gang hält, damit wir überhaupt existieren. Paulus weist auf diese Tatsache hin:
„Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm hin geschaffen. Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm“ (Kolosser 1,16–17).
Jesus der Erlöser, Schöpfer und Erhalter hat kurz vor seinem Tod eine besondere Aussage gemacht.
„Und ich, wenn ich erhöht werde, von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. Das sagte er aber, um anzuzeigen, welchen Todes er sterben würde“ (Johannes 12,32).
Jesus meinte mit dem „erhöht werden“ seine Kreuzigung, die seinen Tod brachte. In diesen Tod würde er alle mit hinein ziehen, sagte er voraus. Wenn Jesus alle sagt, dann meint er auch alle, alle Menschen. Paulus hat diesen Gedanken aufgenommen:
„Denn die Liebe Christi drängt uns, zumal wir überzeugt sind, dass, wenn einer für alle gestorben ist, so sind sie alle gestorben“ (2. Korinther 5,14).
Mit Christi Tod am Kreuz hat er jedem Menschen in einer Hinsicht den Tod gebracht, denn er hat sie alle zu sich ans Kreuz gezogen. Alle sind gestorben durch den Tod ihres Erlösers. Allen Menschen steht somit die Annahme dieses stellvertretenden Todes zur Verfügung. Jesus ist jedoch nicht tot geblieben, sondern wurde von seinem Vater auferweckt. In seiner Auferstehung hat er auch alle mit hineingezogen. Alle Menschen werden auferstehen. Das ist eine grundlegende Aussage der Bibel.
„Wundert euch darüber nicht. Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden, und werden hervorgehen, die Gutes getan haben zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts“ (Johannes 5,28–9).
Jesus hat zu dieser Aussage keine Zeitangabe gemacht. Ob diese beiden Auferstehungen zur gleichen Zeit oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattfinden, erwähnt Jesus hier nicht. Wir werden einige Bibelstellen über das Gericht lesen. Hier wird uns offenbart, wer der Richter sein wird.
„Denn der Vater richtet niemand, sondern hat alles Gericht dem Sohn übergeben, damit sie alle den Sohn ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Und er hat ihm Vollmacht gegeben das Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist“ (Johannes 5, Verse 22 – 23 und 27).
Der Richter, vor dem sich jeder zu verantworten hat, wird Jesus Christus selbst sein, der Schöpfer, Erhalter und Erlöser jedes Menschen. Der Richter ist die gleiche Persönlichkeit, die für alle Menschen den Tod erlitt, die gleiche, die für die Welt die Versöhnung erwirkt, die gleiche, die jedem Menschen physisches Leben schenkt und ihn am Leben erhält. Könnten wir uns einen besseren Richter wünschen? Gott hat seinem Sohn das Gericht übergeben, weil er der Menschensohn ist. Er weiss, was es bedeutet, Mensch zu sein. Er kennt uns Menschen hautnah, ist einer von uns. Er kennt die Macht der Sünde und die Verführung Satans und seiner Welt aus erster Hand. Er kennt die menschlichen Gefühle und Triebe. Er weiss, wie stark sie wirken, denn er hat die Menschen erschaffen und ist selbst ein Mensch geworden wie wir, jedoch ohne Sünde.
Wer möchte sich diesem Richter nicht anvertrauen? Wer möchte auf die Worte dieses Richters nicht reagieren, sich vor ihm niederwerfen und ihm seine Schuld bekennen?
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurch gedrungen“ (Vers 24).
Das Gericht, das Jesus durchführt, wird absolut gerecht ausfallen. Es ist geprägt von Unparteilichkeit, von Liebe, von Vergebung, von Anteilnahme und Barmherzigkeit.
Trotzdem Gott und sein Sohn Jesus Christus die besten Voraussetzungen für jeden Menschen geschaffen haben, um das ewige Leben zu erlangen, werden doch einige Menschen seine Erlösung nicht annehmen. Gott wird sie nicht zum Glück zwingen. Sie werden ernten, was sie gesät haben. Wenn das Gericht beendet sein wird, gibt es nur zwei Gruppen von Menschen, wie das C.S. Lewis in einem seiner Bücher formuliert hat:
Die eine Gruppe wird zu Gott sagen: Dein Wille geschehe.
Zur anderen Gruppe wird Gott sagen: Dein Wille geschehe.
Als Jesus auf Erden weilte, sprach er über die Hölle, vom ewigen Feuer, von Heulen und Zähneklappern. Er sprach von Verdammnis und ewiger Strafe. Das gilt uns als Warnung, damit wir Gottes Versprechen des Heils nicht leichtsinnig handhaben. In Gottes Wort werden die Verdammnis und die Hölle nicht in den Vordergrund gestellt, im Vordergrund steht Gottes Liebe und Anteilnahme für alle Menschen. Gott will Erlösung für alle Menschen. Wer diese Liebe Gottes und die Vergebung aber nicht annehmen will, dem lässt Gott seinen Willen. Die ewige Strafe aber wird niemand erleiden, der es nicht ausdrücklich selbst will. Gott verdammt niemanden, der nie Gelegenheit hatte, von Jesu und seinem rettenden Werk zu erfahren.
In der Bibel finden wir zwei Szenen des Weltgerichts aufgeschrieben. Die eine finden wir in Matthäus 25 und die andere in Offenbarung 20. Ich empfehle Ihnen, diese zu lesen. Sie zeigen uns die Perspektive, wie Jesus richten wird. Das Gericht wird an diesen Stellen als ein Ereignis dargestellt, das zu einem gewissen Zeitpunkt abgehalten wird. Wir wollen uns einer Schriftstelle zuwenden, die darauf hinweist, dass man unter dem Gericht auch eine längere Zeitperiode verstehen kann.
„Denn die Zeit ist da, dass das Gericht anfängt an dem Hause Gottes. Wenn aber zuerst an uns, was wird es für ein Ende nehmen mit denen, die dem Evangelium Gottes nicht glauben“ (1. Petrus 4,17).
Das Haus Gottes wird hier als Name für Kirche oder Gemeinde verwendet. Sie steht heute im Gericht. Christen haben zu ihrer Zeit Gottes Ruf gehört und darauf reagiert. Sie haben Jesus als Schöpfer, Erhalter und Erlöser kennen gelernt. Für sie findet das Gericht jetzt statt. Das Haus Gottes wird zu keinem Zeitpunkt anders gerichtet. Jesus Christus verwendet für alle Menschen den gleichen Massstab. Dieser ist von Liebe und Barmherzigkeit geprägt.
Das Haus Gottes hat von seinem Herrn eine Aufgabe erhalten, an der Errettung der ganzen Menschheit mitzuwirken. Wir sind aufgerufen, unseren Mitmenschen die frohe Botschaft über das Reich Gottes zu verkündigen. Nicht alle Menschen beachten diese Botschaft. Viele verachten sie, denn für sie ist sie Torheit, uninteressant oder sinnlos. Wir dürfen nicht ausser Acht lassen, dass es Gottes Werkt ist, Menschen zu retten. Wir sind seine Mitarbeiter, die oft Fehler begehen. Lassen wir uns nicht entmutigen, wenn der Erfolg unserer Arbeit scheinbar ausbleibt. Gott ist immer am Wirken und ruft und begleitet Menschen zu sich. Jesus sieht zu, dass die Gerufenen ihr Ziel erreichen werden.
„Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage. Alles, was mir mein Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinaus stossen. Denn ich bin vom Himmel gekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich’s auferwecke am Jüngsten Tage“ (Johannes 6,44 und 37–39).
Setzen wir unsere Hoffnung ganz auf Gott. Er ist der Heiland, Retter und Erlöser aller Menschen, ganz besonders der Gläubigen. (1. Timotheus 4,10) Halten wir fest an dieser Zusage Gottes!
von Hannes Zaugg