Friede am Muttertag
Ein junger Mann kam mit der Frage zu Jesus: „Lehrer, was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu bekommen? Ehre deinen Vater und deine Mutter und liebe deinen Mitmenschen, wie dich selbst“ (Matthäus 19,16 und 19 Hoffnung für Alle).
Für die meisten von uns ist der Muttertag eine Gelegenheit, die Liebe zwischen einem Elternteil und ihren Kindern zu feiern, aber für Deborah Cotton wird der Muttertag immer die Geschichte einer besonderen Art von Liebe bleiben. Deborah ist Journalistin und langjährige Verfechterin von Gewaltlosigkeit und sozialer Hilfe. Sie gab Jahre ihrer Karriere hin, um Menschen in benachteiligten Quartieren in ihrem geliebten New Orleans zu helfen. Am Muttertag des Jahres 2013 änderte sich alles: Sie war eine von 20 Menschen, die bei einer Schiesserei während einer Parade verletzt wurden. Als zwei Bandenmitglieder das Feuer in die Menge unschuldiger Zuschauer eröffneten, wurde Deborah in den Bauch getroffen; das Geschoss beschädigte mehrere ihrer lebenswichtigen Organe.
Sie überlebte dreissig Operationen, wird jedoch für immer Narben tragen; eine Erinnerung an die hohen Kosten ihres Dienstes für die Gemeinschaft. Was würde der Muttertag nun für sie bedeuten? Sie stand vor der Wahl, die schreckliche Erinnerung an diesen Tag und den damit verbundenen Schmerz wieder zu durchleben, oder ihre Tragödie durch Vergebung und Liebe in etwas Positives zu verwandeln. Deborah wählte den Weg der Liebe. Sie streckte die Hand nach dem Mann aus, der sie beschoss und besuchte ihn im Gefängnis. Sie wollte seine Geschichte hören und verstehen, weshalb er so grauenhaft handelte. Seit ihrem ersten Besuch hat Deborah dem Schützen geholfen, sein Leben zu verändern und sich auf seine geistliche Veränderung in der Beziehung zu Gott zu konzentrieren.
Als ich von dieser unglaublichen Geschichte hörte, konnte ich nicht anders, als an die lebensverändernde Liebe unseres eigenen Erlösers zu denken. Wie Deborah trägt auch er die Narben der Liebe, ewige Erinnerung an die hohen Kosten seines Wirkens, um die Menschheit zu erlösen. Der Prophet Jesaja erinnert uns daran: „Er wurde wegen unserer Sünden durchbohrt. Er wurde wegen unserer Sünden bestraft – und wir? Wir haben nun Frieden mit Gott! Durch seine Wunden sind wir geheilt“ (Jesaja 53,5 Hoffnung für Alle).
Und das Erstaunliche? Jesus tat dies freiwillig. Er kannte vor seinem Tod den Schmerz, den er erleiden würde. Anstatt sich abzuwenden, nahm der sündlose Sohn Gottes freiwillig die gesamten Kosten auf sich, um die gesamte Sünde der Menschheit zu verurteilen und zu tilgen, um uns mit Gott zu versöhnen und uns vom üblen, ewigen Tod zu befreien. Er bat seinen Vater, den Männern zu vergeben, die ihn kreuzigten! Seine Liebe kennt keine Grenzen! Es ist ermutigend zu sehen, wie sich Zeichen der Versöhnung und die verwandelnde Liebe in der heutigen Welt durch Menschen wie Deborah ausbreiten. Sie wählte Liebe statt Verurteilung, Vergebung statt Vergeltung. Am kommenden Muttertag können wir uns alle durch ihr Beispiel inspirieren lassen: Sie hat sich auf Jesus Christus verlassen, folgte ihm nach, lief hinaus, um dasselbe zu tun wie er, zu lieben.
von Joseph Tkach