Im Laufe der Geschichte haben Menschen immer wieder Zeichen und Symbole benutzt, um Gleichgesinnten etwas mitzuteilen, es aber vor Aussenstehenden zu verbergen. Ein Beispiel aus dem 1. Jahrhundert ist das von Christen verwendet Fisch-Zeichen (ichthys), mit dem sie heimlich ihre Verbundenheit zu Christus anzeigten. Da viele von ihnen verfolgt oder sogar getötet wurden, hielten sie ihre Versammlungen in den Katakomben und an anderen geheimen Orten ab. Um dem Weg dahin zu markieren, wurden Fisch-Zeichen an die Wände gezeichnet. Das hatte keinen Verdacht erregt, weil Christen nicht die Ersten waren, die das Fisch-Zeichen verwendeten – Heiden benutzten es bereits als Symbol für ihre Götter und Göttinnen.
Viele Jahre nach der Einsetzung des Gesetzes durch Mose (einschliesslich des Sabbats) gab Gott ein neues Zeichnen für alle Menschen – das der Geburt seines menschgewordenen Sohnes, Jesus. Das Lukas-Evangelium berichtet:
Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens (Lukas 2,12-14).
Die Geburt Jesu ist ein mächtiges, dauerhaftes Zeichen für alles, was das Christus-Ereignis mit einschliesst: seine Menschwerdung, sein Leben, seinen Tod, seine Auferstehung und Himmelfahrt zur Erlösung der gesamten Menschheit. Wie alle Zeichen zeigt es die Richtung an; es zeigt zurück (und erinnert uns an die Verheissungen und Taten Gottes in der Vergangenheit) und nach vorn (um aufzuzeigen, was Jesus durch den Heiligen Geist noch erfüllen wird). Der Bericht des Lukas fährt fort mit einem Abschnitt der Evangeliumsgeschichte, die häufig nach Weihnachten während des Epiphaniasfestes erzählt wird:
Und siehe, ein Mann war in Jerusalem, mit Namen Simeon; und dieser Mann war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war mit ihm. Und ihm war ein Wort zuteil geworden von dem Heiligen Geist, er solle den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen. Und er kam auf Anregen des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz, da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach: Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, den du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht, zu erleuchten die Heiden und zum Preis deines Volkes Israel. Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde. Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Aufstehen für viele in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird – und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen –, damit vieler Herzen Gedanken offenbar werden (Lukas 2,25-35).
Als Christen sind die meisten von uns nicht auf Zeichen und Symbole angewiesen, um unsere Versammlungsorte geheim zu halten. Das ist ein grosser Segen und unsere Gebete sind mit denen, die unter schlimmen Bedingungen leben müssen. Wie immer die Umstände sein mögen, alle Christen wissen, dass Jesus von den Toten auferstanden ist und unser himmlischer Vater alle Menschen in Jesus und durch den Heiligen Geist zu sich zieht. Deshalb haben wir viel zu feiern – und sollten es auch in der kommenden Adventsund Weihnachtszeit tun.
von Joseph Tkach