Sein Werk in uns

743 sein werk in unsErinnern Sie sich an die Worte, die Jesus an die Samariterin richtete? «Das Wasser, das ich ... geben werde, das wird ... eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt» (Johannes 4,14). Jesus bietet nicht nur einen Schluck Wasser an, sondern einen unversiegbaren artesischen Brunnen. Dieser Brunnen ist kein Loch in Ihrem Hinterhof, sondern der Heilige Geist Gottes in Ihrem Herzen. «Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fliessen. Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn der Geist war noch nicht da; denn Jesus war noch nicht verherrlicht» (Johannes 7,38-39).

In diesem Vers ist Wasser ein Bild von Jesu Werk in uns. Er tut hier nicht etwas, um uns zu retten; dieses Werk ist schon getan. Er tut etwas, um uns zu ändern. Paulus beschrieb das folgendermassen: «Also, meine Lieben, - wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in meiner Abwesenheit - schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist‘s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen» (Philipper 2,12-13).

Was tun wir, nachdem wir «gerettet» worden sind (das Werk des Blutes Jesu)? Wir gehorchen Gott und halten uns von den Dingen fern, die ihm nicht gefallen. Praktisch ausgedrückt, wir lieben unseren Nachbarn und halten uns von Klatsch fern. Wir lehnen es ab, das Finanzamt oder unsere Frau zu betrügen und versuchen, die Menschen zu lieben, die gar nicht liebenswert sind. Tun wir das, um gerettet zu werden? Nein. Wir tun diese Dinge aus Gehorsam, weil wir gerettet sind.

Etwas ähnlich Dynamisches geschieht in einer Ehe. Sind eine Braut und ein Bräutigam jemals mehr verheiratet als am Tag ihrer Hochzeit? Die Versprechen sind gemacht und die Papiere unterschrieben - können sie mehr verheiratet sein als an diesem Tag? Vielleicht können sie es. Stellen Sie sich dieses Paar fünfzig Jahre später vor. Nach vier Kindern, nach mehreren Umzügen und vielen Höhen und Tiefen. Nach einem halben Jahrhundert Ehe spricht einer den Satz des anderen fertig und einer bestellt das Essen für den anderen. Allmählich sehen sie sich sogar ähnlich. Müssen sie nicht bei ihrer Goldenen Hochzeit mehr verheiratet sein als am Tag ihrer Hochzeit? Doch andererseits, wie wäre das möglich? Die Heiratsurkunde hat sich nicht verändert. Aber die Beziehung ist reifer geworden und darin liegt der Unterschied. Sie sind nicht mehr vereint als in dem Augenblick, in dem sie das Standesamt verliessen. Doch ihre Beziehung ist ganz anders geworden. Eine Ehe ist sowohl eine abgeschlossene Handlung als auch eine tägliche Entwicklung, etwas, das Sie getan haben, und etwas, das Sie tun.

Das gilt auch für unser Leben mit Gott. Können Sie erlöster sein als an dem Tag, an dem Sie Jesus als Retter angenommen haben? Nein. Aber kann ein Mensch in der Erlösung wachsen? Auf jeden Fall. Wie bei einer Ehe handelt es sich um eine abgeschlossene Handlung und eine tägliche Entwicklung. Das Blut Jesu ist Gottes Opfer für uns. Das Wasser ist Gottes Geist in uns. Und wir brauchen beides. Johannes legt grossen Wert darauf, dass wir das wissen. Es ist nicht genug zu wissen, was herauskam; wir müssen wissen, wie beides herauskam: «Sogleich kam Blut und Wasser heraus» (Johannes 19,34).

Johannes misst nicht einem mehr Wert bei als dem anderen. Doch wir tun das. Manche akzeptieren das Blut, vergessen aber das Wasser. Sie wollen gerettet werden, wollen sich jedoch nicht ändern lassen. Andere akzeptieren das Wasser, vergessen aber das Blut. Sie arbeiten für Christus, haben jedoch keinen Frieden in Christus gefunden. Und Sie? Tendieren Sie auf die eine oder die andere Seite? Fühlen Sie sich so gerettet, dass Sie nie dienen? Sind Sie so glücklich mit den Punkten Ihres Teams, dass Sie den Golfschläger gar nicht mehr aus der Hand legen? Wenn das auf Sie zutrifft, möchte ich Ihnen eine Frage stellen. Warum hat Gott Sie ins Rennen geschickt? Warum hat er Sie nicht gleich in den Himmel geholt, nachdem Sie gerettet wurden? Sie und ich sind aus einem ganz bestimmten Grund da und dieser Grund ist die Verherrlichung Gottes in unserem Dienst.

Oder tendieren Sie eher zum Gegenteil? Vielleicht dienen Sie immer aus Angst, nicht gerettet zu sein. Vielleicht trauen Sie Ihrem Team nicht. Sie fürchten, dass es eine geheime Karte gibt, auf die Ihre Punktzahl geschrieben wird. Ist das der Fall? Wenn ja, dürfen Sie wissen: Das Blut Jesu genügt für Ihre Rettung. Prägen Sie sich die Ankündigung von Johannes dem Täufer ins Herz. Jesus ist «Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt» (Johannes 1,29). Das Blut Jesu bedeckt, verbirgt, verschiebt und verringert Ihre Sünden nicht. Es trägt Ihre Sünden weg, ein für alle Mal. Jesus lässt es zu, dass Ihre Fehler sich in seiner Vollkommenheit verlieren. Als wir vier Golfspieler im Klubgebäude standen, um unsere Auszeichnung in Empfang zu nehmen, wussten nur meine Teamkollegen, wie schwach ich gespielt hatte, und sie sagten es niemandem.

Wenn Sie und ich vor Gott stehen, um unseren Preis in Empfang zu nehmen, wird nur einer von all unseren Sünden wissen, und er wird Sie nicht in Verlegenheit bringen - Jesus hat Ihre Sünden bereits vergeben. Deshalb freuen Sie sich an dem Spiel. Der Preis ist Ihnen sicher. Ausserdem können Sie den grossen Lehrer immer wieder um Hilfe bitten.

von Max Lucado


Dieser Text wurde aus dem Buch «Hör nie auf, neu anzufangen» von Max Lucado entnommen, das von Gerth Medien ©2022 herausgegeben wurde. Max Lucado ist langjähriger Pastor der «Oak Hills Church» in San Antonio, Texas. Verwendung mit Genehmigung.