Wir wurden geboren, um wiedergeboren zu werden. Es ist Ihre wie auch meine Bestimmung, den grösstmöglichen Wandel im Leben überhaupt zu erleben – einen geistlichen. Gott hat uns so erschaffen, dass wir an seinem göttlichen Wesen teilhaben können. Das Neue Testament spricht von dieser göttlichen Natur als Löser, der die Schmutzschicht menschlicher Sündhaftigkeit abwäscht. Und wir alle bedürfen dieser geistlichen Reinigung, da die Sünde jedem Menschen die Reinheit genommen hat. Wir alle gleichen Gemälden, denen der Schmutz von Jahrhunderten anhaftet. Wie ein Meisterwerk von einem mehrlagigen Schmutzfilm in seiner Strahlkraft getrübt wird, haben auch die Rückstände unserer Sündhaftigkeit die ursprüngliche Absicht des allmächtigen Meisterkünstlers getrübt.
Die Analogie mit dem schmutzbehafteten Gemälde sollte uns besser verstehen lehren, warum wir der geistlichen Reinigung und Wiedergeburt bedürfen. Einen berühmt gewordenen Fall beschädigter Kunst hatten wir mit Michelangelos szenischen Darstellungen an der Decke der Sixtinischen Kapelle im Vatikan in Rom. Michelangelo (1475–1564) begann mit der künstlerischen Ausgestaltung der Sixtinischen Kapelle 1508 im Alter von 33 Jahren. In etwas mehr als vier Jahren schuf er an der fast 560 m2 messenden Decke zahlreiche Gemälde mit Bibelszenen. Unter den Deckengemälden finden sich szenische Darstellungen aus dem Buch Mose. Ein wohlbekanntes Motiv ist Michelangelos anthropomorphe (dem Ebenbilde des Menschen nachempfundene) Darstellung Gottes: der sich dem ersten Menschen, Adam, entgegenstreckende Arm, die Hand und der Finger Gottes. Im Laufe der Jahrhunderte hatte das Deckenfresko (Fresko genannt, weil der Künstler auf frischem Putz malte) Schäden davongetragen und war schliesslich mit einer Schmutzschicht überzogen. Mit der Zeit wäre es vollständig zerstört worden. Um dies zu verhindern, betraute der Vatikan Experten mit der Reinigung und Restaurierung. Die meisten Arbeiten an den Gemälden wurden in den 80er-Jahren abgeschlossen. Die Zeit hatte ihre Spuren auf dem Meisterwerk hinterlassen. Staub und Kerzenruss hatten das Gemälde im Laufe der Jahrhunderte stark geschädigt. Auch Feuchtigkeit – durch das undichte Dach der Sixtinischen Kapelle war Regen eingedrungen – hatte Unheil angerichtet und das Kunstwerk stark verfärbt. Das vielleicht schlimmste Problem bereiteten jedoch paradoxerweise die über die Jahrhunderte hinweg unternommenen Versuche, die Gemälde zu erhalten! Das Fresko war mit einem Firnis aus Tierleim überzogen worden, um seine immer dunkler werdende Oberfläche aufzuhellen. Der kurzzeitige Erfolg erwies sich jedoch als Vergrösserung der zu beseitigenden Mängel. Der Verfall der verschiedenen Firnisschichten liess die Eintrübungen des Deckengemäldes noch deutlicher hervortreten. Der Leim führte zudem zu Schrumpfungen und Verwerfungen der Gemäldeoberfläche. An einigen Stellen platzte der Leim ab, wobei sich auch Farbpartikel lösten. Die dann mit der Restaurierung der Gemälde betrauten Experten gingen bei ihrer Arbeit überaus vorsichtig vor. Sie brachten milde Lösungsmittel in Gelform auf. Und durch die behutsame Entfernung des Gels mithilfe von Schwämmen wurden auch die russgeschwärzten Ausblühungen mit beseitigt.
Es war wie ein Wunder. Das eingetrübte, nachgedunkelte Fresko war zu neuem Leben erwacht. Die von Michelangelo hervorgebrachten Darstellungen waren aufgefrischt. Von ihnen gingen wieder strahlender Glanz und Leben aus. Verglichen mit seinem vorherigen nachgedunkelten Zustand wirkte das gereinigte Fresko wie eine Neuschöpfung.
Die Restaurierung des von Michelangelo angefertigten Deckengemäldes stellt eine treffende Metapher für die geistliche Reinwaschung der menschlichen Schöpfung von ihrer Sündhaftigkeit durch Gott dar. Gott, der meisterliche Schöpfer, erschuf uns als sein kostbarstes Kunstwerk. Die Menschheit wurde nach seinem Bilde erschaffen und sollte den Heiligen Geist empfangen. Tragischerweise hat die durch unsere Sündhaftigkeit hervorgerufene Befleckung seiner Schöpfung diese Reinheit genommen. Adam und Eva sündigten und empfingen den Geist dieser Welt. Auch wir sind geistlich verderbt und vom Schmutz der Sünde befleckt. Warum? Weil alle Menschen mit Sünden behaftet sind und ihr Leben entgegen dem Willen Gottes führen.
Aber unser himmlischer Vater kann uns geistlich erneuern, und das Leben Jesu Christi kann durch das von uns für alle sichtbar ausgehende Licht widergespiegelt werden. Die Frage ist: Wollen wir tatsächlich das umsetzen, was Gott mit uns vorhat? Die meisten Menschen wollen dies nicht. Sie führen ihr Leben noch immer über und über befleckt vom hässlichen Makel der Sünde in Finsternis. Der Apostel Paulus beschrieb die geistliche Finsternis dieser Welt in seinem Brief an die Christen in Ephesus. Über ihr früheres Leben sagte er: „Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden, in denen ihr früher gelebt habt nach der Art dieser Welt“ (Epheser 2,1-2).
Auch wir haben es zugelassen, dass diese korrumpierende Kraft unser Wesen trübt. Und wie Michelangelos Fresko von Russ überzogen und verunstaltet war, so verfinsterte sich auch unsere Seele. Deshalb ist es so überaus dringlich, dass wir dem Wesen Gottes in uns Raum schenken. Er kann uns reinwaschen, den Abschaum der Sünde von uns nehmen und uns geistlich erneuern und leuchten lassen.
Das Neue Testament erläutert, wie wir geistlich neu erschaffen werden können. Es führt mehrere treffende Analogien an, um dieses Wunder deutlich zu machen. So wie es notwendig war, Michelangelos Fresko vom Schmutz zu befreien, müssen wir geistlich reingewaschen werden. Und es ist der Heilige Geist, der dies vermag. Er wäscht uns von den Befleckungen unseres sündhaften Wesens rein.
Oder mit Paulus’ Worten gesagt, die seit Jahrhunderten an die Christen gerichtet werden: „Aber ihr seid reingewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesus Christus“ (1. Korinther 6,11). Diese Reinwaschung ist ein Akt der Erlösung und wird bei Paulus „Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist“ genannt (Titus 3,5). Diese Entfernung, Reinwaschung bzw. Ausmerzung der Sünde wird auch durch die Metapher der Beschneidung gut wiedergegeben. Bei Christen kommt es zur Beschneidung ihres Herzens. Wir könnten sagen, dass Gott uns in seiner Gnade errettet, indem er uns durch einen chirurgischen Eingriff vom Krebsgeschwür der Sünde befreit. Diese Abtrennung der Sünde – die geistliche Beschneidung – ist ein Bild für die Vergebung unserer Sünden. Dies machte Jesus durch seinen Tod als vollkommenes Sühneopfer möglich. Paulus schrieb: „Und er hat euch mit ihm lebendig gemacht, die ihr tot wart in den Sünden und in der Unbeschnittenheit eures Fleisches, und hat uns vergeben alle Sünden“ (Kolosser 2,13).
Das Neue Testament verwendet das Symbol des Kreuzes, um darzustellen, wie unserem sündenbehafteten Wesen mit der Tötung unseres Ichs alle Wirkungskraft genommen wurde. Paulus schrieb: „Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm [Christus] gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, so dass wir hinfort der Sünde nicht dienen“ (Römer 6,6). Wenn wir in Christus sind, wird die Sünde in unserem Ich (also unser sündhaftes Ich) gekreuzigt, bzw. es stirbt. Natürlich versucht das Weltliche immer noch, unsere Seele mit dem schmutzigen Kleid der Sünde zu bedecken. Aber der Heilige Geist schützt uns und ermöglicht es uns, der Anziehungskraft der Sünde zu widerstehen. Durch Christus, der uns durch die Wirkung des Heiligen Geistes mit Gottes Wesen erfüllt, sind wir von der Vorherrschaft der Sünde befreit.
Der Apostel Paulus erläutert diesen Akt Gottes mithilfe der Metapher des Begräbnisses. Das Begräbnis zieht wiederum eine symbolische Auferstehung nach sich, die für den nun an der Stelle des sündenbehafteten „alten Menschen“ als „neuen Menschen“ Wiedergeborenen steht. Es ist Christus, der unser neues Leben möglich gemacht hat, der uns fortwährend Vergebung zuteilwerden lässt und lebensspendende Kraft verleiht. Das Neue Testament vergleicht den Tod unseres alten Ichs und unsere Wiederherstellung und symbolische Auferstehung zu neuem Leben mit einer Wiedergeburt. Im Augenblick unserer Bekehrung werden wir geistlich wiedergeboren. Wir werden durch den Heiligen Geist wiedergeboren und zu neuem Leben erweckt.
Paulus liess die Christen wissen, dass Gott „uns nach seiner grossen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten“ (1 Petrus 1,3). Beachten Sie, dass das Verb „wiedergeboren“ im Perfekt steht. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass dieser Wandel sich bereits zu Beginn unseres Christenlebens vollzieht. Bei unserer Bekehrung nimmt Gott Wohnung in uns. Und damit werden wir neu erschaffen. Es sind Jesus, der Heilige Geist und der Vater, die in uns wohnen (Johannes 14,15-23). Wenn wir – als geistlich neue Menschen – bekehrt oder wiedergeboren werden, bezieht Gott in uns Wohnung. Wenn Gott der Vater in uns wirkt, so sind es zugleich auch der Sohn und der Heilige Geist. Gott beflügelt uns, macht uns von Sünden rein und wandelt uns. Und diese Kraftverleihung wird uns durch Bekehrung und Wiedergeburt zuteil.
Natürlich sind wiedergeborene Christen noch – um es mit Petrus’ Worten zu sagen – „wie die neugeborenen Kindlein“. Sie müssen „begierig nach der vernünftigen lauteren Milch“ sein, die sie speist, damit sie im Glauben reifen (1 Petrus 2,2). Petrus erläutert, dass wiedergeborene Christen mit der Zeit immer mehr an Einsicht und geistlicher Reife gewinnen. Sie wachsen „in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus“ (2 Petrus 3,18). Paulus sagt damit nicht, dass weitreichendere Bibelkenntnisse uns zu besseren Christen machen. Er bringt vielmehr zum Ausdruck, dass unser geistliches Bewusstsein weiter geschärft werden muss, damit wir wirklich begreifen, was es bedeutet, in der Nachfolge Christi zu stehen. „Erkenntnis“ im biblischen Sinne schliesst ihre praktische Umsetzung mit ein. Sie geht mit der Aneignung und der persönlichen Verwirklichung dessen, was uns Christus ähnlicher macht, einher. Christliches Glaubenswachstum ist nicht im Sinne von menschlicher Charakterbildung zu verstehen. Es ist auch nicht das Ergebnis eines geistlichen Wachsens im Heiligen Geist, je länger wir in Christus leben. Vielmehr wachsen wir durch das Wirken des uns bereits innewohnenden Heiligen Geistes. Aus Gnade wird uns das Wesen Gottes zuteil.
Rechtfertigung erlangen wir in zweierlei Form. Zum einen sind wir gerechtfertigt bzw. erfahren unsere Bestimmung, wenn wir den Heiligen Geist empfangen. Rechtfertigung unter diesem Gesichtspunkt betrachtet vollzieht sich auf einen Schlag und wird durch das Sühneopfer Christi ermöglicht. Wir erfahren jedoch zudem im Laufe der Zeit, in der uns Christus innewohnt und uns für die Anbetung Gottes und den Einsatz in seinem Dienste rüstet, Rechtfertigung. Das Wesen bzw. der „Charakter“ Gottes wird uns jedoch bereits zuteil, wenn Jesus bei der Bekehrung in uns Wohnung nimmt. Wir empfangen die Stärke verleihende Gegenwart des Heiligen Geistes, wenn wir Busse tun und unseren Glauben in Jesus Christus setzen. Im Laufe unseres christlichen Lebens vollzieht sich ein Wandel. Wir lernen, uns der Erleuchtung und Stärkung verleihenden Kraft des Heiligen Geistes, der uns bereits innewohnt, stärker zu unterwerfen.
Wenn wir geistlich wiedergeboren sind, lebt Christus durch den Heiligen Geist voll und ganz in uns. Überlegen Sie sich bitte, was das bedeutet. Die Menschen können durch das Handeln Christi, der durch den Heiligen Geist in ihnen wohnt, einen Wandel erfahren. Gott teilt sein göttliches Wesen mit uns Menschen. Das heisst, ein Christ ist ein völlig neuer Mensch geworden.
„Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“, heisst es bei Paulus im 2. Korintherbrief 5,17.
Geistlich wiedergeborene Christen nehmen ein neues Bild an – das von Gott, unserem Schöpfer. Ihr Leben soll ein Spiegel dieser neuen geistlichen Realität sein. Deshalb konnte Paulus ihnen die Weisung erteilen: „Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes...“ (Römer 12,2). Wir sollten jedoch nicht meinen, dies bedeute, Christen sündigten nicht. Ja, wir haben von einem Augenblick zum anderen in dem Sinne einen Wandel erfahren, dass wir durch das Empfangen des Heiligen Geistes wiedergeboren wurden. Jedoch etwas von dem „alten Menschen“ ist noch immer vorhanden. Christen machen Fehler und versündigen sich. Aber sie geben sich nicht gewohnheitsmässig der Sünde hin. Ihnen müssen beständig Vergebung und Reinwaschung ihrer Sündhaftigkeit zuteilwerden. Somit ist die geistliche Erneuerung als kontinuierlicher Prozess im Laufe eines Christenlebens zu betrachten.
Wenn wir gemäss dem Willen Gottes leben, kommen wir Christus eher nach. Wir müssen bereit sein, der Sünde täglich abzuschwören und uns in Busse Gottes Willen zu unterwerfen. Und während wir dies tun, wäscht uns Gott dank des Opferblutes Christi beständig von unseren Sünden rein. Wir werden geistlich reingewaschen durch das blutige Kleid Christi, das für sein Sühneopfer steht. Durch Gottes Gnade dürfen wir in geistlicher Heiligkeit leben. Und indem wir dies in unserem Leben umsetzen, spiegelt sich Christi Leben im von uns ausgehenden Licht wider.
Ein technologisches Wunder verwandelte Michelangelos glanzlos gewordene und geschädigte Malerei. Gott aber vollzieht ein bei Weitem erstaunlicheres geistliches Wunder an uns. Er be- wirkt weit mehr als eine Wiederherstellung unseres befleckten geistlichen Wesens. Er erschafft uns neu. Adam sündigte, Christus vergab. Die Bibel weist Adam als den ersten Menschen aus. Und das Neue Testament zeigt auf, dass uns in dem Sinne, dass wir als irdische Menschen sterblich und fleischlich wie er sind, ein ebensolches Leben wie Adam gegeben ist (1. Korinther 15,45-49).
Im 1. Buch Mose heisst es jedoch, Adam und Eva seien nach dem Bilde Gottes erschaffen worden. Zu wissen, nach dem Bilde Gottes erschaffen worden zu sein, hilft Christen zu verstehen, dass sie durch Jesus Christus errettet sind. Als ursprünglich nach dem Bilde Gottes erschaffene Menschen versündigten sich Adam und Eva und luden die Schuld der Sünde auf sich. Die ersterschaffenen Menschen machten sich der Sündhaftigkeit schuldig, und eine geistlich befleckte Welt war die Folge. Die Sünde hat uns alle beschmutzt und besudelt. Die gute Botschaft aber ist, dass uns allen Vergebung zuteilwerden kann und wir geistlich neu erschaffen werden können.
Gott erlässt uns durch sein Erlösungswerk im Fleische, Jesus Christus, den Sold der Sünde: den Tod. Der Opfertod Jesu söhnt uns mit unserem himmlischen Vater aus, indem er tilgt, was infolge der menschlichen Sünde den Schöpfer von seiner Schöpfung trennte. Als unser Hohepriester lässt uns Jesus Christus durch den uns innewohnenden Heiligen Geist Rechtfertigung widerfahren. Das Sühneopfer Jesu reisst die Schranke der Sünde ein, die zum Bruch der Beziehung zwischen Menschheit und Gott führte. Aber darüber hinaus macht uns das Wirken Christi durch den Heiligen Geist eins mit Gott, indem es uns zugleich selig werden lässt. Paulus schrieb: „Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, um wie viel mehr werden wir selig werden durch sein Leben, nachdem wir nun versöhnt sind“ (Römer 5,10).
Der Apostel Paulus stellt die Folgen der Versündigung Adams der Vergebung durch Christus gegenüber. Anfangs liessen es Adam und Eva zu, dass die Sünde in die Welt kam. Sie fielen auf falsche Versprechungen herein. Und so kam sie mit all ihren Folgen in die Welt und nahm von ihr Besitz. Paulus macht deutlich, dass die Strafe Gottes der Sünde Adams folgte. Die Welt verfiel der Sünde, und es sündigen alle Menschen und fallen darüber dem Tod anheim. Es ist nicht so, dass andere für Adams Sünde starben oder dass er seinen Nachkommen die Sünde weitervererbte. Natürlich wirken sich die „fleischlichen“ Konsequenzen schon auf künftige Generationen aus. Als erster Mensch trug Adam die Verantwortung für den Ursprung eines Umfelds, in dem die Sünde sich ungehindert ausbreiten konnte. Adams Sünde legte den Grund für das weitere menschliche Handeln.
Gleichermassen machten es das sündenfreie Leben Jesu und sein bereitwilliger Tod für die Sünden der Menschheit allen möglich, geistlich mit Gott ausgesöhnt und wieder mit ihm vereint zu werden. „Denn wenn wegen der Sünde des Einen [Adams] der Tod geherrscht hat durch den Einen“, schrieb Paulus, „um wie viel mehr werden die, welche die Fülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus“ (Vers 17). Gott söhnt die sündenbehaftete Menschheit durch Christus mit sich aus. Und darüber hinaus werden wir, die wir von Christus kraft des Heiligen Geistes dazu ermächtigt sind, auf des öchsten Verheiss hin als Gottes Kinder geistlich wiedergeboren.
Mit Bezug auf die künftige Auferstehung der Gerechten sagte Jesus, Gott sei „nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden“ (Markus 12,27). Die Menschen, von denen er sprach, waren jedoch nicht lebendig, sondern tot. Da aber Gott die Macht hat, sein Ziel, die Auferstehung der Toten, zu verwirklichen, sprach Jesus Christus davon, sie seien gleichsam lebendig. Als Kinder Gottes dürfen wir mit Freude der Auferstehung zum Leben bei Christi Wiederkunft entgegensehen. Uns ist auch jetzt Leben verliehen, ein Leben in Christus. Der Apostel Paulus bestärkt uns: „...haltet dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus“ (Römer 6,11).
von Paul Kroll