Wollen Sie ein Mensch sein, der Glauben hat? Wünschen Sie sich einen Glauben, der Berge versetzen kann? Möchten Sie eines Glaubens teilhaftig werden, der Tote wieder zum Leben erwecken vermag, eines Glaubens, wie dem Davids, der einen Riesen töten konnte? Möglicherweise gibt es in Ihrem Leben viele Riesen, die Sie vernichten möchten. Das ist bei den meisten Christen der Fall, so auch bei mir. Möchten Sie ein Glaubensgigant werden? Das können Sie, aber das schaffen Sie nicht alleine!
Oftmals meinen Christen, die das 11. Kapitel des Hebräerbriefs lesen, sie würden sich überaus glücklich schätzen, wenn sie nur einem dieser Menschen aus der biblischen Geschichte, gleichkämen. Auch Gott wäre dann mit Ihnen zufrieden. Diese Auffassung ist dem Umstand geschuldet, dass die meisten Christen glauben, diese Bibelstelle solle uns dazu anleiten, ihnen gleich zu sein und nachzueifern. Darin liegt jedoch nicht ihre Zielsetzung und nicht einmal das Alte Testament steht für diese Stossrichtung. Nach der Auflistung aller für ihren Glauben repräsentativ genannten Männer und Frauen fährt der Verfasser mit den Worten fort: «Darum wollen denn auch wir, die wir von einer solchen Wolke von Zeugen umgeben sind, alle Last ablegen und die Sünde, die uns so leicht umgarnt. Wir wollen mit Ausdauer laufen in dem Wettlauf, der noch vor uns liegt, und hinschauen auf den, der unserem Glauben vorangeht und ihn vollendet, auf Jesus» (Hebräer 12,1-2 Zürcher Bibel). Ist Ihnen bezüglich dieser Worte etwas aufgefallen? Jene Glaubensgiganten werden Zeugen genannt, aber was für Zeugen waren sie? Die Antwort darauf finden wir in der Ausführung Jesu, die wir im Evangelium des Johannes nachlesen können: «Mein Vater wirkt bis auf diesen Tag, und ich wirke auch» (Johannes 5,17). Jesus machte geltend, dass Gott sein Vater ist. «Darum trachteten die Juden noch mehr danach, ihn zu töten, weil er nicht allein den Sabbat brach, sondern auch sagte, Gott sei sein Vater, und machte sich selbst Gott gleich» (Johannes 5,18). Da er merkt, dass man ihm nicht glaubte, bringt er ihnen gegenüber vor, er habe vier Zeugen, die belegen, dass er der Sohn Gottes sei.
Jesus räumt ein, sein eigenes Zeugnis allein sei nicht glaubwürdig: «Wenn ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahr» (Johannes 5,31). Wenn noch nicht einmal Jesus über sich selbst Zeugnis abzulegen vermag, wer könnte es dann tun? Woher wissen wir, dass er die Wahrheit sagt? Woher wissen wir, dass er der Messias ist? Woher wissen wir, dass er uns mit seinem Leben, seinem Tod und seiner Auferstehung Errettung bringen kann? Nun, er sagt uns, wohin wir unseren Blick diesbezüglich wenden sollen. Gleichsam wie ein Staatsanwalt, der zur Verifizierung einer Anschuldigung oder vorgebrachten Behauptung Zeugen aufruft, benennt Jesus Johannes den Täufer als seinen ersten Zeugen: «Ein anderer ists, der von mir zeugt; und ich weiss, dass das Zeugnis wahr ist, das er von mir gibt. Ihr habt zu Johannes geschickt, und er hat die Wahrheit bezeugt» (Johannes 5,32-33). Dieser bezeugte Jesus, indem er sagte: «Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!» (Johannes 1,29).
Ein zweites Zeugnis sind die Werke, die Jesus durch seinen Vater tat: «Ich aber habe ein grösseres Zeugnis als das des Johannes; denn die Werke, die mir der Vater gegeben hat, damit ich sie vollende, eben diese Werke, die ich tue, zeugen von mir, dass mich der Vater gesandt hat» (Johannes 5,36).
Einige Juden schenkten jedoch weder Johannes noch Jesu Lehren und Wunder Glauben. Deshalb führte Jesus einen dritten Zeugen an: «Der Vater, der mich gesandt hat, hat von mir Zeugnis gegeben» (Johannes 5,37). Als Jesus im Jordan von Johannes dem Täufer getauft wurde, sprach Gott: «Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören! » (Matthäus 17,5).
Einige seiner Zuhörer waren an jenem Tag nicht am Fluss zugegen und hatten deshalb die Worte Gottes nicht vernommen. Hätten Sie Jesus an jenem Tag zugehört, vielleicht wären Sie skeptisch gegenüber Jesu Lehren und Wunder gewesen oder hätten die Stimme Gottes am Jordan nicht vernommen, auf keinen Fall aber hätten Sie sich dem letzten Zeugen entziehen können. Schliesslich präsentiert ihnen Jesus den ultimativen, ihnen zugänglichen Zeugen. Wer war dieser Zeuge?
Hören Sie die Worte Jesu: «Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben - und sie sind es auch, die Zeugnis über mich ablegen» (Johannes 5,39 Zürcher Bibel). Ja, die Schriften legen Zeugnis darüber ab, wer Jesus ist. Von welchen Schriften ist hier die Rede? Zu jener Zeit, als Jesus diese Worte sprach, waren es die des Alten Testaments. Wie zeugten sie von ihm? Jesus wird dort an keiner Stelle explizit genannt. Wie bereits anfangs ausgeführt, legen die darin erwähnten Geschehnisse und Protagonisten in Johannes über ihn Zeugnis ab. Sie sind seine Zeugen. Alle Menschen im Alten Testament die im Glauben wandelten waren ein Schatten der künftigen Dinge: «Die ein Schatten der künftigen Dinge sind, der Körper selbst aber ist des Christus» (Kolosser 2,17 Eberfelder Bibel).
Was hat all das mit Ihnen als künftigem Glaubensgiganten zu tun? Nun, alles! Wenden wir uns der Geschichte von David und Goliat zu, jener Geschichte also, in der ein Hirtenjunge so viel Glaubensstärke aufbringt, dass es ihm gelingt, einen Riesen mittels eines einzigen Steines zu Boden zu bringen (1. Buch Samuel 17). Viele von uns lesen diese Geschichte und fragen sich, warum sie nicht den Glauben Davids haben. Wir meinen, sie seien aufgezeichnet worden, um uns zu lehren, wie David zu werden, auf dass auch wir gleichermassen an Gott glauben und die Riesen in unserem Leben bezwingen können.
In dieser Geschichte steht David jedoch nicht repräsentativ für uns persönlich. Wir sollten uns also nicht an seiner Stelle sehen. Als Vorboten des Künftigen bezeugte er Jesus wie schon die anderen im Hebräerbrief genannten Zeugen. Repräsentativ für uns stehen die Heere Israels, die vor Goliat ängstlich zurückwichen. Lassen Sie mich darlegen, wie ich das sehe. David war ein Schafhirt, aber in Psalm 23 verkündet er: «Der Herr ist mein Hirte». Jesus sprach von sich: «Ich bin der gute Hirte» (Johannes 10,11). David stammte aus Bethlehem, wo auch Jesus geboren wurde (1. Samuel 17,12). David sollte sich auf Geheiss seines Vaters Isai zum Schlachtfeld aufmachen (Vers 20) und Jesus sagte, er sei von seinem Vater ausgesandt worden.
König Saul hatte versprochen, jenem Mann, der Goliat zu töten vermag, seine Tochter zur Frau zu geben (1. Samuel 17,25). Jesus wird bei seiner Wiederkunft seine Gemeinde ehelichen. 40 Tage lang hatte Goliat die Heere Israels verhöhnt (Vers 16) und gleichfalls 40 Tage lang hatte Jesus gefastet und war in der Wüste vom Teufel versucht worden (Matthäus 4,1-11). David wandte sich Goliat mit den Worten zu: «Am heutigen Tag wird der Herr dich mir ausliefern, und ich werde dich erschlagen und dir den Kopf abschlagen» (Vers 46 Zürcher Bibel).
Von Jesus wiederum wurde im 1. Buch Mose prophezeit, er werde den Kopf der Schlange, des Teufels, zertreten (1. Mose 3,15). Sobald Goliat tot war, schlugen die Heere Israels die Philister in die Flucht und töteten viele von ihnen. Die Schlacht war jedoch bereits mit dem Tod Goliats gewonnen.
Jesus sagte: «In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden» (Johannes 16,33). Die Wahrheit ist, dass nicht wir über den Glauben verfügen, dem uns bedrängenden Riesen zu begegnen, sondern der Glaube Jesu. Er hat für uns den Glauben. Er hat die Riesen bereits für uns besiegt. Uns obliegt es lediglich, das, was vom Feind übrigblieb, in die Flucht zu schlagen. Wir haben aus uns heraus keinen Glauben. Jesus ist es: «Wir wollen hinschauen auf den, der unserem Glauben vorangeht und ihn vollendet» (Hebräer 12,2 Zürcher Bibel).
Paulus drückt es folgendermassen aus: «Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben» (Galater 2,19 – 20).
Wie werden Sie also ein Glaubensgigant? Indem Sie in Christus leben und er in Ihnen: «An jenem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch» (Johannes 14,20).
Die im Hebräerbrief angesprochenen Glaubensgiganten waren Zeugen und Vorboten von Jesus Christus, der unserem Glauben vorangeht und ihn vollendet. Ohne Christus vermögen wir nichts! Es war nicht David, der Goliat tötete. Es war Jesus Christus selbst! Wir Menschen haben nicht einmal in dem Masse eines Senfkorns Glauben, der Berge zu versetzen mag. Als Jesus sagte: «Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Reiss dich aus und verpflanze dich ins Meer, und er würde euch gehorsam sein» (Lukas 17,6). Er meinte damit ironisch: Ihr habt überhaupt keinen Glauben!
Lieber Leser, Sie werden nicht durch Ihr Tun und Leistung zu einem Glaubensgiganten. Sie werden auch nicht zu einem, indem Sie Gott intensiv bitten, Ihnen den Glauben zu vermehren. Das wird Ihnen nichts nützen, weil Sie schon ein Glaubensgigant in Christus sind und durch seinen Glauben werden Sie alles durch ihn und in ihm überwinden! Er ist Ihrem Glauben bereits vorangegangen und hat ihn vollendet. Vorwärts! Nieder mit dem Goliat!
von Takalani Musekwa