Debatte in der Öffentlichkeit
Lebendige Demokratien und ein gelingendes Miteinander in einer pluralen Gesellschaft brauchen gute, faire Streitgespräche. In einer Debatte begegnen sich mehrere Redner und Rednerinnen nach klaren Regeln: Sie bringen Argumente und Gegenargumente zu einer Frage vor und möchten das Publikum von ihrer Sichtweise überzeugen. Das französische Wort «Débat» bedeutet wörtlich: Den Gegner mit Worten schlagen. Darum mahnte schon Friedrich Nietzsche: «Wer seine Gedanken nicht auf Eis zu legen versteht, der soll sich nicht in die Hitze des Streites begeben».
Ein anschauliches biblisches Beispiel dafür ist Apollos, ein begabter Prediger, der nach Ephesus kam: «Es kam aber nach Ephesus ein Jude mit Namen Apollos, aus Alexandria gebürtig, ein beredter Mann und gelehrt in der Schrift» (Apostelgeschichte 18,24). Mit der Schrift ist das Alte Testament gemeint. Apollos, Jude aus dem ägyptischen Alexandria, sprach überzeugend in der Synagoge. Leider verstand Apollos das Evangelium nur bruchstückhaft. Er war von Johannes dem Täufer unterwiesen und wusste, dass Israel zur Umkehr gerufen war, um den Messias zu erwarten: «Dieser war unterwiesen im Weg des Herrn und redete brennend im Geist und lehrte richtig von Jesus, wusste aber nur von der Taufe des Johannes» (Apostelgeschichte 18,25).
Priszilla und Aquila bemerkten diese Lücke: «Er fing an, frei und offen zu predigen in der Synagoge. Als ihn Priszilla und Aquila hörten, nahmen sie ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes noch genauer aus» (Apostelgeschichte 18,26). Das Treffen im Haus von Priszilla und Aquila hat Apollos offensichtlich entscheidende Klarheit geschenkt. Als er später von Ephesus nach Achaia (Griechenland) aufbrechen wollte, ermutigten ihn die Brüder und schickten einen Empfehlungsbrief: «Als er aber nach Achaia reisen wollte, ermunterten ihn die Brüder und schrieben den Jüngern, sie möchten ihn aufnehmen. Und als er dahin gekommen war, half er denen viel, die gläubig geworden waren, durch die Gnade» (Apostelgeschichte 18,27).
Apollos reagierte offen und demütig auf ihre Erklärung. Mit seinem neuen Verständnis trat er öffentlich für Jesus ein und zerstreute die Einwände seiner jüdischen Zuhörer: «Denn in öffentlich geführten Streitgesprächen widerlegte er mit Nachdruck die Einwände der Juden und wies anhand der Heiligen Schrift nach, dass Jesus der versprochene Retter ist» (Apostelgeschichte 18,28 Hoffnung für Alle).
Später beschreibt Paulus ihre Zusammenarbeit so: «Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben. So ist nun weder der etwas, der pflanzt, noch der begiesst, sondern Gott, der das Gedeihen gibt» (1. Korinther 3,6-7).
Apollos bezeugte voller Begeisterung Jesus Christus als Retter und Heiland. Genauso sind wir, die wir Jesus als Erlöser angenommen haben und fest daran glauben, dass Gott Jesus von den Toten auferweckt hat, dazu aufgerufen, unseren Erlöser und Retter vor der Welt zu bekennen. Lasst uns unser Verständnis ständig vertiefen, verbreitete Irrtümer über Christus sachlich richtigstellen und auftretende Fragen mit Ruhe und Achtung beantworten. Erheben Sie Ihre Stimme verantwortungsbewusst, damit durch Ihr Zeugnis viele die befreiende Wahrheit durch das Evangelium Jesu Christi erkennen können.
von James Henderson
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