Weihnachten: Fruchtiges Brot
Das Weihnachtslied «O du fröhliche, o du selige» spiegelt die Beschreibung des Propheten von Bethlehem wider: «Aber du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist» (Micha 5,1). Klein mag Bethlehem gewesen sein, doch in seiner Demut wählte Gott diesen Ort, um dort als Mensch geboren zu werden.
Der Name Bethlehem oder Efrata hat eine tiefere Bedeutung. Bethlehem bedeutet «Haus des Brotes». In dieses Haus des Brotes kam das lebendige Brot, Jesus: «Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch – für das Leben der Welt» (Johannes 6,51). Efrata, früherer Name von Bethlehem bedeutet «fruchtbar». Jesus bezeichnete sich selbst als den wahren Weinstock, und wir als seine Nachfolger werden nur dann Frucht bringen, wenn wir mit ihm verbunden sind (Johannes 15,1-4).
Bethlehem wird an verschiedenen Stellen in der Bibel erwähnt. Im Buch Ruth beginnt die Geschichte mit einer Hungersnot im «Haus des Brotes». Elimelech und seine Familie verliessen aufgrund der Not ihre Heimat Bethlehem und zogen als Flüchtlinge nach Moab. Dort starben Elimelech und seine beiden Söhne, wodurch seine Frau Noomi und ihre Schwiegertöchter als Witwen zurückblieben.
Noomi hörte, dass Gott seinem Volk wieder Brot gegeben hatte: «Da machte sie sich auf mit ihren beiden Schwiegertöchtern und zog aus dem Land der Moabiter wieder zurück; denn sie hatte erfahren im Moabiterland, dass der Herr sich seines Volkes angenommen und ihnen Brot gegeben hatte» (Rut 1,6).
Ruth heiratete dort Boas und wurde Mutter von Obed, dem Grossvater von König David. Aus dieser Linie stammt Jesus, der ebenfalls in Bethlehem geboren wurde. Gott sorgte in Zeiten der Hungersnot für Brot und Fruchtbarkeit. Ebenso gibt er uns in der geistlichen Hungersnot seinen Sohn Jesus Christus, das Brot des Lebens, das wahre Manna vom Himmel, von dem wir uns nähren und satt werden. Jesus sprach: «Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn dies ist das Brot Gottes, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben. Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit solches Brot. Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten» (Johannes 6,32-35).
Wenn wir in dieser Weihnachtszeit an Bethlehem denken, lasst uns gemeinsam von der lebensspendenden Nahrung kosten: von Jesus Christus, der allein uns sättigt und fruchtbar macht. Er ist das Brot des Lebens, der all unsere Sehnsüchte stillt und uns gnädig die Frucht des ewigen Lebens schenkt. Als solche, die dieses Brot empfangen haben, sind wir eingeladen, anderen den Weg zu zeigen. Wie Bettler, die anderen Bettlern zeigen, wo sie Brot finden können, dürfen wir die gute Nachricht von Jesus teilen. Lasst uns im Geiste zur Krippe in Bethlehem gehen und bereit sein, um die Fülle der Liebe und Gnade Gottes zu empfangen, die Gott uns in und durch seinen Sohn schenkt.
von Barry Robinson
Weitere Artikel über das Brot: