Besser als Ameisen
Sind Sie jemals in einer riesigen Menschenmenge gewesen, in der Sie sich da klein und unbedeutend gefühlt haben? Oder haben Sie in einem Flugzeug gesessen und bemerkt, dass die Leute auf dem Boden klein wie Ungeziefer waren? Manchmal denke ich, dass wir in Gottes Augen so aussehen wie Heuschrecken, die im Schmutz herum hüpfen.
In Jesaja 40,22-24 sagt Gott:
Er thront über dem Kreis der Erde, und die darauf wohnen, sind wie Heuschrecken; er spannt den Himmel aus wie einen Schleier und breitet ihn aus wie ein Zelt, in dem man wohnt; er gibt die Fürsten preis, dass sie nichts sind, und die Richter auf Erden macht er zunichte: Kaum sind sie gepflanzt, kaum sind sie gesät, kaum wurzelt ihr Stamm in der Erde, da bläst er sie an, dass sie verdorren, und ein Wirbelsturm führt sie weg wie Spreu. Bedeutet das, dass wir als „blosse Heuschrecken" Gott nicht viel bedeuten? Können wir einem solch mächtigen Wesen überhaupt wichtig sein?
Das 40. Kapitel von Jesaja zeigt uns die Lächerlichkeit, Menschen mit dem grossen Gott zu vergleichen: „Wer hat diese erschaffen? Er, der ihr Heer nach der Zahl herausführt, der sie alle mit Namen ruft. So gross ist sein Vermögen und so stark ist er, dass es nicht an einem fehlen kann“ (Jesaja 40,26).
Dasselbe Kapitel richtet auch an Gott die Frage unseres Wertes. Er sieht unsere Schwierigkeiten und weigert sich nie, sich unseren Fall anzuhören. Die Tiefen seines Verständnisses übersteigen weit das unsere. Er interessiert sich für die Schwachen und Müden und gibt ihnen Kraft und Stärke.
Würde Gott auf einem Thron hoch über der Erde sitzen, dann würde er uns vielleicht tatsächlich nur wie Insekten sehen. Aber er ist immer gegenwärtig, hier bei uns, in uns und schenkt uns grosse Aufmerksamkeit.
Wir Menschen scheinen uns ständig mit der allgemeinen Frage nach Bedeutung zu beschäftigen. Das liess einige glauben, dass wir durch Zufall hier wären, und dass unser Leben bedeutungslos wäre. „Dann lasst uns feiern!“ Doch wir sind tatsächlich wertvoll, weil wir im Ebenbild Gottes geschaffen worden sind. Er betrachtet uns als Menschen, von denen jeder einzelne wichtig ist; jeder Mensch ehrt ihn auf seine Weise. In einer Menschenmenge von einer Million ist jeder einzelne genau so wichtig wie der andere – jeder ist für den Schöpfer unserer Seelen wertvoll.
Warum sind wir dann scheinbar so sehr mit dem Bemühen beschäftigt, einander Bedeutung abzustreiten? Manchmal beleidigen wir, erniedrigen und beschimpfen wir jene, die das Ebenbild des Schöpfers tragen. Wir vergessen oder ignorieren die Tatsache, dass Gott jeden liebt. Oder sind wir so arrogant zu glauben, dass manche auf diese Erde gesetzt wurden, nur um sich gewissen "Vorgesetzten" zu unterwerfen? Die Menschheit scheint von Unkenntnis und Arroganz, ja sogar von Missbrauch geplagt zu sein. Die einzige wirkliche Lösung für dieses Hauptproblem ist natürlich Wissen und Glaube an den, der uns das Leben und deshalb Bedeutung gab. Inzwischen müssen wir sehen, wie wir am besten mit diesen Dingen umgehen können.
Unser Beispiel, uns gegenseitig als bedeutungsvolle Wesen zu behandeln, ist Jesus, der niemals jemanden als Müll behandelte. Unsere Verantwortung gegenüber Jesus und zueinander liegt darin, seinem Beispiel zu folgen – dass wir in jeder Person, die wir treffen, Gottes Ebenbild zu erkennen und sie dementsprechend zu behandeln. Sind wir Gott wichtig? Als Träger seines Ebenbildes sind wir ihm so wichtig, dass er seinen einzigen Sohn sandte, um für uns zu sterben. Und das sagt alles.
von Tammy Tkach