Jesus tat viele Wunder, die Johannes in seinem Evangelium nicht aufnahm, aber er berichtet von Wundern, damit wir glauben, dass Jesus der Messias ist und wir ihm vertrauen: «Noch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr, weil ihr glaubt, das Leben habt in seinem Namen» (Johannes 20,30-31).
Das Wunder von der Speisung der grossen Volksmenge verwies auf eine geistliche Wahrheit. Das ist auch der Grund, warum Jesus wollte, dass Philippus darüber nachdachte: «Als Jesus aufblickte, sah er die vielen Menschen, die zu ihm kamen. Darauf wandte er sich an Philippus: Wo können wir für alle diese Leute Brot kaufen? Er fragte dies, um zu sehen, ob Philippus ihm vertraute; denn er wusste schon, wie er die Menschen versorgen würde» (Johannes 6,5-6 Hoffnung für Alle).
Jesus ist das Brot, das vom Himmel herabkam, um der Welt das Leben zu geben. Genauso wie Brot Nahrung für unser physisches Leben ist, so ist Jesus die Quelle des geistlichen Lebens und der geistlichen Energie. Wann gab Jesus einer grossen Menschenmenge zu essen, von dem Johannes berichtet: «Es war aber kurz vor dem Passah, dem Fest der Juden» (Johannes 6,4). Brot ist ein wichtiges Element in der Passazeit, Jesus offenbart, dass das Heil nicht von physischem Brot kommt, sondern von Jesus selbst. Die Antwort von Philippus zeigt, dass er diese Herausforderung nicht erkannt hatte: «Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug für sie, dass jeder auch nur ein wenig bekomme» (Johannes 6,7).
Andreas spekulierte nicht über den Preis, sondern muss gut im Umgang mit Kindern gewesen sein, er hatte sich mit einem Jungen angefreundet: «Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Aber was ist das für so viele?» (Johannes 6,9). Vielleicht hoffte er, dass es in der Menge noch mehr Leute gab, die in weiser Voraussicht Mittagessen mitgebracht hatten. Jesus gab den Jüngern die Anweisung dafür zu sorgen, dass die Leute sich setzen sollen. Ungefähr fünftausend Männer setzten sich auf die Wiese. Dann nahm Jesus die Brote, dankte Gott und reichte sie den Menschen, wie viel sie auch wollten. Ebenso machte er es mit den Fischen. Alle assen, soviel sie wollten.
«Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll» (Johannes 6,14-15). Sie dachten, dass Jesus der Prophet sei, den Mose vorausgesagt hatte: «Ich will ihnen einen Propheten, wie du bist, erwecken aus ihren Brüdern und meine Worte in seinen Mund geben; der soll zu ihnen reden alles, was ich ihm gebieten werde» (5. Mo 18,18). Sie waren nicht bereit, auf Jesus zu hören. Sie wollten ihn gewaltsam zum König machen, ihn in ihre Idee hineinzwängen, was ein Messias sein sollte, statt Jesus zu erlauben, das zu tun, wozu Gott ihn gesandt hatte. Als alle Menschen satt wurden, sagte Jesus den Jüngern: «Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt» (Johannes 6,12). Warum würde Jesus alle Reste einsammeln wollen? Warum diese Extras nicht den Leuten überlassen? Die Jünger sammelten zwölf Körbe mit Resten, berichtet uns Johannes. Er schreibt nichts darüber, was mit diesen halb verzehrten Broten geschah. Was gibt es im geistlichen Bereich, das nach Jesu Willen nicht umkommen soll? Johannes gibt uns später in diesem Kapitel einen Hinweis darauf gibt.
Gegen Abend gingen seine Jünger zum Ufer des Sees hinab. Sie stiegen in ihr Boot und legten ab, um den See in Richtung Kafarnaum zu überqueren. Es war bereits stockdunkel und Jesus war noch nicht vom Berg zurückgekehrt. Sie liessen Jesus deshalb allein zurück, weil es nichts Ungewöhnliches war, dass Jesus öfter zu bestimmten Zeiten allein sein wollte. Jesus war nicht in Eile. Er hätte auf ein Boot warten können, so wie es andere Leute taten. Aber er wandelte auf dem Wasser, offensichtlich um eine geistliche Lektion zu vermitteln.
Im Matthäusevangelnium ist die geistliche Lektion Glauben, Johannes sagt nichts darüber, wie Petrus auf dem Wasser wandelt, sinkt und von Jesus gerettet wird. Was Johannes uns erzählt, ist folgendes: «Da wollten sie ihn ins Boot nehmen; und sogleich war das Boot am Land, wohin sie fahren wollten» (Johannes 6,21). Das ist das Element der Geschichte, das Johannes uns vermitteln möchte. Die Geschichte erzählt uns, dass Jesus nicht durch physische Umstände begrenzt ist. Sobald wir Jesus akzeptieren, sind wir geistlich gesehen am Ziel.
Die Menschen machten Jesus wieder ausfindig, sie hielten Ausschau nach einer weiteren Gratis-Mahlzeit. Jesus ermutigte sie, stattdessen nach geistlicher Speise zu suchen: «Müht euch nicht um Speise, die vergänglich ist, sondern um Speise, die da bleibt zum ewigen Leben. Dies wird euch der Menschensohn geben; denn auf ihm ist das Siegel Gottes des Vaters» (Johannes 6,27).
Da fragten sie ihn: Was müssen wir denn tun, um bei Gott Anerkennung zu finden? Jesus gab ihnen zur Antwort, dass eine Sache völlig ausreichen würde: «Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat» (Johannes 6,29).
Versucht nicht, euch den Zugang zum Reich Gottes zu erarbeiten – vertraut einfach Jesus, und ihr werdet drinnen sein. Sie forderten einen Beweis, als ob die Speisung der Fünftausend nicht genug gewesen wäre! Sie erwarteten etwas Aussergewöhnliches, so wie Moses ihren Vorfahren in der Wüste «Manna» (Brot vom Himmel) zu essen gab. Jesus antwortete darauf, dass das wahre Brot vom Himmel nicht nur die Israeliten ernährt – es gibt der ganzen Welt das Leben: «Denn dies ist das Brot Gottes, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben» (Johannes 6,33).
«Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten» (Johannes 6,35). Jesus erklärte, dass er das Brot vom Himmel ist, die Quelle für ewiges Leben in der Welt. Die Menschen hatten gesehen, wie Jesus Wunder tat und sie glaubten ihm immer noch nicht, weil er ihre Bedingungen für einen Messias nicht erfüllte. Warum haben einige geglaubt und andere nicht? Jesus erklärte es als das Werk des Vaters: «Keiner kann zu mir kommen, wenn ihn nicht der Vater zu mir führt!» (Johannes 6,65 Hoffnung für Alle).
Was tut Jesus, nachdem der Vater dies getan hat? Er zeigt uns seine Rolle, wenn er sagt: «Alles, was mir der Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen» (Johannes 6,37). Vielleicht können sie ihn aus eigenem Entschluss verlassen, aber Jesus wird sie niemals hinausstossen. Jesus möchte den Willen des Vaters tun und der Wille des Vaters ist es, dass Jesus keinen von denen, die der Vater ihm gegeben hat, verlieren wird: «Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich's auferwecke am Jüngsten Tage» (Johannes 6,39). Da Jesus keinen einzigen verliert, verheisst er, sie am Jüngsten Tage aufzuerwecken.
Jesus forderte sie noch mehr heraus: «Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht esst das Fleisch des Menschensohns und trinkt sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken» (Johannes 6,53). Wie Jesus sich nicht auf das Produkt bezog, das aus Weizen gemacht wird, als er sich selbst als das wahre Brot bezeichnete, genauso meint Jesus sich nicht, dass wir sein Fleisch wirklich essen sollten. Im Evangelium des Johannes ist es oft ein Fehler, die Worte Jesu buchstäblich zu verstehen. Die Geschichte zeigt, dass Jesus etwas Geistliches meinte.
Die Erklärung dazu gibt Jesus selbst: «Der Geist ist's, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben» (Johannes 6,63). Jesus macht hier keinen Verweis auf sein Muskelgewebe – er spricht über seine Worte und Lehren. Seine Jünger scheinen den Punkt zu verstehen. Als Jesus sie fragt, ob sie weggehen möchten, antwortet Petrus: «Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes» (Johannes 6,68-69). Petrus sorgte sich nicht darum, Zugang zum Fleisch Jesu zu haben – er konzentrierte sich auf die Worte Jesu. Die übereinstimmende Botschaft des Neuen Testaments lautet, dass das Heilige aus Glauben kommt, nicht aus spezieller Nahrung oder einem speziellen Getränk.
Der Grund, warum Menschen an Jesus glauben sollten, ist, dass er vom Himmel herabgekommen ist. Jesus wiederholt mehrmals in diesem Kapitel diese wichtige Aussage. Jesus ist absolut vertrauenswürdig, weil er nicht bloss eine Botschaft vom Himmel hat, sondern weil er selbst vom Himmel ist. Die jüdischen Führer mochten seine Lehre nicht: «Da murrten die Juden über ihn, weil er sagte: Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist» (Johannes 6,41).
Auch einige von Jesu Jüngern konnten sie nicht annehmen – sogar nachdem Jesus deutlich gemacht hatte, dass er nicht von seinem buchstäblichen Fleisch sprach, sondern dass seine Worte an sich die Quelle ewigen Lebens waren. Sie waren beunruhigt, dass Jesus behauptete, vom Himmel zu sein – und dass er daher mehr als menschlich war. Petrus wusste, dass er nirgendwo anders hingehen konnte, denn nur Jesus hatte die Worte ewigen Lebens: «Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes» (Johannes 6,68). Warum wusste Petrus, dass nur Jesus diese Worte hatte? Petrus vertraute Jesus und war überzeugt, dass Jesus der Heilige Gottes ist.
Was ist ist die Botschaft Jesu. Er ist die Botschaft selbst! Das ist der Grund, warum Jesu Worte vertrauenswürdig sind; das ist der Grund, warum seine Worte Geist und Leben sind. Wir glauben an Jesus nicht nur aufgrund seiner Worte, sondern aufgrund dessen, wer er ist. Wir akzeptieren ihn nicht wegen seiner Worte – wir akzeptieren seine Worte aufgrund dessen, was er ist. Da Jesus der Heilige Gottes ist, können Sie ihm vertrauen, dass er das, was er verheissen hat, tun wird: Er wird keinen verlieren, sondern wird Sie, lieber Leser am Jüngsten Tage auferwecken. Jesus lies alles Brot in zwölf Körbe sammeln, damit nichts umkommt. Das ist der Wille des Vaters und das ist etwas, worüber es sich nachzudenken lohnt.
von Joseph Tkach