Es war ein spannungsgeladener Morgen vor dem Sitz des römischen Statthalters in Jerusalem. Ein Teil des israelitischen Volkes wurde von ihren Oberen aufgereizt und angefeuert, lautstark zu fordern, dass Jesus gekreuzigt werden solle. Diese brutale Bestrafung, die allein für ein Verbrechen gegen die staatliche Obrigkeit nach römischem Recht erlassen werden durfte, konnte nur der bei den Juden verhasste Heide, Pontius Pilatus anordnen.
Nun stand Jesus vor ihm und hatte seine Fragen zu beantworten. Pontius Pilatus wusste, dass ihm die Oberen des Volkes Jesus aus purem Neid überantwortet hatten und er hatte auch die Worte seiner Frau in seinen Ohren, er solle nichts mit diesem Gerechten zu schaffen haben. Auf die meisten seiner Fragen schwieg Jesus.
Pilatus wusste, mit was für einem triumphalen Empfang Jesus nur ein paar Tage vorher in die Stadt geleitet worden war. Trotzdem versuchte er, der Wahrheit und Gerechtigkeit aus dem Wege zu gehen, denn ihm fehlte der Mut zu seiner Überzeugung zu stehen und Jesus freizulassen. Pilatus nahm Wasser und wusch sich die Hände vor dem Volk und sprach: «Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen; seht ihr zu!» So sind sowohl das Volk Israel als auch alle Heiden an Jesu Tod schuldig geworden.
Pilatus fragte Jesus: Bist du der König der Juden? Als er zur Antwort bekam: Sagst du das von dir aus, oder haben dir’s andere über mich gesagt?, erwiderte Pilatus: «Bin ich ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet. Was hast du getan?» Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt, sonst würden meine Diener darum kämpfen. Pilatus fragte weiter: Also bist du dennoch ein König? Jesus gab zur Antwort: Du sagst es, ich bin ein König (Johannes 18,28–19,16).
Diese und die nachfolgenden Worte sind bedeutungsvolle Worte. Jesu Leben und Tod hing an ihnen. Der König aller Könige hat sein Leben für die ganze Menschheit hingegeben. Jesus ist für alle Menschen gestorben und auferstanden und bietet jedem Menschen, der an ihn glaubt, neues ewiges Leben an. Jesus hat seine göttliche Herrlichkeit, seine Macht und Majestät, seinen Lichtglanz und seinen Besitz entäussert und ist uns Menschen gleich geworden, aber ohne Sünde. Er hat durch seinen Tod der Sünde die Macht und Kraft genommen und hat uns dadurch mit dem himmlischen Vater versöhnt. Als auferstandener König hat er uns geistliches Leben eingehaucht, damit wir mit ihm und dem Vater durch den Heiligen Geist eins sein dürfen. Jesus ist wahrhaftig unser König. Seine Liebe ist der Grund unserer Rettung. Es ist sein Wille, dass wir mit ihm in seinem Reich und seiner Herrlichkeit ewig leben werden. Diese Worte sind so bedeutungsvoll, dass sie unser ganzes Leben beeinflussen können. In der Liebe des auferstandenen Königs, Jesus.
von Toni Püntener