Was ist das Heil?
Warum lebe ich? Hat mein Leben einen Sinn? Was geschieht mit mir, wenn ich sterbe? Urfragen, die sich wohl jeder schon einmal gestellt hat. Fragen, auf die wir Ihnen hier Antwort geben eine Antwort, die zeigen soll: Ja, das Leben hat einen Sinn; ja, es gibt ein Leben nach dem Tode. Nichts ist sicherer als der Tod. Eines Tages erhalten wir die gefürchtete Nachricht, dass ein geliebter Mensch gestorben ist. Jäh erinnert uns das daran, dass auch wir sterben müssen morgen, nächstes Jahr oder in einem halben Jahrhundert. Angst vor dem Sterben hat so manchen etwa den Konquistador Ponce de Leon auf die Suche nach dem legendären Jungbrunnen getrieben. Doch der Schnitter lässt sich nicht abweisen. Zu jedem kommt der Tod.
Viele setzen heute ihre Hoffnung auf wissenschaftlich-technische Lebensverlängerung und -verbesserung. Welche Sensation, wenn es Wissenschaftlern gelänge, biologische Mechanismen zu entdecken, die das Altern hinauszögern oder vielleicht sogar ganz stoppen könnten! Es wäre die grösste und am begeistertsten begrüsste Neuigkeit der Weltgeschichte.
Selbst in unserer supertechnisierten Welt erkennen jedoch die meisten Menschen, dass dies ein unerreichbarer Traum ist. Viele klammern sich daher an die Hoffnung auf ein Weiterleben nach dem Tode. Vielleicht gehören Sie zu diesen Hoffenden. Wäre es nicht herrlich, wenn dem menschlichen Leben wirklich irgendeine grosse Bestimmung unterläge? Eine Bestimmung, die das ewige Leben einschlösse? Diese Hoffnung besteht in Gottes Heilsplan.
Tatsächlich hat Gott die Absicht, den Menschen das ewige Leben zu schenken. Gott, der nicht lügt, so schreibt der Apostel Paulus, habe vor Urzeiten die Hoffnung auf das ewige Leben... verheissen (Titus 1:2).
An anderer Stelle schreibt er, Gott wolle, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (1. Timotheus 2:4, Menge-Übers.). Durch das Evangelium des Heils, gepredigt von Jesus Christus, sei die heilsame Gnade Gottes allen Menschen erschienen (Titus 2:11).
Zum Tode verurteilt
Im Garten Eden kam Sünde in die Welt. Adam und Eva sündigten, und ihre Nachkommen haben es ihnen nachgetan. In Römer 3 erklärt Paulus, alle Menschen seien sündhaft.
- Es gebe niemanden, der gerecht sei (Vers 10)
- Es gebe niemanden, der nach Gott frage (Vers 11)
- Es gebe niemanden, der Gutes tue (Vers 12)
- Es gibtkeine Gottesfurcht (Vers 18).
...sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten, stellt Paulus fest (Vers 23). Er fuhrt Übel auf, die aus unserer Unfähigkeit herrühren, die Sünde zu überwinden-darunter Neid, Mord, sexuelle Sittenlosigkeit und Gewalt (Römer 1:29-31).
Der Apostel Petrus spricht von diesen menschlichen Schwächen als fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten (1. Petrus 2: 11); Paulus spricht von ihnen als sündigen Leidenschaften (Römer 7:5). Er sagt, der Mensch lebe nach der Art dieser Welt und trachte danach, den Willen des Fleisches und der Sinne zu erfüllen (Epheser 2:2-3). Auch das beste menschliche Tun und Denken wird dem, was in der Bibel Gerechtigkeit heisst, nicht gerecht.
Gottes Gesetz definiert Sünde
Was sündigen heisst, was Gottes Willen zuwiderhandeln heisst, lässt sich nur vor dem Hintergrund des göttlichen Gesetzes definieren. Gottes Gesetz spiegelt Gottes Charakter wider. Es setzt die Normen für sündenloses menschliches Verhalten. ...der Sünde Sold, schreibt Paulus, ist der Tod (Römer 6:23). Diese Verkoppelung, dass Sünde die Todesstrafe nach sich zieht, begann mit unseren Ureltern Adam und Eva. Paulus sagt uns: ...wie durch einen Menschen [Adam] die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben (Römer 5:12).
Nur Gott kann uns retten
Der Sold, die Strafe für Sünde heisst Tod, und wir alle haben ihn verdient, weil wir alle gesündigt haben. Aus uns selbst heraus können wir nichts tun, um dem sicheren Tod zu entgehen. Wir können mit Gott nicht handeln. Wir haben nichts, was wir ihm anbieten könnten. Auch gute Werke können uns vor unserem gemeinsamen Schicksal nicht bewahren. Nichts, was wir aus eigener Kraft vermögen, kann an unserer geistlichen Unvollkommenheit etwas ändern.
Eine heikle Lage, doch andererseits haben wir eine sichere, gewisse Hoffnung. Paulus schrieb den Römern, die Menschheit sei unterworfen der Vergänglichkeit ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat, doch auf Hoffnung (Römer 8:20).
Gott wird uns vor uns selbst retten. Welch gute Nachricht! Paulus fügt hinzu: ...denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes (Vers 21). Nun wollen wir Gottes Heilsverheissung näher betrachten.
Jesus versöhnt uns mit Gott
Schon vor der Erschaffung der Menschheit stand Gottes Heilsplan fest. Vom Anfang der Welt an war Jesus Christus, der Sohn Gottes, das ausersehene Opferlamm (Offenbarung 13:8). Petrus erklärt, der Christ werde erlöst ,.mit dem teuren Blut Christi, der zuvor ausersehen worden sei, ehe der Welt Grund gelegt wurde (1. Petrus 1:18-20).
Gottes Beschluss, ein Sündenopfer vorzusehen, bezeichnet Paulus als ewigen Vorsatz, den Gott ausgeführt [hat] in Christus Jesus, unserm Herrn (Epheser 3:11). Gott wollte damit in den kommenden Zeiten ... den überschwenglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte gegen uns in Christus Jesus erzeigen (Epheser 2:7).
Jesus von Nazareth, fleischgewordener Gott, kam und wohnte unter uns (Johannes 1:14). Er nahm das Menschsein auf sich und teilte unsere Nöte und Sorgen. Er wurde versucht wie wir, blieb aber sündenfrei (Hebräer 4:15). Obschon er vollkommen und sündenlos war, opferte er sein Leben für unsere Sünden.
Jesus, so erfahren wir, hat unseren geistlichen Schuldbrief ans Kreuz geheftet (Kolosser 2:13 bis 14). Er hat unser Sündenkonto getilgt, damit wir leben können. Jesus starb, um uns zu retten!
Gottes Motiv für die Aussendung Jesu wird in einem der wohl bekanntesten Bibelverse der christlichen Welt prägnant ausgedrückt: Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben (Johannes 3: 16).
Jesu Tat rettet uns
Gott sandte Jesus in die Welt, dass die Welt durch ihn gerettet werde (Johannes 3:17). Nur durch Jesus ist unser Heil möglich. ...in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden (Apostelgeschichte 4:12).
In Gottes Heilsplan müssen wir gerechtfertigt und mit Gott versöhnt werden. Rechtfertigung geht weit hinaus über blosse Sündenvergebung (die allerdings eingeschlossen ist). Gott rettet uns von der Sünde, und durch die Kraft des heiligen Geistes befähigt er uns, ihm zu vertrauen, ihm zu gehorchen und ihn zu lieben.
Jesu Opfer ist Ausdruck der Gnade Gottes, die die Sünden eines Menschen tilgt und die Todesstrafe aufhebt. Paulus schreibt, es sei durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung (aus der Gnade Gottes] gekommen, die zum Leben führt (Römer 5:18).
Ohne Jesu Opfer und Gottes Gnade verharren wir in der Knechtschaft der Sünde. Wir alle sind Sünder, uns allen droht die Todesstrafe. Sünde trennt uns von Gott. Sie errichtet eine Wand zwischen Gott und uns, die durch seine Gnade eingerissen werden muss.
Wie Sünde verdammt wird
Gottes Heilsplan verlangt, dass die Sünde verdammt wird. Wir lesen: Durch die Aussendung seines Sohnes in der Gestalt des sündigen Fleisches ...verdammte [Gott] die Sünde im Fleisch (Römer 8:3). Diese Verdammung hat mehrere Dimensionen. Am Anfang stand unsere unausweichliche Sündenstrafe, die Verurteilung zum ewigen Tod. Dieses Todesurteil konnte nur durch ein vollkommenes Sündenopfer verdammt oder aufgehoben werden. Dies bewirkte Jesu Tod.
An die Epheser schrieb Paulus, sie seien, als sie tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht (Epheser 2:5). Anschliessend ein Kernsatz, durch den klar wird, wodurch wir das Heil erlangen: ...aus Gnade seid ihr selig geworden...; allein aus der Gnade erfolgt die Heilserlangung.
Wir waren einmal, durch die Sünde, so gut wie tot wenn auch fleischlich noch am Leben. Wer durch Gott gerechtfertigt worden ist, der ist zwar noch dem fleischlichen Tod unterworfen, ist aber potentiell schon ein Ewiglebender.
Paulus sagt uns in Epheser 2:8: Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es... Rechtfettigung heisst: mit Gott versöhnt werden. Sünde schafft Entfremdung zwischen uns und Gott. Rechtfertigung hebt diese Entfremdung auf und führt uns zu einer engen Beziehung mit Gott. Dann sind wir erlöst von den schrecklichen Konsequenzen der Sünde. Wir sind errettet aus einer Welt, die gefangen gehalten ist. Wir bekommen Anteil ... an der göttlichen Natur und sind entronnen ...der verderblichen Begierde der Welt (2. Petrus 1:4).
Von den Menschen, die in einer solchen Beziehung zu Gott stehen, sagt Paulus: Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott dm-eh unsern Herrn
Jesus Christus... (Römer 5:1).
So lebt der Christ nun unter der Gnade, zwar noch nicht gefeit gegen Sünde, doch durch den heiligen Geist kontinuierlich zur Reue geführt. Johannes schreibt: Wenn wir aber unsere Sünde bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit (1. Johannes 1:9).
Als Christen werden wir keine gewohnheitsmässig sündige Haltung mehr haben. Wir werden vielmehr in unserem Leben die Frucht des göttlichen Geistes tragen (Galater 5:22-23).
Paulus schreibt: Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken... (Epheser 2:1 0). Wir können nicht durch gute Werke Rechtfertigung erlangen. Der Mensch wird gerecht ... durch den Glauben an Christus und nicht durch Werke des Gesetzes (Galater 2:16).
Wir werden gerecht ... ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben (Römer 3:28). Doch wenn wir Gottes Weg gehen, werden wir auch versuchen, ihm zu gefallen. Gerettet werden wir nicht durch unsere Werke, doch Gott hat uns das Heil geschenkt, damit wir gute Werke tun.
Wir können uns Gottes Gnade nicht verdienen. Er schenkt sie uns. Das Heil ist nicht etwas, das wir uns durch Bussübungen oder religiöse Werke erarbeiten können. Gottes Gunst und Gnade bleiben immer etwas Unverdientes.
Paulus schreibt, Rechtfertigung komme durch die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes (Titus 3:4). Sie kommt nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan haben, sondern nach seiner Barmherzigkeit (Vers 5).
Ein Kind Gottes werden
Hat Gott uns einmal berufen, und sind wir dem Ruf gläubig und vertrauensvoll gefolgt, macht Gott uns zu seinen Kindern. Paulus gebraucht hier die Adoption als Beispiel, um den Gnadenakt Gottes zu beschreiben: Wir empfangen einen kindlichen Geist [Menge-Übers.: Geist der Sohnschaft] ... durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! (Römer 8:15). Dadurch werden wir Gottes Kinder und damit Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi (Vers 16-17).
Vor dem Gnadenempfang waren wir in der Knechtschaft der Mächte der Welt (Galater 4:3). Jesus erlöst uns, damit wir die Kindschaft empfingen (Vers 5). Paulus sagt: Weil ihr nun Kinder seid ... bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott (Vers 6-7). Das ist eine erstaunliche Verheissung. Wir können Gottes adoptierte Kinder werden und das ewige Leben erben. Das griechische Wort für Kindschaft in Römer 8:15 und Galater 4:5 lautet huiothesia. Paulus gebraucht diesen Begriff in einer besonderen Weise, in der sich die Praxis des römischen Gesetzes widerspiegelt. In der römischen Welt, in der seine Leser lebten, hatte die Annahme an Kindes Statt eine spezielle Bedeutung, die sie nicht immer bei den Völkern hatte, die Rom unterworfen waren.
In der römischen und griechischen Welt war Adoption eine gängige Praxis in der gesellschaftlichen Oberschicht. Das adoptierte Kind wurde individuell von der Familie ausgewählt. Die gesetzlichen Rechte wurden auf das Kind übertragen. Es wurde als Erbe eingesetzt.
Wurde man von einer römischen Familie adoptiert, war die neue Familienbeziehung gesetzlich bindend. Adoption brachte nicht nur Pflichten mit sich, sondern übertrug auch Familienrechte. Die Annahme an Kindes Statt war etwas so Endgültiges, der Übertritt in die neue Familie etwas so Bindendes, dass der Adoptierte wie ein leibliches Kind behandelt wurde. Da Gott ewig ist, haben die römischen Christen sicher verstanden, dass Paulus ihnen hier sagen wollte: Euer Platz in Gottes Haushalt ist für immer.
Gott erwählt adoptiert uns gezielt und individuell. Dieses neue Verhältnis zu Gott, das wir dadurch gewinnen, drückt Jesus noch mit einem anderen Sinnbild aus: Im Gespräch mit Nikodemus sagt er, wir müssten von neuem geboren werden (Johannes 3:3).
Dadurch werden wir zu Gottes Kindern. Johannes sagt uns: Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heissen sollen und wir sind es auch! Darum kennt uns die Welt nicht; denn sie kennt ihn nicht. Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist (1. Johannes 3:1-2).
Von der Sterblichkeit zur Unsterblichkeit
Gottes Kinder sind wir dann also schon, jedoch noch nicht verherrlicht. Unser jetziger Leib muss verwandelt werden, wenn wir das ewige Leben erlangen wollen. An die Stelle des physischen, verweslichen Leibes muss ein Leib treten, der ewig und unvergänglich ist.
In 1. Korinther 15 schreibt Paulus: Es könnte aber Jemand fragen: Wie werden die Toten auferstehen, und mit was für einem Leib werden sie kommen? (Vers 35). Unser jetziger Leib ist physisch, ist Staub (Vers 42 bis 49). Fleisch und Blut können das Reich Gottes, das geistlich und ewig ist, nicht ererben (Vers 50). Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit (Vers 53).
Diese endgültige Verwandlung tritt erst bei der Auferstehung ein, bei Jesu Wiederkehr. Paulus erklärt: Wir erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus, der unsern nichtigen Leib verwandeln wird, dass er gleich werde seinem verherrlichten Leibe (Philipper 3:20 bis 21). Der Christ, der Gott vertraut und gehorcht, hat bereits Bürgerrecht im Himmel. Aber erst bei der Wiederkunft Christi realisiert
sich dies endgültig; erst dann erbt der Christ die Unsterblichkeit und die Fülle des Reiches Gottes.
Wie dankbar können wir sein, dass Gott uns tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht (Kolosser 1:12). Gott hat uns errettet von der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes (Vers 13).
Eine neue Kreatur
Wer in Gottes Reich aufgenommen worden ist, kommt in den Genuss des Erbteils der Heiligen im Licht, solange er Gott weiter vertraut und gehorcht. Weil wir durch Gottes Gnade gerettet sind, ist die Heilserlangung aus seiner Sicht abgeschlossen und vollendet.
Paulus erklärt: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden (2. Korinther 5:17). Gott hat uns versiegelt und in unsre Herzen als
Unterpfand den Geist gegeben (2. Korinther 1:22). Der bekehrte, gottergebene Mensch ist schon eine neue Kreatur.
Wer unter der Gnade ist, ist schon ein Kind Gottes. Den Menschen, die an seinen Namen glauben, gibt Gott Macht, Gottes Kinder zu werden (Johannes 1:12).
Paulus bezeichnet Gottes Gnadengaben und Gottes Berufung als unwiderruflich (Römer 11:29, MengeÜbers.). Deshalb konnte er auch sagen: ...ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird‘s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu (Philipper 1:6).
Mag der Mensch, dem Gott Gnade gewährt hat, auch noch gelegentlich straucheln: Gott bleibt ihm treu. Die Geschichte vom verlorenen Sohn (Lukas 15) zeigt, dass Gottes Erwählte und Berufene auch bei Fehltritten noch seine Kinder bleiben. Gott erwartet, dass die Gestrauchelten in sich gehen und zu ihm zurückkehren. Er will Menschen nicht verurteilen, sondern retten.
Der verlorene Sohn in der Bibel war wirklich in sich gegangen. Er sagte: Wie viele Tagelöhner hat mein Vater, die Brot in Fülle haben, und ich verderbe hier im Hunger! (Lukas 15:17). Der Sinn ist klar. Als der verlorene Sohn die Torheit seines Tuns begriff, bereute er und kehrte heim. Sein Vater vergab ihm. Wie Jesus sagt: Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater, und es jammerte ihn; er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn (Lukas 15:20). Die Geschichte veranschaulicht Gottes Treue gegenüber seinen Kindern.
Der Sohn zeigte Demut und Vertrauen, er bereute. Er sagte: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heisse (Lukas 15:21).
Doch der Vater wollte nichts davon hören und liess für den Heimgekehrten ein Festmahl ausrichten. Er sagte, mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden (Vers 32).
Wenn Gott uns errettet, sind wir auf ewig seine Kinder. Er wird weiter mit uns arbeiten, bis wir bei der Auferstehung ganz mit ihm vereint sind.
Die Gabe des ewigen Lebens
Durch seine Gnade schenkt Gott uns die teuren und allergrössten Verheissungen (2. Petrus 1:4). Durch sie bekommen wir Anteil ... an der götllichen Natur. Das Geheimnis der Gnade Gottes besteht in
einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten (1. Petrus 1:3). Diese Hoffnung ist ein unvergängliches Erbe, das für uns im Himmel aufbewahrt wird (Vers 4). Gegenwärtig werden wir noch aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt ... zur Seligkeit, die bereit ist, dass sie offenbar werde zur letzten Zeit (Vers 5).
Endgültig realisieren wird sich Gottes Heilsplan bei Jesu zweitem Komm en und der Auferstehung der Toten. Dann find et die erwähnte Verwandlung von Sterblichen zu Unsterblichen statt. Der Apostel Johannes sagt: Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist (1. Johannes 3:2).
Christi Auferstehung gibt Gewähr, dass Gott die Verheissung an uns Auferstehung von den Toten einlösen wird. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis, schreibt Paulus. Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick … die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden (1. Korinther 15:51-52). Dies geschieht beim Schall der letzten Posaune, unmittelbar vor Jesu Wiederkehr (Offenbarung 11:15).
Jesus verspricht, dass jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben erlangen wird; ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage, verheisst er (Johannes 6:40).
Der Apostel Paulus erklärt: Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die entschlafen sind, durch Jesus mit ihm einherführen (1. Thessalonicher 4:14). Gemeint ist wiederum die Zeit des zweiten Kommens Christi. Paulus fährt fort: Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt ... herabkommen vom Himmel ... und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen (Vers 16). Dann werden diejenigen, die bei Christi Wiederkehr noch leben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit (Vers 17).
Paulus fordert die Christen auf: So tröstet euch mit diesen Worten untereinander (Vers 18). Und mit gutem Grund. Die Auferstehung ist die Zeit, da diejenigen, die unter der Gnade sind, Unsterblichkeit erlangen werden.
Die Belohnung kommt mit Jesus
Bereits zitiert wurden die Worte des Paulus: .,Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen (Titus 2:11). Dieses Heil ist die selige Hoffnung, die eingelöst wird beim Erscheinen der Herrlichkeit des grossen Gottes und unseres Heilandes Jesus Christus (Vers 13).
Die Auferstehung liegt noch in der Zukunft. Wir warten darauf, hoffnungsvoll, wie es Paulus tat. Gegen Ende seines Lebens sagte er: ...die Zeit meines Hinscheidens ist gekommen (2. Timotheus 4:6). Er wusste, dass er Gott treu geblieben war. Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten... (Vers 7). Er freute sich auf seine Belohnung: ...hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb haben (Vers 8).
Zu dieser Zeit, so sagt Paulus, wird Jesus unsern nichtigen Leib verwandeln ... dass er gleich werde seinem verherrlichten Leibe (Philipper 3:21). Eine Verwandlung, vollbracht von Gott, der Christus von de n Toten auferweckt hat und auch eure sterblichen Leiber lebendig machen [wird] durch seinen Geist, der in euch wohnt (Römer 8:11).
Der Sinn unseres Lebens
Wenn wir Gottes Kinder sind , werden wir unser Leben ganz an Jesus Christus ausrichten. Unsere Haltung muss der des Paulus gleichen, der gesagt hat, er erachte sein vergangenes Leben als Dreck, damit ich Christus gewinne ... Ihn möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung (Philipper 3:8, 10).
Paulus wusste, dass er dieses Ziel noch nicht erreicht hatte. Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach d em vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus (Vers 13-14).
Dieser Siegespreis ist das ewige Leben. Wer Gott als seinen Vater annimmt und ihn liebt, ihm vertraut und seinen Weg geht, der wird ewig in Gottes Herrlichkeit leben (1. Petrus 5:1 0). In Offenbarung 21:6-7 sagt Gott uns, was unsere Bestimmung ist: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.
Broschüre der Weltweiten Kirche Gottes 1993