Wirken des Heiligen Geistes
Jesus sprach beim Abendmahl, kurz vor seinem Tod – Worte voller Hoffnung – an die Apostel. Sie betreffen auch unsere gemeinsame Zukunft: «Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin. Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe» (Johannes 14,23-26).
Jesus spricht hier von einer tiefen Verbindung zwischen ihm und dem Vater. Er weiss, was kommt: Verrat, Verurteilung, Leiden und der Tod am Kreuz. Aber er weiss auch, dass ihn der Vater auferwecken und er wieder leben wird. Jesus verheisst: Der Vater wird uns in seinem Namen den Tröster, Helfer und Beistand, den Heiligen Geist senden.
Um das besser zu verstehen, gehen wir in drei Schritten vor. Zuerst betrachten wir die Apostel Jesu, seine Jünger und das israelitische Volk. Dann begegnen wir den Aposteln mit dem auferstandenen Jesus. Zum Schluss richten wir den Blick auf das Wirken des Heiligen Geistes.
Die Apostel und ein Teil des Volkes haben Jesus gesehen, gehört und erlebt. Sie staunten über ihn und seine Wunder. Aber sie verstanden ihn geistlich nicht. Ihr Glaube war kindlich, geprägt vom Sehen, ohne tiefere Erkenntnis.
Jesus ist wahrhaftig vom Tod auferstanden. Als er das zweite Mal durch verschlossene Türen zu seinen Jüngern kam, war auch der Apostel Thomas anwesend. Weil dieser an Jesu Auferstehung zweifelte, forderte ihn Jesus auf, seine Finger und die Hand in seine Wundmale zu legen – und zu glauben. Thomas bekannte: «Mein Herr und mein Gott!» Jesus entgegnete: «Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben» (Johannes 20,28-29).
Seine Jünger waren die ersten Zeugen der Auferstehung. Etwas später sagte Jesus zu ihnen: Ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe. Sie konnten es vor Freude kaum glauben. Er fragte: «Habt ihr etwas zu essen?» Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch und er nahm es und ass. Als Auferstehungszeugen glaubten sie nun und empfingen eine tiefere Erkenntnis.
An Pfingsten wurde Jesu Verheissung erfüllt. Der Heilige Geist kam auf Geheiss des Vaters und erfüllte sie. Die Herzen des Volkes wurden von der Predigt des Petrus bewegt - und sie glaubten. Durch den Glauben geleitet, wuchsen sie in der Erkenntnis. Sie zögerten nicht, dem Ruf der Apostel zu folgen. Vom Heiligen Geist geführt, erlebten sie die Gemeinschaft im dreieinigen Gott: Dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist!
von Toni Püntener
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