Es riecht nach leben

700 es riecht nach lebenWelches Parfüm verwenden Sie, wenn Sie an einem speziellen Anlass teilnehmen? Parfüms tragen vielversprechende Namen. Eines heisst «Truth» (Wahrheit), ein anderes «Love You» (Liebe Dich). Es gibt auch die Marke «Obsession» (Leidenschaft) oder «La vie est Belle» (Das Leben ist schön). Ein spezieller Duft wirkt anziehend und unterstreicht gewisse Charaktereigenschaften. Es gibt süssliche und milde Düfte, herbe und würzige Gerüche, aber auch sehr frische und belebende Aromen.

Das Ereignis der Auferstehung von Jesus Christus ist mit einer besonderen Duftnote verbunden. Sein Parfüm heisst «Life». Es riecht nach Leben. Doch bevor diese neue Duftnote des Lebens eingeführt wurde, lagen noch ganz andere Gerüche in der Luft.

Verwesungsgeruch

Ich stelle mir einen alten, dunklen, kaum gebrauchten Gewölbekeller vor. Wenn ich die steile Steintreppe hinuntersteige, verschlägt es mir fast den Atem. Es riecht nach modrigem Holz, verschimmelten Früchten und vertrockneten, ausgekeimten Kartoffeln.

Jetzt betreten wir aber keinen Keller, sondern wir sind in Gedanken mitten im Geschehen auf dem Hügel Golgatha, draussen vor den Toren Jerusalems. Golgatha war nicht nur eine Hinrichtungsstätte, sie ist auch ein Ort, an dem es nach Unrat riecht, nach Schweiss, Blut und Staub. Wir gehen weiter und kommen schon nach kurzer Zeit in einen Garten, in dem ein Felsengrab liegt. Dort hatten sie den Leichnam Jesu hingelegt. Der Geruch in dieser Grabkammer war sehr unangenehm. Daran dachten auch die Frauen, die in der Frühe des ersten Tages der Woche auf dem Weg zum Grab Jesu unterwegs waren. Sie hatten wohlriechende Öle dabei und wollten damit den Körper von ihrem toten Freund einsalben. Die Frauen rechneten nicht damit, dass Jesus auferstanden sei.

Salbung für den Tag des Begräbnisses

Ich denke an die Szene in Bethanien. Maria hatte ein sehr kostbares Parfüm gekauft: «Da nahm Maria ein Pfund Salböl von unverfälschter, kostbarer Narde und salbte die Füsse Jesu und trocknete mit ihrem Haar seine Füsse; das Haus aber wurde erfüllt vom Duft des Öls» (Johannes 12,3).

Jesus nahm ihre hingebungsvolle Danksagung und Anbetung an. Zudem schenkte Jesus ihrer Hingabe die wahrhaftige Bedeutung, denn ohne ihr Wissen hatte Maria zur Salbung am Tag seines Begräbnisses beigetragen: «Dass sie dies Öl auf meinen Leib gegossen hat, hat sie getan, dass sie mich für das Begräbnis bereite. Wahrlich, ich sage euch: Wo dies Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat» (Matthäus 26,12-13).

Jesus ist der Christus, das heisst der Gesalbte. Es war Gottes Plan ihn zu salben. In diesem göttlichen Plan hatte Maria gedient. Dadurch offenbart sich Jesus als der Sohn Gottes, der würdig ist, angebetet zu werden.

Frühlingsluft

Ich denke an dieser Stelle an einen Frühlingstag. Ich gehe durch den Garten. Es riecht noch nach sanftem Regen, frischer Erde und auch nach feinem Blütenduft. Ich atme tief ein und nehme die ersten Sonnenstrahlen im Gesicht wahr. Frühling! Es riecht nach neuem Leben.

Die Frauen hatten inzwischen das Grab Jesu erreicht. Unterwegs sorgten sie sich, wer ihnen den schweren Stein vom Eingang des Felsengrabes wegwälzen könnte. Nun staunten sie darüber, weil der Stein bereits weggewälzt war. Sie schauten in die Grabkammer, aber das Grab war leer. Die Frauen erschraken zutiefst, als zwei Männer mit glänzenden Kleidern das Problem der Frauen ansprachen: «Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden» (Lukas 24,5-6).

Jesus lebt! Jesus ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden! Die Frauen erinnerten sich an das Bild, das Jesus ihnen gegeben hatte. Er sprach davon, dass er sterben müsste und wie ein Samenkorn in die Erde gelegt würde. Er kündigte an, dass aus diesem Samenkorn neues Leben keimen wird, eine Pflanze, die blüht und dann viel Frucht bringt. Jetzt war es so weit. Das Samenkorn, das ist Jesus, wurde in die Erde gelegt. Es hatte gekeimt und spross aus dem Boden.

Paulus gebraucht ein anderes Bild für die Auferstehung Jesu: «Gott aber sei Dank! Weil wir mit Christus verbunden sind, lässt er uns immer in seinem Triumphzug mitziehen und macht durch uns an jedem Ort bekannt, wer er ist, sodass sich diese Erkenntnis wie ein wohlriechender Duft überallhin ausbreitet» (2. Korinther 2,14 Neue Genfer Übersetzung).

Paulus denkt an eine Siegesparade, wie sie die Römer nach einem Siegeszug veranstalteten. Vorne Chöre und Musikanten mit froher Musik. Weihrauch und feine Duftstoffe wurden verbrannt. Überall war die Luft erfüllt von diesem Duft. Dann kamen die Wagen mit den siegreichen Feldherren, weiter die Soldaten mit den Standarten, die den römischen Adler zeigten. Viele schwenkten die wertvollen Gegenstände, die sie erbeutet hatten in der Luft. Überall Jubelgeschrei und Begeisterung über den errungenen Sieg.

Auferstehung Jesu

Jesu hat den Tod, das Böse und alle Mächte der Finsternis durch seine Auferstehung besiegt und entmachtet. Der Tod konnte Jesus nicht halten, weil der Vater seine Treue versprochen hatte und ihn auferstehen liess. Jetzt veranstaltet er einen Siegeszug, der an den verschiedensten Orten der Welt vorbeiführt. Viele haben sich diesem Triumphzug im Geiste angeschlossen. Die ersten waren die Frauen von damals, die Jünger Jesu, eine Gruppe von 500 Menschen, denen der Auferstandene begegnet war und heute laufen auch wir mit ihm im Triumphzug.

Sind Sie sich bewusst, was das bedeutet, im Triumphzug von Jesus mitzulaufen? Wie wirkt sich dieses Bewusstsein auf Ihr Leben aus? Laufen Sie mit Zuversicht, Hoffnung, Begeisterung, Mut, voller Freude und Kraft durch das Leben?

Vielerorts wo Jesus hinkommt, öffnen sich ihm die Herzen der Menschen wie Türen. Manche kommen zum Glauben an ihn und erkennen, wer Jesus ist und was Gott durch seine Auferstehung vollbracht hat. Diese Erkenntnis breitet sich aus wie ein wohlriechender Duft.

Den Lebensduft versprühen

Die Frauen am Grab Jesu kehrten sofort wieder um, nachdem sie von der Auferstehung Jesu gehört hatten. Sie hatten den Auftrag, diese gute Nachricht sofort weiter zu erzählen, und was sie erlebt hatten: «Sie gingen wieder weg vom Grab und verkündigten das alles den elf Jüngern und den anderen allen» (Lukas 24,9). Später zog sich eine Duftfahne vom Grab Jesu zu den Jüngern und von dort quer durch ganz Jerusalem. Dieselbe Duftnote war aber nicht nur in Jerusalem zu riechen, sondern auch in ganz Judäa, in Samaria und schliesslich auch an vielen Orten – überall auf der Welt.

Eigenschaft des Parfüms

Was ist die besondere Eigenschaft eines Parfüms? Der Duft wird konzentriert in ein kleines Fläschchen eingefangen. Wenn es zur Entfaltung kommt, hinterlässt es überall seine Duftspuren. Einen Duft braucht man nicht zu beweisen. Er ist einfach da. Man kann ihn riechen. Menschen, die mit Jesus leben, sind ein Christusduft, den Duft eines Gesalbten für Gott. Überall, wo sich ein Jünger Jesu befindet, riecht es nach Christus und überall, wo ein Jünger Jesu lebt, riecht es nach Leben.

Wenn Sie mit Jesus leben und anerkennen, dass Jesus in Ihnen lebt, hinterlässt er eine Duftnote. Dieser neue Duft kommt nicht von Ihnen selbst. Sie sind völlig geruchsneutral. Wie die Frauen am Grab, haben Sie keinerlei Macht, etwas zu bewirken. Wo Sie sich bewegen, riecht es überall nach Leben. Paulus schreibt, dass die Wirkung des Geruchs, der von uns ausgeht, eine doppelte Wirkung hat: «Ja, weil Christus in uns lebt, sind wir zur Ehre Gottes ein Wohlgeruch, der sowohl zu denen dringt, die gerettet werden, als auch zu denen, die verloren gehen. Für diese ist es ein Geruch, der auf den Tod hinweist und zum Tod führt; für jene ist es ein Geruch, der auf das Leben hinweist und zum Leben führt» (2. Korinther 2,15-16 Neue Genfer Übersetzung).

Man kann sich an ein und derselben Botschaft das Leben oder den Tod holen. Es gibt Leute, die sind gegen diesen Christusduft. Sie lästern und spotten, ohne die Tragweite des Geruches zu entdecken. Andererseits ist der Christusduft für viele «ein Geruch des Lebens zum Leben». Sie bekommen einen Anstoss zu einer völligen Erneuerung und Veränderung ihres eigenen Lebens.

Die Parfümherstellung ist ein Orchester für sich und bewirkt das Zusammenspiel vieler Bestandteile zu einer harmonischen Komposition. Für diesen feinen Duft stehen dem Parfümeur rund 32.000 Grundsubstanzen zur Verfügung. Das ist ein wunderbares Bild für den Reichtum unseres Lebens mit Jesus? Das ist auch ein einladendes Bild für die Gemeinde, in der sich der ganze Reichtum Jesu entfaltet? Das Parfüm der Auferstehung Jesu heisst «Life» und sein Duft des Lebens verbreitet sich über die ganze Welt!

von Pablo Nauer