Im Lukasevangelium finden wir eine Geschichte, in der Jesus davon spricht, wie es ist, wenn jemand etwas verzweifelt sucht, was er verloren hat. Es ist die Erzählung von der verlorenen Münze:
«Oder nehmt einmal an, eine Frau hätte zehn Drachmen und würde eine verlieren» Die Drachme war eine griechische Münze, die etwa dem Wert des römischen Denars oder etwa zwanzig Franken entsprach. «Würde sie nicht eine Lampe anzünden und das ganze Haus auf den Kopf stellen, bis sie sie gefunden hätte? Und wenn sie diese Münze gefunden hätte, würde sie nicht ihre Freundinnen und Nachbarinnen rufen, damit sie sich mit ihr freuen, dass sie ihre verlorene Münze wiedergefunden hat? Genauso herrscht Freude bei den Engeln Gottes, wenn auch nur ein einziger Sünder bereut und auf seinem Weg umkehrt» (Lukas 15,8-10 Neues Leben Bibel).
Jesus hat dieses Gleichnis zwischen die Gleichnisse vom verlorenen Schaf und dem verlorenen Sohn eingefügt. Das verlorene Schaf ist sich wahrscheinlich bewusst, dass es verloren ist. Es ist allein, weder Hirte noch Herde sind in Sicht. Der verlorene Sohn verirrte sich absichtlich. Die Münze, die ein unbelebter Gegenstand ist, hat keine Ahnung, dass sie verloren ist. Ich würde die Vermutung wagen, dass sehr viele Menschen in die Kategorie der Münze passen und nicht wissen, dass sie verloren sind.
Eine Frau hat eine kostbare Geldmünze verloren. Der Verlust dieses Geldes ist für sie sehr schmerzvoll. Sie stellt alles auf den Kopf, um das Geldstück wieder zu finden.
Ich gestehe, dass ich mein Handy irgendwo abgelegt hatte und nicht mehr wusste, wo es sich befindet. Bei einem Smartphone ist es leicht, es wieder zu finden. Für die Frau im Gleichnis von Jesus war es eindeutig nicht einfach. Sie musste sich ein gutes Licht besorgen und eine gründliche Suche nach ihrer wertvollen verlorenen Münze durchführen.
Wie die Frau ihre Kerze anzündete, um Licht in alle Ecken ihres Hauses zu bringen, so durchdringt das Licht Christi unsere Welt und findet uns, wo immer wir sind. Es zeigt das Herz und die Liebe und Sorge, die Gott für uns hat. So wie die Frau ihr Haus durchsuchte, so wird Gott uns suchen und finden.
Eine Seite jeder Münze trägt normalerweise das Bild des Monarchen, in dessen Namen die Münze herausgegeben wird. Wir alle sind Münzen, die vom Reich Gottes ausgegeben wurden. Jesus, der König, ist das Bild auf den Münzen und wir gehören zu ihm. Jesus endete damit, dass er der Menge von der Freude im Himmel erzählte, wenn auch nur ein einziger Mensch sich Gott zuwendet.
So wichtig, wie der Frau jede einzelne Münze ist, so wertvoll ist jeder einzelne von uns für Gott. Er freut sich über unsere Rückkehr zu ihm. Es geht in der Erzählung nicht nur um die Münze. Es geht im Gleichnis um Sie persönlich! Gott hat Sie sehr lieb, und er merkt sofort, wenn Sie sich von ihm entfernen. Er sucht Tag und Nacht, wenn es sein muss und gibt nicht auf. Er möchte Sie unbedingt bei sich haben. Bei der Frau herrschte grosse Freude, als sie ihre Münze wiederentdeckte. Noch viel grössere Freude herrscht bei Gott und seinen Engeln, wenn Sie sich an ihn wenden und wenn er Ihr Freund sein darf.
von Hilary Buck