Gottes Wille beabsichtigte von Anfang an, dass der Mensch den Baum wählt, dessen Frucht ihm das Leben schenkt. Gott wollte sich durch seinen Heiligen Geist mit dem Geist des Menschen vereinigen. Adam und Eva lehnten das Leben mit Gott ab, weil sie der Lüge Satans glaubten, ohne Gottes Gerechtigkeit ein besseres Leben zu haben. Als Adams Nachkommen, haben wir von ihm die Schuld der Sünde geerbt. Ohne eine persönliche Beziehung zu Gott, sind wir geistlich tot geboren und müssen unserer Sünde wegen, am Ende unseres Lebens sterben. Die Erkenntnis von Gut und Böse führt uns auf den selbstgerechten Weg der Unabhängigkeit von Gott und bringt uns den Tod. Lassen wir uns vom Heiligen Geist führen, erkennen wir die eigene Schuld und unsere sündhafte Natur. Das Ergebnis daraus ist, dass wir Hilfe nötig haben. Das ist die Voraussetzung für unseren nächsten Schritt:
«Wir sind ja durch den Tod seines Sohnes mit Gott versöhnt worden, als wir noch seine Feinde waren» (Römer 5,10 Neues Leben Bibel). Jesus versöhnte uns durch seinen Tod mit Gott. Viele Christen bleiben bei dieser Tatsache stehen. Es fällt ihnen schwer, ein Leben zu leben, das Christus entspricht, weil sie den zweiten Teil des Verses nicht verstehen:
«Dann werden wir erst recht jetzt, wo wir seine Freunde geworden sind, durch das Leben von Christus gerettet werden» (Römer 5,10 Neues Leben Bibel). Was bedeutet es, durch das Leben von Christus gerettet zu werden? Wer zu Christus gehört, ist mit ihm gekreuzigt, gestorben und begraben worden und kann nichts mehr aus sich selber tun. Christus ist auferstanden, um Menschen, die mit ihm gestorben sind, mit seinem Leben zu erfüllen. Nehmen Sie Jesu Leben zu Ihrer Erlösung genauso in Anspruch, wie die Versöhnung, dann ist Jesus in Ihnen zu neuem Leben auferstanden. Durch den Glauben Jesu, mit dem Sie übereinstimmen, lebt Jesus sein Leben in Ihnen. Sie haben durch ihn ein neues, geistliches Leben empfangen. Ewiges Leben! Die Jünger Jesu konnten diese geistliche Dimension vor dem Pfingstfest, als der Heilige Geist noch nicht in den Jüngern war, nicht verstehen.
Es waren schon drei Tage vergangen, seit Jesus verurteilt, gekreuzigt und begraben wurde. Zwei seiner Jünger waren zu Fuss unterwegs in ein Dorf namens Emmaus: «Sie redeten miteinander von allen diesen Geschichten. Und es geschah, als sie so redeten und einander fragten, da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen. Aber ihre Augen wurden gehalten, dass sie ihn nicht erkannten» (Lukas 24,15-16).
Sie erwarteten nicht, Jesus auf der Strasse zu begegnen, weil sie glaubten, Jesus sei tot! Deshalb glaubten sie auch nicht der Nachricht der Frauen, dass er lebe. Die Jünger Jesu dachten: Das sind dumme Märchen! «Jesus sprach zu ihnen: Was sind das für Dinge, die ihr miteinander verhandelt unterwegs? Da blieben sie traurig stehen» (Lukas 24,17). Das ist das Wahrzeichen eines Menschen, dem der Auferstandene noch nicht begegnet ist. Dies ist ein trauriges Christentum.
«Der eine, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu ihm: Bist du der Einzige unter den Fremden in Jerusalem, der nicht weiss, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Und er (Jesus) sprach zu ihnen: Was denn?» (Lukas 24,18-19). Jesus war der Hauptdarsteller und stellt sich ahnungslos, damit sie es ihm erklären konnten:
«Sie aber sprachen zu ihm: Das mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und allem Volk; wie ihn unsre Hohenpriester und Oberen zur Todesstrafe überantwortet und gekreuzigt haben. Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen werde. Und über das alles ist heute der dritte Tag, dass dies geschehen ist» (Lukas 24,19-21). Die Jünger Jesu redeten in der Vergangenheitsform. Sie hofften, Jesus würde Israel erretten. Diese Hoffnung hatten sie begraben, nachdem sie den Tod Jesu miterlebten und nicht an seine Auferstehung glaubten.
In welcher Zeitform erfahren Sie Jesus? Ist er nur eine historische Persönlichkeit, die vor ungefähr 2000 Jahren lebte und gestorben ist? Wie erleben Sie Jesus heute? Erleben Sie ihn in jedem Augenblick Ihres Lebens? Oder leben Sie im Bewusstsein, dass er Sie durch seinen Tod mit Gott versöhnt hat und vergessen dessen Zweck, weshalb Jesus auferstanden ist?
Jesus antwortete den zwei Jüngern: «Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und er (Jesus) fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in allen Schriften von ihm gesagt war» (Lukas 24,26-27). Von allem, was Gott im Voraus in der Schrift über den Messias sagte, hatten sie keine Ahnung.
«Es geschah, als er mit ihnen zu Tisch sass, nahm er das Brot, dankte, brach‘s und gab‘s ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen» (Lukas 24,30-31). Sie erkannten, was Jesus ihnen sagte und glaubten seinen Worten, dass er das Brot des Lebens ist.
An anderer Stelle lesen wir: «Denn dies ist das Brot Gottes, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben. Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit solches Brot. Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten» (Johannes 6,33-35).
Das ist, was geschieht, wenn Sie Jesus als dem Auferstandenen tatsächlich begegnen. Sie werden eine Art Leben erfahren und geniessen, so wie es die Jünger selbst erfahren hatten: «Sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?» (Lukas 24,32). Wenn Jesus Ihnen in Ihrem Leben begegnet, beginnt Ihr Herz zu brennen. In der Gegenwart von Jesus zu sein ist Leben! Jesus, der da ist und lebt, bringt Freude mit sich. Das erfuhren seine Jünger gemeinsam etwas später: «Da sie es aber noch nicht glauben konnten vor Freude und sich verwunderten» (Lukas 24,41). Worüber freuten sie sich? Über den auferstandenen Jesus!
Wie hat Petrus diese Freude später beschrieben? «Ihn habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb; und nun glaubt ihr an ihn, obwohl ihr ihn nicht seht; ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit» (1. Petrus 1,8-9). Petrus erfuhr diese unaussprechliche und herrliche Freude, als er dem auferstandenen Jesus begegnete.
«Er, Jesus sprach aber zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose und in den Propheten und Psalmen. Da öffnete er ihnen das Verständnis, dass sie die Schrift verstanden» (Lukas 24,44-45). Wo lag das Problem? Ihr Verständnis war das Problem!
«Als er nun auferstanden war von den Toten, dachten seine Jünger daran, dass er dies gesagt hatte, und glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesagt hatte» (Johannes 2,22). Die Jünger Jesu glaubten nicht nur den Worten der Heiligen Schrift, sie glauben auch, was Jesus ihnen sagte. Sie erkannten, dass die Bibel des Alten Testament der Schatten des Zukünftigen war. Jesus ist der wahre Inhalt und die Wirklichkeit der Schrift. Die Worte Jesu gaben ihnen das neue Verständnis und Freude.
Während Jesus noch lebte, schickte er seine Jünger hinaus, um zu predigen. Was für eine Botschaft verkündeten sie den Menschen? «Sie zogen aus und predigten, man sollte Busse tun, und trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und machten sie gesund» (Markus 6,12-13). Die Jünger predigten zu den Menschen sie sollen bereuen. Sollten Menschen von ihrer alten Denkweise umkehren? Ja! Ist das jedoch ausreichend, wenn die Menschen Busse tun und nichts Weiteres wissen? Nein, das reicht nicht aus! Warum haben sie den Menschen nichts von der Vergebung der Sünden erzählt? Weil sie von der Versöhnung Gottes durch Jesus Christus nichts wussten.
«Da öffnete er ihnen das Verständnis, dass sie die Schrift verstanden, und sprach zu ihnen: So steht‘s geschrieben, dass der Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage; und dass gepredigt wird in seinem Namen Busse zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern» (Lukas 24,45-47). Durch die Begegnung mit dem lebendigen Jesus, haben die Jünger ein neues Verständnis über den Auferstandenen und eine neue Botschaft, die Versöhnung mit Gott für alle Menschen, erhalten.
«Wisset, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem nichtigen Wandel nach der Väter Weise, sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes» (1. Petrus 1,18-19).
Petrus, der versucht hatte, das Blutvergiessen auf Golgatha zu vermeiden, hat diese Worte aufgeschrieben. Erlösung kann man nicht verdienen oder kaufen. Gott schenkte die Versöhnung mit Gott durch den Tod seines Sohnes. Das ist die Voraussetzung für das ewige Leben mit Gott.
«Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den Heiligen Geist!» (Johannes 20,21-22).
Gott blies Adam im Garten Eden den Odem des Lebens in seine Nase und so wurde er ein lebendiges Wesen. «Wie geschrieben steht: Der erste Mensch, Adam, wurde zu einem lebendigen Wesen, und der letzte Adam zum Geist, der lebendig macht» (1. Korinther 15,45).
Der Heilige Geist weckt den im geistlichen Tod geborenen Menschen zum Leben, durch den Glauben Jesu Christi. Die Jünger Jesu waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht geistlich lebendig.
«Als er mit ihnen beim Mahl war, befahl er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern zu warten auf die Verheissung des Vaters, die ihr – so sprach er – von mir gehört habt; denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem Heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen» (Apostelgeschichte 1,4-5).
Die Jünger Jesus sollten an Pfingsten mit dem Heiligen Geist getauft werden. Das ist die Wiedergeburt und die Auferstehung von dem geistlichen Tod und der Grund, weshalb der zweite Adam, Jesus, in die Welt gekommen ist, um dies zu vollbringen.
Wie und wann wurde Petrus wiedergeboren? «Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner grossen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten» (1. Petrus 1,3). Petrus wurde durch die Auferstehung Jesu Christi wiedergeboren.
Jesus ist in die Welt gekommen, um Menschen lebendig zu machen. Jesus versöhnte die Menschheit mit Gott durch seinen Tod und opferte dafür seinen Leib für uns. Gott schenkte uns neues Leben, damit er in uns leben kann. An Pfingsten kam Jesus durch den Heiligen Geist in die Herzen derer, die den Worten Jesu glaubten. Diese wissen, durch das Zeugnis des Heiligen Geistes, dass er in ihnen wohnt. Er machte sie geistig lebendig! Er schenkt ihnen sein Leben, Gottes Leben, das ewige Leben.
«Wenn aber der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt» (Römer 8,11). Jesus gibt auch Ihnen den Auftrag: Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich Euch (nach Johannes 17,18).
Wie schöpfen wir die Kraft, aus der unendlichen Quelle des Lebens? Jesus ist auferstanden, um in Ihnen zu wohnen und in Ihnen tätig zu sein. Welche Berechtigung erteilen und gewähren Sie ihm? Geben Sie Jesus das Recht, über Ihren Verstand, Ihre Gefühle, Ihre Gedanken, über Ihren Willen, Ihren ganzen Besitz, Ihre Zeit, alle Ihre Tätigkeiten und über Ihr ganzes Wesen zu herrschen? An Ihrem Verhalten und Benehmen werden es die Mitmenschen erkennen können.
«Glaubt mir, dass ich im Vater bin und der Vater in mir; wenn nicht, so glaubt doch um der Werke willen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird grössere als diese tun; denn ich gehe zum Vater» (Johannes 14,11-12).
Lassen Sie Gottes Geist in Ihnen wirken, um in jeder Situation demütig zuzugeben, dass Sie derjenige sind, der nichts aus eigener Kraft tun kann. Handeln Sie im Wissen und Vertrauen, dass Jesus, der in Ihnen wohnt, alles mit Ihnen tun kann und auch tun wird. Sagen Sie Jesus alles und zu jeder Zeit, was er mit Ihnen mit Worten und Werken nach seinem Willen tun soll.
David fragte sich: «Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt» (Psalm 8,5-6). Das ist der Mensch in seiner Unschuld in seinem Normalzustand. Christsein ist der Normalzustand eines jeden Menschen.
Danken Sie Gott immer wieder dafür, dass er in Ihnen lebt und Sie sich von ihm erfüllen lassen dürfen. Durch Ihre Dankbarkeit nimmt diese wichtige Tatsache in Ihnen immer mehr Gestalt an!
von Pablo Nauer