Was wäre Ihrer Meinung nach das grösste Ereignis, das auf der Weltbühne geschehen könnte? Ein weiterer Weltkrieg? Die Entdeckung eines Heilmittels gegen eine furchtbare Krankheit? Weltfrieden, ein für alle Mal? Vielleicht der Kontakt zu ausserirdischer Intelligenz? Für Millionen von Christen ist die Antwort auf diese Frage einfach: Das grösste Ereignis, das jemals eintreten wird, ist das zweite Kommen Jesu Christi.
Die ganze biblische Geschichte des Alten Testamentes konzentriert sich auf das Kommen Jesu Christi als Erlöser und König. Wie in 1 Mose 3 beschrieben, haben unsere Ureltern durch die Sünde ihre Beziehung mit Gott zerbrochen. Gott sagte jedoch das Kommen eines Erlösers voraus, der diesen geistlichen Bruch heile. Zur Schlange, die Adam und Eva zur Sünde verführte, sagte Gott: „Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen“ (1 Mose 3,15). Dies ist die früheste Prophezeiung in der Bibel über einen Retter, der die Macht der Sünde besiegt, welche Sünde und Tod über die Menschen ausübt. „Der soll dir den Kopf zertreten“. Wie sollte dies geschehen? Durch den Opfertod des Erlösers Jesus: „Du wirst ihn in die Ferse stechen“. Er erfüllte diese Prophezeiung bei seinem ersten Kommen. Johannes der Täufer erkannte ihn als „das Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt“ (Johannes 1,29). Die Bibel offenbart die zentrale Bedeutung der Menschwerdung Gottes beim ersten Kommen Christi und, dass Jesus jetzt in das Leben der Gläubigen eintritt. Sie sagt auch mit Gewissheit, Jesus werde wiederkommen, sichtbar und mit grosser Macht. Jesus kommt in der Tat auf unterschiedliche Weise in dreierlei Hinsicht:
Wir Menschen brauchen Gottes Erlösung – seine Errettung – weil wir alle gesündigt und den Tod über uns in die Welt gebracht haben. Jesus ermöglichte diese Errettung, indem er an unserer Stelle starb. Paulus schrieb: „Denn es hat Gott wohlgefallen, dass in ihm alle Fülle wohnen sollte und er durch ihn alles mit sich versöhnte, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz“ (Kolosser 1,19-20). Jesus heilte den Bruch, der im Garten Eden geschah. Durch sein Opfer ist die Menschheitsfamilie mit Gott versöhnt.
Die Prophezeiungen des Alten Testamentes verwiesen auf das Reich Gottes. Das Neue Testament beginnt mit Jesus, wie er „die frohe Botschaft Gottes“ verkündigt: „Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen“, sagte er (Markus 1,14-15). Jesus, der König dieses Reiches, wandelte unter den Menschen und hat „ein einziges und für immer gültiges Opfer für die Sündenschuld dargebracht“ (Hebräer 10,12 Neue Genfer Übersetzung). Wir sollten niemals die Bedeutung der Menschwerdung, des Lebens und Wirkens Jesu vor etwa 2000 Jahren unterschätzen.
Es gibt gute Nachrichten für diejenigen, die an Christus glauben: „Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden, in denen ihr früher gelebt habt nach der Art dieser Welt ... Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner grossen Liebe, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr selig geworden“ (Epheser 2,1-2; 4-5).
„Gott hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus, damit er in den kommenden Zeiten erzeige den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte gegen uns in Christus Jesus“ (Verse 6-7). Dieser Abschnitt beschreibt unseren gegenwärtigen Zustand als Nachfolger Jesu Christi!
Auf die Frage der Pharisäer, wann das Reich Gottes komme, antwortete Jesus: „Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man’s beobachten kann; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es! oder: Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch“ (Lukas 17,20-21). Jesus Christus brachte in seiner Person das Reich Gottes. Jesus lebt jetzt in uns (Galater 2,20). Durch Jesus in uns, erweitert er den Einfluss des Reiches Gottes. Sein Kommen und Leben in uns, weist voraus auf die endgültige Offenbarung des Reiches Gottes auf Erden bei Jesu zweitem Kommen.
Warum lebt Jesus jetzt in uns? Wir beachten: „Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme. Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen“ (Epheser 2,8-10). Gott hat uns aus Gnade gerettet, nicht aufgrund unserer eigenen Anstrengungen. Obwohl wir uns das Heil nicht durch Werke verdienen können, lebt Jesus in uns, damit wir jetzt gute Werke tun und dadurch Gott verherrlichen.
Nach Jesu Auferstehung, als seine Junger ihn auffahren sahen, stellten ihnen zwei Engel die Frage: „Was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen“ (Apostelgeschichte 1,11). Ja, Jesus kommt wieder.
Bei seinem ersten Kommen liess Jesus einige messianische Voraussagen unerfüllt. Das war einer der Gründe, weshalb ihn viele Juden zurückwiesen. Sie erwarteten den Messias als nationalen Helden, der sie von der römischen Herrschaft befreien würde. Aber der Messias musste zuerst kommen, um für die ganze Menschheit zu sterben. Erst später würde er als siegreicher König zurückkehren und nicht nur Israel erhöhen, sondern sein ewiges Königreich über alle Königreiche dieser Welt setzen. „Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (Offenbarung 11,15).
Jesus sagte: „Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wieder kommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin“ (Johannes 14,3). Später, schrieb der Apostel Paulus der Gemeinde: „Der Herr selbst werde, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel“ (1 Thess 4,16). Bei Jesu zweitem Kommen werden die verstorbenen Gerechten, das sind die Gläubigen, welche ihr Leben Jesus anvertraut haben zur Unsterblichkeit auferweckt und die Gläubigen, welche bei Jesu Wiederkehr noch leben, zur Unsterblichkeit verwandelt werden. Alle werden ihm in die Wolken entgegengehen (V. 16-17; 1. Korinther 15,51-54).
Über die Jahrhunderte haben Spekulationen über das zweite Kommen Christi eine Vielzahl von Streitigkeiten – und unzählige Enttäuschungen verursacht, da sich die verschiedenen Szenarien der Prognostiker als falsch erwiesen. Die Überbetonung des „Wann Jesus zurückkehren wird“, kann uns vom zentralen Fokus des Evangeliums ablenken. Das ist Jesu Erlösungswerk für alle Menschen, vollbracht durch sein Leben, seinen Tod, seine Auferstehung und sein Ausgiessen der Gnade, Liebe und Vergebung als unser himmlischer Hohepriester. Wir können uns so sehr in prophetische Spekulationen vertiefen, dass wir versagen, die rechtmässige Rolle von Christen als Zeugen in der Welt zu erfüllen. Wir sollen vielmehr die liebende, barmherzige und auf Jesus orientierte Lebensweise veranschaulichen und die gute Nachricht vom Heil verkündigen.
Es ist unmöglich herauszufinden, wann Christus wiederkommen wird und daher im Vergleich zu dem, was die Bibel aussagt, unwichtig. Worauf sollten wir uns richten? Am besten darauf, bereit zu sein, wenn Jesus wiederkommt, wann immer dies geschehen wird! „Darum haltet auch ihr euch ständig bereit, sagte Jesus, „denn der Menschensohn kommt zu einem Zeitpunkt, an dem ihr nicht damit rechnet.“ (Matthäus 24,44 Neue Genfer Übersetzung). „Wer aber bis ans Ende standhaft bleibt, wird gerettet.“ (Matthäus 24,13 Neue Genfer Übersetzung). Der Fokus der Bibel ist immer wieder auf Jesus Christus gerichtet. Deshalb sollte sich unser Leben als Christi Nachfolger um ihn drehen. Jesus kam als Mensch und Gott zur Erde. Er kommt jetzt durch das Innewohnen des Heiligen Geistes zu uns Gläubigen. Jesus Christus wird in Herrlichkeit wiederkommen, „um unsern nichtigen Leib zu verwandeln, dass er gleich werde seinem verherrlichten Leibe“ (Philipper 3,21). Dann wird „auch die Schöpfung frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“ (Römer 8,21). Ja, ich komme bald, sagt unser Heiland. Als Jünger Christi antworten wir alle mit einer Stimme: „Amen, ja, komm, Herr Jesus!“ (Offenbarung 22,20).
von Norman L. Shoaf