Unterschied wie zwischen Tag und Nacht

860 unterschied wie zwischen tag und nachtWas bedeutet es, sich ganz auf Jesus zu verlassen? Während seines Wirkens in dieser Welt zog Jesus zahlreiche bedeutende Personen an. Einer, an den man sich besonders erinnert, war Nikodemus, ein Mitglied des Hohen Rates – eine Gruppe führender Gelehrter, die in Zusammenarbeit mit den Römern an der Kreuzigung Jesu beteiligt waren. Nikodemus begegnete unserem Heiland in sehr unterschiedlichen Situationen. Bereits beim ersten Treffen bestand er darauf, Jesus nur nachts zu begegnen, weil er befürchtete, sein Ansehen zu verlieren. Er wollte nicht öffentlich mit einem Mann in Verbindung gebracht werden, dessen Lehren den Vorstellungen seiner Ratskollegen widersprachen.

Kurze Zeit später offenbarte sich ein veränderter Nikodemus. Die Bibel berichtet, dass er Jesus nicht nur vor seinen Ratsgenossen verteidigte, sondern auch zu den beiden Männern gehörte, die nach Jesu Tod Pilatus um die Übergabe des Leichnams baten: «Danach bat Josef von Arimathäa, der ein Jünger Jesu war, doch heimlich, aus Furcht vor den Juden, den Pilatus, dass er den Leichnam Jesu abnehmen dürfe. Und Pilatus erlaubte es. Da kam er und nahm den Leichnam Jesu ab. Es kam aber auch Nikodemus, der vormals in der Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte Myrrhe gemischt mit Aloe, etwa hundert Pfund. Da nahmen sie den Leichnam Jesu und banden ihn in Leinentücher mit Spezereien, wie die Juden zu begraben pflegen» (Johannes 19,38-40).

Die Wandlung, die Nikodemus vor und nach der Begegnung mit Jesus Christus erfuhr, gleicht einem Unterschied wie zwischen Tag und Nacht. Zuvor verliess er sich auf sich selber, um sein geistliches Wohlergehen zu sichern. Als gefallene Menschen besitzen wir nicht die Fähigkeit, uns selbst zu erretten. Es besteht Hoffnung, wie Jesus erklärte: «Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er hat nicht geglaubt an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes» (Johannes 3,17-18).

Nachdem Nikodemus den Sohn Gottes persönlich kennengelernt und sein Vertrauen in ihn gesetzt hatte, erkannte er, dass er durch Christus rein und ohne Scham vor Gott stehen konnte. Er erfuhr die Verheissung Jesu, die besagt: «Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind» (Johannes 3,20-21).

Wenn wir eine enge Beziehung zu Jesus eingehen, ersetzen wir unser Vertrauen in uns selber durch das Vertrauen in Jesus Christus, der uns zu einem Leben in Gnade führt. Wie im Fall Nikodemus offenbart sich dabei ein Unterschied, der so gewaltig ist wie der zwischen Tag und Nacht.

von Joseph Tkach


Weitere Artikel über Nikodemus:

Wer ist Nikodemus?

Die geistliche Wiedergeburt