Ein fester Anker
Als Kind verbrachte ich mit meinem Vater Zeit am See, in dessen Nähe meine Tante und mein Onkel lebten. Wir fuhren mit dem Ruderboot, hinaus auf dem See und fischten nur mit einer Bambusstange. Als Anker hatten wir ein Seil, das in eine Kaffeedose einbetoniert war und das wurde mit einem Knoten am Boot befestigt. Es diente dazu, die natürliche Drift des Bootes im Wasser zu verlangsamen, hielt uns aber bei starker Strömung nicht lange dort. Wir mussten den Anker oft einholen und das Boot immer wieder neu positionieren. Ich kann immer noch das sanfte Plätschern des Wassers gegen die Seiten des Bootes hören. Diese Erinnerung ist mir sehr kostbar. Die Sonne wärmte uns, die Geräusche des Wassers waren beruhigend und die Gesellschaft meines Vaters war mir von unschätzbarem Wert. In diesen Momenten fühlte ich mich sicher, geliebt und geborgen.
Wir alle haben das Bedürfnis nach Sicherheit, Liebe und Geborgenheit. Wenn wir uns an weltliche Dinge klammern, erleben wir oft, wie der Boden unter uns ins Wanken gerät. Dinge ändern sich, Menschen ändern sich, auch unsere Gesundheit verändert sich. Dadurch kann unser Glaube ins Wanken geraten. Wir müssen unsere Position ständig neu ausrichten und uns immer wieder fest verankern. In einer Welt voller Unsicherheiten und Veränderungen bietet uns der Glaube eine beständige und unerschütterliche Grundlage: «Diese Hoffnung ist für uns ein sicherer und fester Anker, der hineinreicht in den himmlischen Tempel, bis ins Allerheiligste hinter dem Vorhang. Dorthin ist uns Jesus vorausgegangen. Er ist unser Hoherpriester für alle Zeiten – wie es Melchisedek war» (Hebräer 6,19-20 Hoffnung für Alle). Diese Worte erinnern uns daran, dass Gottes Wort wahr ist und wir uns auf ihn verlassen können. Indem wir im Glauben an Gott festhalten, finden wir in ihm unseren festen und starken Anker der Hoffnung.
Das Wasser auf dem See war nicht immer ruhig, wenn mein Vater und ich zum Fischen hinausfuhren. Wenn der Wind auffrischte, begann das Boot zu schaukeln, aber die Nähe meines Vaters gab mir Sicherheit. Mein Vater war ein stärkerer Halt als der Anker des Bootes. Unsere Welt wird hin und wieder ins Wanken geraten, besonders wenn uns die Dinge des Lebens überwältigen. In solchen Situationen sollten wir uns daran erinnern, dass unser himmlischer Vater und Jesus unser fester Anker sind: «Christus aber lebt in alle Ewigkeit; sein Priesteramt wird nie von einem anderen eingenommen. Weil Jesus Christus ewig lebt und für uns bei Gott eintritt, wird er auch alle endgültig retten, die durch ihn zu Gott kommen» (Hebräer 7,24-25 Hoffnung für Alle).
Ich erinnere mich an eine Bootsfahrt in größere Gewässer, bei der mein Bruder mir von den großen Hornhechten mit ihren furchterregenden Zähnen erzählte, die dort leben. Das war in Ordnung, bis der Wind aufkam und das Boot ins Schwanken geriet. Ich hatte Angst, ins Wasser zu fallen, doch als ich zu meinem Vater aufblickte, versicherte er mir, dass alles in Ordnung sein würde. Er brachte uns in ruhigere Gewässer und nahm mir meine Furcht.
Die Bibel ermutigt uns mit den Worten: «Wir wünschen uns deshalb sehr, dass ihr bis zum Ende diesen Eifer behaltet, damit ihr voller Zuversicht an der Hoffnung festhalten könnt, die Gott euch gab» (Hebräer 6,11 Hoffnung für Alle). Durch den Glauben und die von Gott geschenkte Zuversicht können Sie allen Widrigkeiten trotzen und in seinem Frieden und Trost Stärke finden. So bleiben wir standhaft und lassen uns von seiner unendlichen Liebe und Fürsorge leiten.
von Anne Gillam
Weitere Artikel über den Anker: