Für Gott oder in Jesus leben
Ich stelle mir zur heutigen Predigt eine Frage: «Lebe ich für Gott oder in Jesus?» Die Antwort auf diese Worte, hat mein Leben verändert und sie kann auch Ihr Leben verändern. Es geht darum, ob ich versuche, ganz gesetzestreu für Gott zu leben oder nehme ich Gottes bedingungslose Gnade als ein unverdientes Geschenk von Jesus an. Klar ausgedrückt, - lebe ich in, mit und durch Jesus. Es ist unmöglich, alle Aspekte, die die Gnade betreffen, in dieser einen Predigt zu verkündigen. Ich gehe deshalb zum Kern der Botschaft:
Epheser 2,5-6 Hoffnung für Alle «Er hat schon damals beschlossen, dass wir durch Jesus Christus seine eigenen Kinder werden sollten. Dies war sein Plan, und so gefiel es ihm. Mit all dem sollte Gottes herrliche, unverdiente Güte gepriesen werden, die wir durch seinen geliebten Sohn erfahren haben. mit Christus sind wir lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr gerettet –; und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus»
Nicht meine Leistung zählt
Das grösste Geschenk, das Gott seinem Volk Israel im alten Bund gemacht hatte, war, dem Volk das Gesetz, durch Mose zu geben. Aber niemand schaffte es, dieses Gesetz vollkommen zu halten, ausser Jesus. Es ging Gott immer um eine Liebesbeziehung zu seinem Volk, aber leider haben dies nur wenige Menschen im alten Bund erlebt und verstanden.
Darum ist der neue Bund eine totale Änderung, welche Jesus den Menschen geschenkt hat. Jesus eröffnet seiner Gemeinde den uneingeschränkten Zugang zu Gott. Dank seiner Gnade lebe ich in einer lebendigen Beziehung durch, mit und in Jesus Christus. Er hat den Himmel verlassen und ist als Gott und Mensch auf Erden geboren und hat unter uns gelebt. Er hat während seines Lebens das Gesetz vollkommen erfüllt und dabei kein Pünktchen ausgelassen, bis er durch seinen Tod und seine Auferstehung dem alten Gesetzesbund ein Ende setzte. Jesus ist in meinem Leben die alles überragende Person. Ich habe ihn als mein grösstes Geschenk, als Herrn angenommen und bin dankbar, mich nicht weiter mit Geboten und Verboten des alten Bundes abmühen zu müssen.
Die meisten von uns haben dies erlebt, bewusst oder unbewusst, gesetzlich zu leben. Auch ich glaubte, der wortgetreue, bedingungslose Gehorsam, sei eine Ausdrucksweise meiner Hingebung gewesen, um Gott zu gefallen. Ich versuchte, mein Leben nach den Vorschriften des alten Bundes zu richten. Und weiter, alles für Gott zu tun, bis mir der allmächtige Gott durch seine Gnade zeigte: «Da ist keiner gerecht, auch nicht einer», - ausser Jesus, unser grösstes Geschenk! Meine eigene Leistung mit allem Drum und Dran konnte für Jesus nie genügen, denn es zählt allein, was er für mich vollbracht hat. Ich habe sein Geschenk der Gnade empfangen, in Jesus zu leben. Selbst der Glaube an Jesus zu glauben ist ein Geschenk Gottes. Ich kann den Glauben annehmen und durch ihn auch Jesus, das grösste Geschenk der Gnade Gottes.
In Jesus zu leben, ist eine Entscheidung von grosser Tragweite
Ich habe gemerkt, es kommt auf mich an. Wie glaube ich an Jesus? Ich darf wählen, auf ihn zu hören und das zu tun, was er sagt, denn mein Glaube bestimmt mein Handeln. So oder so, es hat Folgen für mich:
Epheser 2,1-3 Hoffnung für Alle «Aber wie sah euer Leben früher aus? Ihr wart Gott ungehorsam und wolltet von ihm nichts wissen. In seinen Augen wart ihr tot. Ihr habt gelebt, wie es in dieser Welt üblich ist, und wart dem Satan verfallen, der seine Macht ausübt zwischen Himmel und Erde. Sein böser Geist beherrscht auch heute noch das Leben aller Menschen, die Gott nicht gehorchen. Zu ihnen haben wir früher auch gehört, damals, als wir eigensüchtig unser Leben selbst bestimmen wollten. Wir haben den Leidenschaften und Verlockungen unserer alten Natur nachgegeben, und wie alle anderen Menschen waren wir dem Zorn Gottes ausgeliefert»
Dies zeigt mir: Ganz exakt die Gebote des alten Bundes zu halten, schafften nicht die persönliche Beziehung zu Gott. Sie trennten mich vielmehr von ihm, weil meine Haltung auf meiner Eigenleistung beruhte. Die Strafe für Sünde blieb sich gleich: Der Tod und er versetzte mich in eine hoffnungslose Lage. Nun folgen hoffnungsvolle Worte:
Epheser 2,4-9 Hoffnung für Alle «Aber Gottes Barmherzigkeit ist gross. Wegen unserer Sünden waren wir in Gottes Augen tot. Doch er hat uns so sehr geliebt, dass er uns mit Christus neues Leben schenkte. Denkt immer daran: Diese Rettung verdankt ihr allein der Gnade Gottes. Er hat uns mit Christus vom Tod auferweckt, und durch die Verbindung mit Christus haben wir schon jetzt unseren Platz in der himmlischen Welt erhalten. So will Gott in seiner Liebe, die er uns in Jesus Christus erwiesen hat, für alle Zeiten die überwältigende Grösse seiner Gnade zeigen. Denn nur durch seine unverdiente Güte seid ihr vom Tod gerettet worden. Das ist geschehen, weil ihr an Jesus Christus glaubt. Es ist ein Geschenk Gottes und nicht euer eigenes Werk. Durch eigene Leistungen kann ein Mensch nichts dazu beitragen. Deshalb kann sich niemand etwas auf seine guten Taten einbilden»
Ich habe erlebt, dass der Glaube an Jesus eine Gabe Gottes ist, die ich unverdientermassen erhalten habe. Ich war absolut tot, denn durch meine Identität war ich ein Sünder und sündigte. Aber weil ich Jesus als meinen Erlöser, Retter und Herrn annehmen durfte, wurde ich mit ihm gekreuzigt. Alle meine Sünde, die ich je auf mich geladen habe und noch begehen werde, ist durch ihn vergeben. Das ist die erfrischende, freimachende Botschaft. Der Tod hat kein Anrecht mehr auf mich. Ich besitze eine vollkommen neue Identität in Jesus. Der gesetzliche Mensch Toni ist und bleibt tot, auch wenn er, wie ihr seht, trotz seines Alters, munter und lebendig herumläuft.
In der Gnade (in Jesus) leben
Ich lebe mit, durch und in Jesus oder wie es Paulus präzise sagt:
Galater 2,19-21 Hoffnung für Alle «Durch das Gesetz nämlich war ich zum Tode verurteilt. So bin ich nun für das Gesetz tot, damit ich für Gott leben kann. Mein altes Leben ist mit Christus am Kreuz gestorben. Darum lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir! Mein vergängliches Leben auf dieser Erde lebe ich im Glauben an Jesus Christus, den Sohn Gottes, der mich geliebt und sein Leben für mich gegeben hat. Ich lehne dieses unverdiente Geschenk Gottes nicht ab – ganz im Gegensatz zu den Christen, die sich noch an die Forderungen des Gesetzes halten wollen. Könnten wir nämlich durch das Befolgen des Gesetzes von Gott angenommen werden, dann hätte Christus nicht zu sterben brauchen»
Aus Gnade bin ich gerettet, aus Gnade hat Gott mich auferweckt und ich bin mit Christus Jesus im Himmel eingesetzt. Ich kann mich über nichts rühmen, als dass ich vom dreieinen Gott geliebt bin und in ihm lebe. Ich verdanke mein Leben Jesus. Er hat alles vollbracht, was nötig war, damit mein Leben in ihm von Erfolg gekrönt ist. Schritt für Schritt realisiere ich immer mehr, dass es einen gewaltigen Unterschied ausmacht, ob ich sage: Ich lebe für Gott oder ob Jesus mein Leben ist. Eins zu sein mit dem heiligen Gott, das verändert mein Leben von Grund auf, weil nicht mehr ich über mein Leben bestimme, sondern Jesus durch mich leben lasse. Dies unterstreiche ich mit folgenden Versen.
1. Korinther 3,16 «Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?»
Ich bin jetzt eine Wohnstatt des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, das ist ein Privileg des neuen Bundes. Dies gilt, ob es mir bewusst ist oder unbewusst bleibt: Ob ich schlafe oder arbeite, Jesus lebt in mir. Wenn ich bei einer Schneeschuhwanderung die wunderbare Schöpfung erlebe, ist Gott in mir und lässt jeden Augenblick zu einer Kostbarkeit werden. Da ist immer Platz frei, mich von Jesus leiten und beschenken zu lassen. Ich darf Tempel Gottes in Bewegung sein und die innigste Beziehung mit Jesus geniessen.
Da er in mir lebt, brauche ich keine Angst zu haben, Gottes Vorstellung nicht zu genügen. Selbst wenn ich als sein gerechtfertigter Sohn hinfalle, hilft er mir auf. Dies gilt aber nicht nur für mich. Jesus hat den Kampf gegen Satan ausgefochten und hat den Sieg mit und für uns davongetragen. Er wischt uns, nach seinem Kampf mit Satan, im übertragenen Sinn, wie beim Schwingen, «das Sägemehl von meinen Schultern ab». Er hat all unsere Schuld getilgt, ein für alle Mal, sein Opfer reicht für alle Menschen, um mit ihm versöhnt zu leben.
Johannes 15,5 «Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun»
Ich darf wie eine Traube am Rebstock mit Jesu verbunden sein. Durch ihn erhalte ich alles, was ich zum Leben brauche. Dazu kann ich mit Jesus über alle meine Lebensfragen sprechen, weil er mich in- und auswendig kennt und weiss, wo ich Hilfe nötig habe. Er ist über keinen meiner Gedanken erschrocken und verurteilt mich wegen keinem meiner Fehltritte. Ich bekenne ihm meine Schuld, die ich trotz meines Besterbens nicht zu sündigen, als sein Freund und Bruder auf mich lade. Ich weiss, er hat sie vergeben. Meine Identität als Sünder ist die alte Geschichte, jetzt bin ich eine neue Kreatur und lebe in Jesus. So zu leben macht richtig Freude, ja sogar Spass, denn da ist keine trennende Behinderung mehr vorhanden.
Der zweite Satzteil zeigt mir, ohne Jesus kann ich nichts tun. Ohne Jesus kann ich nicht leben. Ich vertraue Gott, dass er jeden Menschen so ruft, dass er ihn hört oder hören wird. Wann und wie dies geschieht, liegt in seiner Autorität. Jesus klärt mich auf, dass alle meine guten Worte und selbst meine besten Werke absolut nichts dazu beitragen, dass ich lebe. Er gebietet mir, auf ihn zu achten, was er mir allein im Stillen oder durch meine lieben Nächsten sagen möchte. Dazu hat er mir meine Nächsten geschenkt.
Ich vergleiche uns mit den Jüngern, die damals von Jerusalem nach Emmaus liefen. Sie hatten vorher wegen der Kreuzigung von Jesus schwierige Tage erlebt und miteinander auf dem Heimweg darüber gesprochen. Ein Fremder, es war Jesus, lief ein Stück mit ihnen und erklärte, was in der Schrift über ihn geschrieben stand. Aber sie wurden dadurch nicht klüger. Erst zuhause beim Brotbrechen erkannten sie ihn. Durch diese Begebenheit haben sie Einsicht in Jesus erfahren. Sie ist ihnen wie Schuppen von den Augen gefallen. Jesus lebt – er ist der Erlöser. Gibt es solche Augenöffner noch heute? Ich glaube, -ja.
Es könnte sein, dass die Predigt «Für Gott oder in Jesus leben», eine Herausforderung für Sie darstellt. Dann haben Sie eine gute Gelegenheit, dies mit Jesus zu besprechen. Er liebt intime Gespräche sehr und zeigt Ihnen gerne, wie das Leben in ihm eins der grössten Wunder ist. Er erfüllt Ihr Leben mit Gnade. Jesus in Ihnen, ist Ihr grösstes Geschenk.
von Toni Püntener