Es sind noch einige Wochen, bis wir den Tod und die Auferstehung Jesu feiern. Zwei Dinge geschahen mit uns, als Jesus starb und auferweckt wurde. Das Erste ist, dass wir mit [in] ihm starben. Und das Zweite ist, dass wir mit [in] ihm auferweckt wurden.
Der Apostel Paulus drückt es so aus: «Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist. Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott. Wenn aber Christus, euer Leben, offenbar wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in Herrlichkeit» (Kolosser 3,1-4).
Als Christus am Kreuz für unsere Sünden starb, starb dort die ganze Menschheit, einschliesslich Sie und ich, in einem geistlichen Sinne. Christus starb als unser Stellvertreter, an unserer Statt. Aber nicht bloss als unser Ersatz, er starb und stand auch als unser Repräsentant [Stellvertreter] von den Toten auf. Das bedeutet: Als er starb und auferweckt wurde, starben wir mit ihm und wurden mit ihm auferweckt. Es bedeutet, dass uns der Vater auf Grund dessen, was wir in Christus, seinem geliebten Sohn, sind, annimmt. Jesus vertritt uns vor dem Vater in allem was wir tun, sodass es nicht mehr länger wir sind, die es tun, sondern Christus in uns. In Jesus wurden wir von der Macht der Sünde und ihrer Strafe befreit. Und in Jesus haben wir ein neues Leben in ihm und dem Vater durch den Heiligen Geist. Die Bibel nennt dies von neuem oder von oben her geboren sein. Wir sind durch die Kraft des Heiligen Geistes von oben her geboren worden, um in einer neuen geistlichen Dimension ein erfülltes Leben zu führen.
Gemäss dem Vers, den wir gelesen haben, sowie mehreren anderen Versen, wohnen wir mit Christus in einem himmlischen Reich. Das alte Ich ist gestorben und ein neues Ich wurde lebendig. Sie sind nun eine neue Schöpfung in Christus. Die aufregende Wahrheit, eine neue Schöpfung in Christus zu sein, ist, dass wir nun mit ihm identifiziert werden und er mit uns. Wir sollten uns niemals als getrennt, als fern von Christus ansehen. Unser Leben ist mit Christus in Gott verborgen. Wir sind durch und durch mit Christus identifiziert. Unser Leben ist in ihm. Er ist unser Leben. Wir sind eins mit ihm. Wir wohnen in ihm. Wir sind nicht bloss irdische Bewohner; wir sind auch Bewohner des Himmels. Ich beschreibe es gerne als Leben in zwei Zeitzonen – die vorübergehende, physische sowie die ewige, himmlische Zeitzone. Es ist einfach, diese Dinge zu sagen. Es ist schwieriger, sie zu sehen. Aber sie sind wahr, auch wenn wir uns mit all den täglichen Problemen, denen wir begegnen, herumschlagen.
Paulus fordert uns auf, nicht auf das Sichtbare zu sehen, sondern uns auf das Unsichtbare zu konzentrieren: «Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äusserer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert. Denn unsre Bedrängnis, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Massen gewichtige Herrlichkeit, uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig» (2. Korinther 4,16-18).
Das ist genau der Punkt. Das ist das Wesen des Glaubens. Wenn Sie diese neue Wirklichkeit, wer Sie in Christus sind, sehen, ändert das Ihr ganzes Denken, einschliesslich dessen, was Sie in diesem Augenblick durchmachen mögen. Wenn Sie Jesus in sich selber wohnend erkennen, macht es einen gewaltigen Unterschied aus, wie Sie in der Lage sind, mit den Angelegenheiten dieses gegenwärtigen Lebens fertig zu werden.
von Joseph Tkach