Was ist das Grundbedürfnis eines Menschen? Kann ein Mensch ohne Liebe leben? Was geschieht, wenn ein Mensch nicht geliebt wird? Was ist die Ursache von Lieblosigkeit? Diese Fragen werden in dieser Predigt beantwortet, die den Titel hat: Gottes Liebe leben!
Ich möchte betonen, dass ein glaubwürdiges und vertrauenswürdiges Leben ohne Liebe nicht möglich ist. In der Liebe finden wir das wahre Leben. Der Ursprung der Liebe ist in der Dreifaltigkeit Gottes zu finden. Vor Beginn der Zeit, in der Ewigkeit, die weit vor der Schöpfung der Zeit durch das Wort Gottes lag, existierte das Wort bei Gott. Gott der Vater, Sohn und der Heilige Geist sind der Ursprung der Liebe, ein Wesen in drei Personen, die in einer vollkommenen, göttlichen Beziehung zueinander stehen. In dieser Einheit lebte Gott in absoluter Harmonie, und die Liebe ist nicht nur sein Wesen, sondern auch seine Lebensart.
Wenn im Neuen Testament von Beziehung gesprochen wird, sprechen wir von Gott dem Vater und seinem Sohn Jesus Christus. Obwohl niemand den Vater sehen kann, haben die Menschen Jesus zu seinen Lebzeiten gesehen. Jesus war der Ausdruck von Gottes Liebe, die so gross ist, dass er sein Leben für die Menschen am Kreuz geopfert hat. Jesus zeigte uns die praktische Liebe in seiner Beziehung in Gehorsam zu seinem Vater und in Barmherzigkeit zu uns Menschen. Eine Zusammenfassung dieser Wahrheit finden wir in:
1. Johannes 4,7-10 Eberfelder Bibel «Geliebte, lasst uns einander lieben! Denn die Liebe ist aus Gott; und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist Liebe. Hierin ist die Liebe Gottes zu uns offenbart worden, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben. Hierin ist die Liebe: Nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden»
Wir können Gott erst kennen, wer er ist und wie er ist, wenn wir ihn durch seine Gnade erkannt haben. Um den wahren Gott zu erkennen, benötigen wir den Heiligen Geist. Wenn der Heilige Geist in uns gegenwärtig ist, leben wir in der göttlichen Natur. Sonst würden wir, wie damals Adam, weiterhin nach der menschlichen fleischlichen Natur leben. Ein solches Leben ist geprägt von der Sünde und begrenzt. Es ist ein vom Tod gezeichnetes Leben. Dies ist ein sehr bedeutsamer Unterschied für unser Menschsein. Er zeigt uns, ob wir überhaupt wirklich leben und dies in der göttlichen Liebe, in seiner Natur oder ob wir uns etwas vorgaukeln, was nicht der Wahrheit entspricht. Der Apostel Paulus spricht darüber im:
Römer 8,8-11 «Die aber fleischlich sind, das heisst, nach der menschlichen Natur leben, können Gott nicht gefallen. Sie aber sind nicht fleischlich, sondern geistlich (seit Ihrer Wiedergeburt, seit der Taufe), da ja Gottes Geist in Ihnen wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. Wenn aber Christus in Ihnen ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen. Wenn aber der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in Ihnen wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch Ihre sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in Ihnen wohnt»
Diese Verse verdeutlichen, dass die Einheit, die Liebe des dreieinen Gottes in uns leben muss, damit wir sagen können, dass wir wirklich leben. Wenn wir in der Einheit der Liebe, in der Gemeinschaft mit Gott leben, entsprechen wir dem angesprochenen Thema dieser Predigt: Gottes Liebe leben!
Die Liebe bildet das Herzstück der Frucht des Geistes, wie es im Korintherbrief beschrieben wird. Ohne Liebe, ohne Gott wäre ich wie tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Wenn ich alle Geheimnisse wüsste und einen starken Glauben hätte, um Berge zu versetzen, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts. Das ist auch die Erkenntnis Paulus:
1. Korinther 13,4-8 «Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. Die Liebe hört niemals auf»
Diese eindringlichen Worte finden ihre Bestätigung im Schlusssatz:
1. Korinther 13,13 «Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die grösste unter ihnen»
Es unterstreicht die überragende Bedeutung der Liebe, die über Glaube und Hoffnung hinausgeht. Um in Gottes Liebe zu leben, halten wir uns an Gottes Wort:
1. Johannes 4,16-21 «Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat: Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Darin ist die Liebe bei uns vollendet, auf dass wir die Freiheit haben, zu reden am Tag des Gerichts; denn wie er ist, so sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus. Denn die Furcht rechnet mit Strafe; wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe. Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt. Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, der kann nicht Gott lieben, den er nicht sieht. Und dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe»
Gott ist der liebende Gott auch ohne uns Menschen. Wenn wir uns gottlos, also lieblos und gnadenlos verhalten, bleibt Gott trotzdem uns treu. Der Ausdruck seiner Lebensweise ist es, alle Menschen zu lieben. Jesus hat uns mit seinem Leben ein Beispiel gegeben, damit wir in seine Fussstapfen treten und das tun, was er von uns erwartet. Wir sind aufgefordert, den Nächsten zu lieben, das ist keine Möglichkeit selbst zu entscheiden, ob man dies von sich aus tun möchte, sondern eine entscheidende Bedingung. Jesus sagt in:
Markus 12,29-31 «Das höchste Gebot ist das: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, und Sie sollen den Herrn, Ihren Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit all Ihrer Kraft. Das andere ist dies: Sie sollen Ihren Nächsten lieben wie sich selbst. Es ist kein anderes Gebot größer als diese»
Unser Ausdruck der Liebe schliesst alle von Gott geschenkten Gaben, Talente und Fähigkeiten ein. Mit diesen sollen wir arbeiten, dienen und viel Frucht bringen. Wir sind lebenslang Lehrlinge in Gottes Werk. Dank seiner Liebe ermöglicht Jesus in unserem Leben Dinge, die wir aus eigener Kraft nicht erreichen können. Machen Sie sich immer wieder bewusst und lassen folgende Worte in Ihr weiches Herz eindringen.
Matthäus 25,40 «Wahrlich, ich sage Ihnen: Was Sie getan haben einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das haben Sie mir getan»
Es geht also darum, in Gottes Liebe zu leben. Früher war ich ein erfolgreicher Gastronom und genoss es, zusammen mit meiner Frau und den Angestellten viele nette Gäste zu bedienen. Dieser umfassende Dienst brachte uns den Verdienst, viel Freude und schöne Beziehungen. Als wir entschieden, unseren Lebensweg in einer innigen herzveränderten Beziehung mit Gott zu gehen, haben wir die Gastronomie verlassen und mit ihr viele Annehmlichkeiten und auch Schwierigkeiten. Ich habe im Aussendienst einer Wein- und Spirituosenfirma ein neues Tätigkeitsfeld gefunden. Während den nächsten 25 Jahren erlebte ich Höhen und Tiefen, im Wissen, dass grössere Prüfungen oft mit göttlichen Segnungen verbunden sind. So habe ich diese Jahre erlebt. Ich war an der Arbeit unterwegs auf der sprichwörtlichen Extrameile. Ich habe mit todkranken Kunden gebetet und Gespräche bis spät in die Nacht geführt, um Nächstenliebe zu praktizieren und auf diese Weise zu dienen. Ich war bereit, auszuharren, hinzuhören, anzupacken, wo Not am Mann oder der Frau war. Es war eine Zeit, Wertschätzung zu schenken.
Hat mir dieser ganze Aufwand und der unermüdliche Einsatz etwas gebracht? Gottes Segen begleitete mich auf diesem Lebensweg, dass ich von Herzen dankbar bin. Unsere Ehebeziehung und Beziehung zu Jesus, dem Haupt der Gemeinde ist fruchtbar gewachsen. Kann dies eine Ermutigung für Sie sein, mit Ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten Gottes Liebe durch Sie leben zu lassen?
Ich bin überzeugt, dass es auch in Ihrem Leben Erlebnisse gibt, die uns gegenseitig ermutigen. Sind Sie bereit für Geschwister und Menschen in der Welt zu beten? Möchten Sie, dass sie mit einem offenen Herzen Gottes Wort durch den Heiligen Geistes empfangen und annehmen? Unterstützen Sie sie, damit auch sie in einer herzlichen Beziehung mit Jesus und seinem Vater - in Liebe leben? Möchten Sie ein Botschafter Jesu Christi sein, berufen die frohe Botschaft mit Ihren persönlichen Fähigkeiten im Alltag zu verkünden? Eine Antwort finden wir im Epheserbrief, die zusammenfasst, was wir besprochen haben.
Epheser 2,4-10 «Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht – aus Gnade sind Sie gerettet –; und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus, damit er in den kommenden Zeiten erzeige den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte gegen uns in Christus Jesus. Denn aus Gnade sind Sie gerettet durch Glauben, und das nicht aus Ihnen: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme. Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen»
Vor Jahren wurden wir Leiter der WKG Schweiz eingeladen, an einem Seminar in Worms mit anderen europäischen Leitern teilzunehmen. Ich fragte einen meiner Freunde: Kommen Sie auch mit? Er antwortete: Was bringt mir das! Ich entgegnete: Sie stellen nicht die richtige Frage. Es wäre korrekt zu fragen: Was kann ich mitbringen? Dies leuchtete ihm sofort ein und er kam mit. Was Gott schon vorbereitet hatte, kam zum Vorschein. Es war für uns ein wertvolles, lehrreiches und lebensfrohes Treffen. Wir konnten unseren Beitrag leisten. Hinhören, Ermutigung und Verständnis erweisen und kostbare Unterstützung anbieten, die auch heute ihre gute Frucht bringt.
Jesus sagte: Wer mich sieht, der sieht den Vater! Damit es nicht zu theoretisch wird, nehmen wir ein praktisches Beispiel, den Mond. Der Mond ist für mich das schönste Beispiel für das Ebenbild Gottes. Der Mond ist der sichtbare Ausdruck einer unsichtbaren Lichtquelle. Weil die Sonne am Abend untergeht, wird sie für uns unsichtbar. Während der Dunkelheit reflektiert der Mond das Sonnenlicht. Was macht der Mond? Er macht gar nichts. Indem er nichts tut, geniesst er die Sonne und widerspiegelt ihr Licht. Der Mond ist Ebenbild, und reflektiert das Licht der Sonne. Wenn ein Christ sagt, ich bin sehr erfolgreich, ich strahle Gottes Liebe aus, dann denke ich, er lebt in einer Mondfinsternis. Ein Mond der sich selbst leuchten sieht, der sieht die Sonne nicht. Jesus sagt in:
Johannes 8,12 «Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.»
Jesus scheint mit seinem hellen Licht auf uns Menschen. Wir haben von ihm das Licht und den Auftrag erhalten, sein Licht in der Welt zu reflektieren, die im Argen liegt. Das ist eine vornehme Aufgabe und bedeutet: Liebe zu leben! Was bringt mir das? Es steht in
Matthäus 5,16 «So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen»
Ich fasse diese Predigt zusammen. Wir folgen dem Beispiel Jesu und öffnen unsere Herzen und danken ihm für seinen göttlichen Segen. Indem wir sein Licht auf unsere Mitmenschen reflektieren, erfüllen wir das Leben mit Liebe.
Stellen wir uns nochmals die Fragen:
Gottes Liebe zu leben ist der Inhalt unseres Lebens. Lieben wir, dann ehren wir den dreieinen Gott und dienen unseren Nächsten mit der Liebe, die wir von ihm geschenkt erhalten haben. Amen.
von Toni Püntener
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