Die Auferstehung Jesu Christi ist die Wiederherstellung des Lebens. Wie wirkt sich das wiederhergestellte Leben Jesu auf Ihr tägliches Leben aus? Paulus enthüllt im Brief an die Kolosser ein Geheimnis, das Ihnen neues Leben einhauchen kann: „Ihr habt erfahren, was von Anfang der Welt an, ja, was der gesamten Menschheit vor euch verborgen war: ein Geheimnis, das jetzt allen Christen enthüllt worden ist. Dabei geht es um ein unbegreifliches Wunder, das Gott für alle Menschen auf Erden bereithält. Ihr, die ihr zu Gott gehört, dürft dieses Geheimnis verstehen. Es lautet: Christus lebt in euch! Und damit habt ihr die feste Hoffnung, dass Gott euch Anteil an seiner Herrlichkeit gibt“ (Kolosser 1,26-27 Hoffnung für Alle).
Wie erlebte Jesus die Beziehung zu seinem Vater, als er auf dieser Erde lebte? „Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge“ (Römer 11,36)! Das ist genau die Beziehung zwischen dem Sohn als Gottmensch und seinem Vater als Gott. Vom Vater, durch den Vater, zu dem Vater! „Darum sprach Christus zu Gott, als er in die Welt kam: Schlachtopfer und andere Gaben wolltest du nicht. Aber du hast mir einen Leib gegeben; er soll das Opfer sein. Dir gefallen keine Brandopfer und Sündopfer. Deshalb habe ich gesagt: Ich komme, um deinen Willen, mein Gott, zu erfüllen. So heisst es von mir bereits in der Heiligen Schrift“ (Hebräer 10,5-7 Hoffnung für Alle). Jesus stellte sein Leben Gott bedingungslos zur Verfügung, damit alles, was von ihm im Alten Testament geschrieben steht, seine Vollendung durch ihn als Person findet. Was half Jesus, sein Leben als ein lebendiges Opfer darzubringen? Konnte er dies aus sich selbst heraus tun? Jesus sagte: „Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht aus mir selbst. Der Vater aber, der in mir bleibt, der tut seine Werke“ (Johannes 14,10). Das Einssein im Vater und der Vater in ihm, befähigte Jesus, sein Leben als ein lebendiges Opfer darzubringen.
An dem Tag, als Sie Jesus als Ihren Erlöser, Heiland und Erretter angenommen haben, nahm Jesus in Ihnen Gestalt an. Sie und alle Menschen auf dieser Erde können ewiges Leben durch Jesus haben. Wozu ist Jesus für alle gestorben? „Jesus ist darum für alle gestorben, damit, die da leben, hinfort nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben ist und auferweckt wurde“ (2. Korinther 5,15).
Solange Jesus Sie durch den Heiligen Geist bewohnt, haben Sie nur eine Berufung, einen Zweck und ein Ziel: Ihr Leben und Ihre ganze Persönlichkeit ohne Einschränkung und bedingungslos Jesus zur Verfügung zu stellen. Jesus hat sein Erbe angetreten.
Warum sollten Sie sich ganz und gar von Jesus vereinnahmen lassen? „Ich ermahne euch nun, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr euren Leib hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst“ (Römer 12,1).
Sich ganz und gar Gott hinzugeben ist Ihre Antwort auf Gottes Barmherzigkeit. Ein solches Opfer bedeutet eine Veränderung des gesamten Lebensstils. „Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene“ (Römer 12,2). Jakobus sagt in seinem Brief: „Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot“ (Jakobus 2,26). Geist heisst hier soviel wie Atem. Ein Leib ohne Atem ist tot. Ein lebendiger Leib atmet und ein lebendiger Glaube atmet. Was sind gute Werke? Jesus sagt: „Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat“ (Johannes 6,29). Gute Werke sind Werke, die ihren Ursprung im Glauben des in Ihnen wohnenden Christus haben und die durch Ihr Leben zum Ausdruck kommen. Paulus sagte: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir“ (Galater 2,20). So wie Jesus in der Einheit mit Gott dem Vater lebte, als er auf Erden war, genauso sollten auch Sie in einer enger Beziehung mit Jesus leben!
Die Idealvorstellung trifft für mich nicht immer in jedem Bereich meines Lebens zu. Nicht alle meine Werke haben den Ursprung im Glauben des in mir innewohnenden Jesus. Der Grund und die Ursache finden wir in der Schöpfungsgeschichte.
Gott schuf die Menschen, um sich an ihnen zu erfreuen und um an ihnen und durch sie seine Liebe zum Ausdruck zu bringen. In seiner Liebe setzte er Adam und Eva in den Garten Eden und gab ihnen die Herrschaft über den Garten und alles, was darin war. Sie lebten im Paradies mit Gott in einer engen und persönlichen Beziehung. Sie wussten nichts von „Gut und Böse“, weil sie zuerst Gott glaubten und ihm vertrauten. Adam und Eva glaubten dann der Lüge der Schlange, im eigenen Ich die Erfüllung des Lebens zu finden. Wegen ihres Sündenfalls wurden sie aus dem Paradies vertrieben. Der Zugang zum „Baum des Lebens“ (das ist Jesus) wurde ihnen verwehrt. Obwohl sie physisch weiterlebten, waren sie geistig tot. Sie hatten die Einheit Gottes verlassen und mussten selbst entscheiden, was richtig und falsch war.
Gott hat bestimmt, dass Segen und Fluch von Generation zu Generation vererbt werden. Paulus erkannte diese Erbschuld und schreibt im Römerbrief: „Deshalb, wie durch einen Menschen (Adam) die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben“ (Römer 5,12).
Der Wunsch, mich selbst zu verwirklichen und aus meinem eigenen Ich zu leben habe ich von meinen Ureltern geerbt. Im Leben in der Gemeinschaft mit Gott erhalten wir Liebe, Geborgenheit, Anerkennung und Annahme. Ohne die persönliche und enge Beziehung mit Jesus und das Fehlen des Heiligen Geistes entsteht ein Manko und führt zur Abhängigkeit.
Meine innere Leere füllte ich mit verschiedenen Süchten aus. Lange Zeit meines christlichen Lebens glaubte ich, der Heilige Geist sei eine Kraft. Ich gebrauchte diese Kraft und versuchte damit meine Süchte zu überwinden oder ein gottgefälliges Leben zu führen. Dabei lag der Schwerpunkt immer auf mir selbst. Ich wollte meine Süchte und mein Verlangen selber überwinden. Dieser Kampf mit guten Vorsätzen war ergebnislos.
Was bedeutet es, mit dem Geist Gottes erfüllt zu sein? Im Epheserbrief lernte ich die Bedeutung kennen. „Dass der Vater euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne. Und ihr seid in der Liebe eingewurzelt und gegründet, damit ihr mit allen Heiligen begreifen könnt, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, auch die Liebe Christi erkennen könnt, die alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet, bis ihr die ganze Fülle Gottes erlangt habt“ (Epheser 3,17-19).
Meine Frage ist: Wozu brauche ich den Heiligen Geist? Um die Liebe Christi zu verstehen! Was ist das Ergebnis dieses Wissens über die Liebe Christi, welche alle Erkenntnis übertrifft? Durch das Erkennen der unfassbaren Liebe Christi, erhalte ich die Fülle Gottes, durch Jesus, der in mir lebt!
Die Auferstehung Jesu Christi ist für jeden Christen, ja für jeden Menschen von umfassender Bedeutung. Was damals geschehen ist, hat einen grossen Einfluss auf mein heutiges Leben. „Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, um wie viel mehr werden wir selig werden durch sein Leben, nachdem wir nun versöhnt sind“ (Römer 5,10). Die erste Tatsache ist folgende: Durch das Opfer von Jesus Christus bin ich mit Gott dem Vater versöhnt. Die zweite, welche ich lange übersehen hatte, ist diese: Er erlöst mich durch sein Leben.
Jesus sagte: „Ich aber bin gekommen, um ihnen Leben zu bringen – Leben in ganzer Fülle“ (Johannes 10,10 aus Neue Genfer Übersetzung). Welcher Mensch braucht Leben? Nur ein Toter braucht Leben. „Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden“ (Epheser 2,1). Aus dem Blickwinkel Gottes besteht das Problem nicht nur darin, dass wir Sünder sind und Vergebung benötigen. Unser Problem ist viel grösser, wir sind tot und brauchen das Leben Jesu Christi.
Haben Sie Angst, Sie können nicht mehr die Person sein, die Sie waren, weil Sie Ihr Leben ohne Einschränkung und bedingungslos Jesus zur Verfügung gestellt haben? Jesus sagte zu seinen Jüngern, kurz bevor er leiden und sterben musste, dass er sie nicht als Waisen zurücklassen würde: „Es ist noch eine kleine Zeit, dann sieht die Welt mich nicht mehr. Ihr aber seht mich, denn ich lebe, und ihr sollt auch leben. An jenem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch“ (Johannes 14,20).
So wie Jesus in Ihnen lebt und durch Sie wirkt, leben Sie genauso in Jesus und wirken! Sie leben mit Gott in Gemeinschaft und Verbundenheit, so wie es Paulus erkannte: „Denn in ihm leben, weben und sind wir“ (Apostelgeschichte 17,28). Die Selbstverwirklichung im eigenen Ich ist eine Lüge.
Die Erfüllung des paradiesischen Zustands erklärt Jesus kurz vor seinem Tod: „Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, auf dass die Welt glaube, dass du mich gesandt hast“ (Johannes 17,21). Das Eins sein mit Gott dem Vater, Jesus und durch den Heiligen Geist ist das wahre Leben. Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben!
Seit ich dies erkannt habe, bringe ich alle meine Probleme, Süchte und alle meine Schwachheit zu Jesus und sage: „Ich schaffe es nicht, ich bin unfähig, diese alleine aus meinem Leben wegzuschaffen. In der Einheit mit dir Jesus und durch dich bin ich in der Lage, meine Süchte zu überwinden. Ich möchte, dass du deren Platz einnimmst und ich bitte dich, die Erbschuld der Unabhängigkeit in meinem Leben aufzulösen.
Ein Hauptvers des Kolosser-Briefes „Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit“, (Kolosser 1,27) sagt folgendes über Sie aus: Wenn Sie lieber Leser sich zu Gott bekehrt haben, hat Gott in Ihnen eine Neugeburt geschaffen. Sie erhielten ein neues Leben, das Leben Jesu Christi. Ihr steinernes Herz wurde ersetzt mit seinem lebendigen Herz (Hesekiel 11,19). Jesus lebt durch den Geist in Ihnen und Sie leben, weben und sind in Jesus Christus. Das Einssein mit Gott ist erfülltes Leben, das in alle Ewigkeit andauern wird!
Danken Sie Gott immer wieder dafür, dass er in Ihnen lebt und Sie sich in ihm erfüllen lassen dürfen. Durch Ihre Dankbarkeit nimmt diese wichtige Tatsache in Ihnen immer mehr Gestalt an!
von Pablo Nauer