Was Gott offenbart betrifft uns alle
Es ist tatsächlich reine Gnade, dass ihr gerettet seid. Ihr selbst könnt nichts dazu tun, als im Vertrauen anzunehmen, was Gott euch schenkt. Ihr habt es nicht durch irgendein Tun verdient; denn Gott will nicht, dass sich jemand vor ihm auf seine eigenen Leistungen berufen kann (Epheserbrief 2,8–9 GN).
Wie wunderbar, wenn wir Christen Gnade verstehen lernen! Dieses Verständnis nimmt den Druck und den Stress weg, den wir oftmals auf uns ausüben. Es macht uns zu entspannten und freudigen Christen, die sich nach aussen, nicht nach innen ausrichten. Gottes Gnade bedeutet: Alles hängt davon ab, was Christus für uns getan hat und nicht was wir für uns tun oder nicht tun können. Wir können uns das Heil nicht erwerben. Die gute Nachricht besagt, dass wir es gar nicht erwerben können, weil Christus das bereits getan hat. Alles was wir zu tun haben, ist das anzunehmen, was Christus für uns getan hat und dafür grosse Dankbarkeit zeigen.
Wir müssen aber auch vorsichtig sein! Wir dürfen es nicht zulassen, dass die lauernde Eitelkeit der menschlichen Natur uns dazu verleitet überheblich zu denken. Gottes Gnade ist nicht ausschliesslich für uns. Sie macht uns nicht besser als die Christen, die das Wesen der Gnade noch nicht voll erkannt haben und auch nicht besser als die Nicht-Christen, die nichts davon wissen. Echtes Verständnis der Gnade führt nicht zu Stolz, sondern zu tiefer Ehrfurcht und zur Verehrung Gottes. Insbesondere, wenn wir erkennen, dass Gnade allen Menschen offen steht, nicht nur den heutigen Christen. Sie gilt allen, auch wenn sie davon nichts wissen.
Jesus Christus starb für uns, als wir noch Sünder waren (Römer 5,8). Er starb für alle die heute leben, für alle Verstorbenen, für alle, die noch geboren werden und nicht nur für uns, die wir uns heute Christen nennen. Das sollte uns demütig stimmen und von Herzen dafür dankbar, dass Gott uns liebt, für uns sorgt und an jedem Einzelnen Interesse zeigt. Wir sollten deshalb vorwärts schauen auf den Tag, wenn Christus zurückkehrt und jeder Mensch zur Erkenntnis der Gnade gelangen wird.
Reden wir über diese Anteilnahme und Fürsorge Gottes mit den Menschen, mit denen wir in Kontakt kommen? Oder lassen wir uns vom Aussehen einer Person, von deren Hintergrund, Bildung oder Rasse ablenken und geraten in die Falle des Richtens und beurteilen sie als weniger wichtig und weniger wertvoll als wir uns selbst einschätzen? So wie Gottes Gnade für alle offen ist und alle betrifft, so wollen wir uns bemühen Herz und Sinn offen zu halten für alle, denen wir auf unserem Lebensweg begegnen.
von Keith Hatrick