Es gibt das sprichwörtliche Huhn, das mit angeblich abgeschnittenem Kopf herumläuft. Dieser Ausdruck bedeutet, wenn jemand so beschäftigt ist, dass er unbeherrscht und kopflos durch das Leben rennt und völlig abgelenkt ist. Wir können dies auf unser geschäftiges Leben beziehen. Die Standardantwort auf «Wie geht es Ihnen?» ist: «Gut, aber ich muss gleich weg!» Oder «Gut, aber ich habe keine Zeit!» Viele von uns scheinen von einer Aufgabe zur nächsten zu rennen, bis zu dem Punkt, an dem wir keine Zeit mehr finden, um uns auszuruhen und zu entspannen.
Unsere ständige Belastung, der eigene Antrieb und das andauernde Gefühl, fremdbestimmt zu sein, beeinträchtigen die gute Beziehung zu Gott und das Verhältnis zu unseren Mitmenschen. Die gute Nachricht ist, dass Geschäftigkeit oft eine Wahl ist, die Sie selbst bestimmen können. Das Evangelium von Lukas enthält eine wunderbare Geschichte, die dies veranschaulicht: «Als Jesus mit seinen Jüngern weiterzog, kam er in ein Dorf, wo ihn eine Frau mit Namen Martha in ihr Haus einlud. Sie hatte eine Schwester, die Maria hiess. Maria setzte sich dem Herrn zu Füssen und hörte ihm zu. Martha hingegen machte sich viel Arbeit, um für das Wohl ihrer Gäste zu sorgen. Schliesslich stellte sie sich vor Jesus hin und sagte: Herr, findest du es richtig, dass meine Schwester mich die ganze Arbeit allein tun lässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! – Martha, Martha, erwiderte der Herr, du bist wegen so vielem in Sorge und Unruhe, aber notwendig ist nur eines. Maria hat das Bessere gewählt, und das soll ihr nicht genommen werden» (Lukas 10,38-42 Neue Genfer Übersetzung).
Mir gefällt, wie Jesus die gehetzte, abgelenkte und besorgte Martha sanft umleitete. Wir wissen nicht, ob Martha ein reichhaltiges Essen zubereitete oder ob es eine Kombination aus der Zubereitung des Essens und einer Menge anderer Dinge war, die sie beschäftigte. Was wir wissen, ist, dass ihre Geschäftigkeit sie daran hinderte, Zeit mit Jesus zu verbringen.
Als sie sich bei Jesus beschwerte, schlug er ihr vor, sich neu zu orientieren und sich auf ihn zu besinnen, weil er ihr etwas Wichtiges zu sagen hatte. «Ich nenne euch hinfort nicht Knechte; denn der Knecht weiss nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich Freunde genannt; denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, habe ich euch kundgetan» (Johannes 15,15).
Manchmal sollten wir uns alle neu konzentrieren. So wie Martha können wir zu beschäftigt und abgelenkt sein, um gute Dinge für Jesus zu tun, dass wir es vernachlässigen, seine Gegenwart zu geniessen und auf ihn zu hören. Die innige Beziehung zu Jesus sollte unsere wichtigste Priorität sein. Dies war der Punkt, den Jesus anstrebte, als er zu ihr sagte: «Maria hat das Bessere gewählt». Mit anderen Worten, Maria hat die Beziehung mit Jesus über ihre Aufgaben gestellt und diese Beziehung ist das, was nicht weggenommen werden kann. Es wird immer Aufgaben geben, die erledigt werden müssen. Aber wie oft betonen wir die Dinge, von denen wir glauben, sie tun zu müssen, anstatt auf den Wert der Menschen zu sehen, für die wir sie tun? Gott hat Sie erschaffen für eine enge persönliche Beziehung zu ihm und zu allen ihren Mitmenschen. Maria schien das zu verstehen. Ich hoffe, Sie tun es auch.
von Greg Williams