Glaube besiegt die Ausreden

875 glaube besiegt die ausredenWir alle greifen auf Ausreden zurück. Bereits als Kinder beginnen wir damit und einige von uns können nie aus dieser Haltung herauswachsen. Gelegentlich tun wir dies ganz automatisch. In der Bibel wird die Geschichte von Moses geschildert, der sich mit zahlreichen Ausflüchten vor einer bedeutsamen Aufgabe drücken wollte.

Als Gott Moses seinen Plan offenlegte, durch ihn die Israeliten aus der Gefangenschaft zu befreien, reagierte Moses zunächst mit den Worten: «Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehe und führe die Israeliten aus Ägypten?» (2. Mose 3,11). Gott ermutigte ihn mit den Worten: Ich will mit dir sein. Und das soll dir das Zeichen sein, dass ich dich gesandt habe. Aber das genügte Mose nicht. Er suchte nach allerlei Gründen, nicht fortgehen zu müssen: Was ist, wenn sie mir nicht glauben? Ich bin nicht wortgewandt, ich bin nicht qualifiziert. Mir fehlen die Fähigkeiten, die für eine solch bedeutende Aufgabe erforderlich sind. Sende doch lieber jemand anderen.

Möglicherweise rechnete Moses damit, dass Gott seine Bitte aufgreifen würde, doch stattdessen zeigte Gott grossen Unmut. Er erklärte Moses, dass sein Bruder Aaron ihn unterstützen würde und dass er beiden beistehen werde.

Ich kann Moses wirklich gut nachvollziehen. Im Laufe der Jahre wurde ich um viele Tätigkeiten gebeten, die ich sonst vermutlich nie übernommen hätte. Der Grund dafür lag in der Angst vor dem Unbekannten: die Befürchtung, etwas Neues zu schaffen, zum Beispiel vor einer Gruppe zu sprechen, Artikel zu verfassen, eine Website zu entwickeln oder andere Dinge, die ich bislang nie ausprobiert hatte. Die Herausforderung erschien unüberwindbar, sodass starke Zweifel aufkamen, ihr gewachsen zu sein. Warum sollte nicht jemand anderes diese Verantwortung übernehmen, fragte ich mich immer wieder. Ohne Kenntnis des Weges und nach dem Verlassen meiner gewohnten Komfortzone war grosse Unsicherheit die Folge.

Gott weiss, dass wir Zweifel und Ängste haben, und er versteht, warum wir uns lieber herausreden, anstatt sofort zu handeln. Aber so wie Gott Moses zugesichert hat, mit ihm zu sein, versprach Jesus seinen Jüngern und auch uns, immer an unserer Seite zu stehen: «Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende» (Matthäus 28,20). Genauso wie Gott Moses zugesagt hat, bei ihm zu sein, verspricht Jesus ausdrücklich seine fortwährende Gegenwart: «Seid nicht geldgierig, und lasst euch genügen an dem, was da ist. Denn er hat gesagt: Ich will dich nicht verlassen und nicht von dir weichen» (Hebräer 13,5).

Es spielt keine Rolle, wer wir sind oder welche Schwächen und Unsicherheiten uns begleiten. Unabhängig von unserem Hintergrund, unseren Fähigkeiten oder deren Mängeln, unserer Ausbildung oder deren Fehlen – wenn Gott uns beruft, etwas zu tun, kann er alle Lücken füllen. In unserer Schwäche erstrahlt seine Kraft. Entscheidend ist allein, wer Gott ist. Gott benötigt weder unsere Talente noch unsere Fähigkeiten, Intelligenz oder Schönheit. Alles, was er von uns verlangt, ist unsere Hingabe. Wenn wir ihm unser williges Herz übergeben, kümmert er sich um den Rest.

Seien Sie, lieber Leser, sich gewiss: Auch Ihnen steht es offen, Ihr Herz Gott hinzugeben, denn gerade in Ihrer Schwäche wird Gottes Kraft offenbar. Vertrauen Sie darauf, dass Jesus jeden Ihrer Schritte begleitet und Sie mit der nötigen Stärke ausstattet.

von Tammy Tkach


Weitere Artikel über dieses Thema:

Tugenden des Glaubens im Alltag

Glaube – Das Unsichtbare sehen