Aufgabe der Kirche
Menschliche Strategien sind auf das beschränkte menschliche Verständnis gegründet und den besten Einschätzungen, die Menschen machen können. Dem gegenüber ist Gottes Strategie, sein Ruf in unserem Leben auf absolut perfektes Verständnis der grundlegenden und letztendlichen Wirklichkeit abgestützt. Das ist tatsächlich der Ruhm des Christentums: Dinge werden so vorgebracht, wie sie wirklich sind. Die christliche Diagnose aller Krankheiten in der Welt, von den Konflikten zwischen Nationen bis zu den Spannungen in der menschlichen Seele, ist zutreffend, denn sie spiegelt ein wahres Verständnis des menschlichen Zustandes.
Die Briefe des NT beginnen immer mit der Wahrheit, wir nennen sie «Doktrin». Die Schreiber des NT rufen uns immer zur Wirklichkeit zurück. Erst wenn diese Grundlage der Wahrheit ausgelegt ist, gehen sie über zu Hinweisen der praktischen Anwendung. Wie töricht ist es doch mit etwas anderem, als der Wahr-heit anzufangen.
Im Eingangskapitel des Epheserbriefes macht Paulus mehrere klare Feststellungen bezüglich dem Zweck der Kirche. Es geht nicht nur um den Zweck für die Ewigkeit, irgendeiner nebelhaften Zukunftsfantasie, sondern um den Zweck für hier und jetzt.
Die Kirche soll Gottes Heiligkeit spiegeln
«Denn in ihm hat er uns ja schon vor der Grundlegung der Welt dazu erwählt, dass wir heilig und unsträflich vor seinem Angesicht dastehen sollte» (Epheser 1,4). Hier sehen wir klar, dass die Kirche nicht bloss ein nachträglicher Einfall Gottes ist. Geplant wurde sie lange bevor die Welt erschaffen wurde.
Und was interessiert Gott als erstes an der Kirche? Er interessiert sich nicht als erstes für das, was die Kirche tut, sondern was die Kirche ist. Das Sein muss dem Tun vorausgehen, denn was wir sind bestimmt was wir tun. Um den moralischen Charakter von Gottes Volk zu verstehen, ist es wesentlich die Natur der Kirche zu verstehen. Als Christen sollen wir moralische Beispiele für die Welt sein, indem wir den reinen Charakter und die Heiligkeit Jesu Christi wiederspiegeln.
Es ist offensichtlich, ein echter Christ, sei er nun Erzbischof oder ein ganz gewöhnlicher Laie, sollte klar und überzeugend sein Christentum veranschaulichen durch die Art wie er lebt, spricht, handelt und reagiert. Wir Christen wurden gerufen, um vor Gott „heilig und unsträflich“ dazustehen. Wir sollen seine Heiligkeit wiederspiegeln, das ist auch der Zweck der Kirche.
Die Kirche soll Gottes Herrlichkeit offenbaren
Paulus gibt uns einen weiteren Zweck für die Kirche im ersten Kapitel des Epheserbriefes «Er hat uns in Liebe durch Jesus Christus zu Söhnen, die ihm angehören sollten, vorherbestimmt nach dem Wohlgefallen seines Willens zum Lobpreis der Herrlichkeit seiner Gnade» (Vers 5). «Wir sollten eben zum Lobpreis seiner Herrlichkeit dienen, wir, die wir unsere Hoffnung von vornherein auf Christus gesetzt haben» (Vers 12).
Denkt daran! Der Satz: „die wir unsere Hoffnung von vornherein auf Christus gesetzt haben,“ bezieht sich auf uns Christen, die wir dazu bestimmt sind, dazu gerufen, für den Lobpreis seiner Herrlichkeit zu leben. Die erste Aufgabe der Kirche ist nicht das Wohlergehen der Menschen. Sicher ist für Gott auch unser Wohlergehen sehr wichtig, aber das ist nicht die erste Aufgabe der Kirche. Vielmehr wurden wir von Gott zum Loben seiner Herrlichkeit erwählt, dass durch unser Leben sein Ruhm der Welt offenbart wird. Wie es die „Hoffnung für alle“ ausdrückt: „Jetzt sollen wir mit unserem Leben Gottes Herrlichkeit für alle sichtbar machen.“
Was ist Gottes Herrlichkeit? Es ist Gott selbst, die Offenbarung was Gott ist und tut. Das Problem dieser Welt ist ihre Unkenntnis über Gott. Sie hat kein Verständnis von ihm. In all ihrem Suchen und Herumwandern, in ihrem Bestreben die Wahrheit zu finden, kennt sie Gott nicht. Aber Gottes Herrlichkeit soll Gott offenbaren, um der Welt zu zeigen wie er wirklich ist. Wenn die Werke Gottes und Gottes Natur durch die Kirche gezeigt werden, wird er verherrlicht. Wie Paulus in 2. Korinther 4, 6 beschrieben hat:
Denn Gott, der da geboten hat: „Aus der Finsternis strahle das Licht hervor!“ der ist es auch, der das Licht in unseren Herzen hat aufstrahlen lassen, um die Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Christi erglänzen zu lassen.
Die Leute können die Herrlichkeit Gottes im Angesicht Christi, in seinem Charakter sehen. Und diese Herrlichkeit so sagt es Paulus, wird auch „in unseren Herzen“ gefunden. Gott ruft die Kirche auf, der Welt die Herrlichkeit seines Charakters, die auf dem Angesicht Christi zu finden ist, zu offenbaren. Das wird auch in Epheser 1, 22 – 23 erwähnt: „Ja alles hat er ihm (Jesus) zu Füssen gelegt und hat ihn zum alles überragenden Haupt gemacht für die Gemeinde, die sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt.“ Das ist eine gewaltige Feststellung! Hier sagt Paulus, dass alles, das was Jesus ist (seine Fülle), in seinem Leib zu sehen ist, und das ist die Kirche! Das Geheimnis der Kirche ist, dass Christus in ihr lebt und die Botschaft der Kirche an die Welt ist, ihn zu verkündigen und über Jesus zu reden. Paulus beschreibt dieses Geheimnis der Wahrheit über die Kirche noch einmal in Epheser 2,19-22
Demnach seid ihr jetzt nicht mehr Fremdlinge und Beisassen, sondern seid Vollbürger mit den Heiligen und Gottes Hausgenossen, aufgebaut auf dem Grund der Apostel und Propheten, bei welchem Christus Jesus selber der Eckstein ist. In ihm wächst jeder Bau, fest zusammengefügt, zu einem heiligen Tempel im Herrn empor, und in diesem werdet auch ihr mit auferbaut zu einer Wohnstätte Gottes im Geist.
Hier ist das heilige Geheimnis der Kirche, es ist die Wohnstätte Gottes. Er lebt in seinem Volk. Das ist die grosse Berufung der Kirche, den unsichtbaren Christus sichtbar zu machen. Paulus beschreibt seinen eigenen Dienst als Modell eines Christen in Epheser 3.9-10: „Und allen Aufklärung darüber zu geben, welche Bewandtnis es mit der Verwirklichung des Geheimnisses hat, das von Urzeiten in Gott, dem Schöpfer aller Dinge, verbogen gewesen ist, damit nunmehr den Gewalten und den Mächten in den Himmelsräumen durch die Gemeinde die vielgestaltige Weisheit Gottes kundgetan werde.“
Ganz klar. Die Aufgabe der Kirche ist, dass „die vielgestaltige Weisheit Gottes kundgetan werde.“ Sie weren nicht nur menschlichen Wesen kundgetan sondern auch den Engeln, die die Kirche beobachten. Das sind „die Gewalten und Mächte in den Himmelsräumen.“ Neben den Menschen gibt es eben noch andere Wesen, die auf die Kirche acht haben und von ihr lernen.
Sicher machen die obigen Verse eines ganz klar: Der Aufruf an die Kirche ist es den Charakter Christi, der in uns lebt, in Worten zu erklären und durch unsere Haltung und Taten unter Beweis zu stellen. Wir sollen die Wirklichkeit des lebensverändernden Zusammentreffen mit dem lebendigen Christus verkünden und diese Veränderung durch ein selbstloses, mit Liebe erfülltes Leben anschaulich darstellen. Bis wir dieses tun, wird nichts was wir sonst tun für Gott wirkungsvoll sein. Das ist die Berufung der Kirche von der Paulus spricht wenn er in Epheser 4, 1 schreibt: „So ermahne ich euch denn ...Wandelt würdig der Berufung, die an euch ergangen ist.“
Beachten Sie, wie der Herr Jesus selbst diese Berufung bestätigt im Eröffnungskapitel, Vers 8 der Apostelgeschichte. Gerade bevor Jesus zu seinem Vater auffährt, sagt er zu seinen Jüngern: „Ihr werdet jedoch Kraf empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch kommt, und ihr werdet Zeugen für mich sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans Ende der Erde.“
Zweck Nr. 3: Die Kirche soll ein Zeuge für Christus sein.
Die Berufung der Kirche ist ein Zeuge zu sein, und ein Zeuge ist einer der erklärt und anschaulich darstellt. Der Apostel Petrus hat ein wunderbares Wort über das Zeugnisgeben der Kirche in seinem ersten Brief: „Ihr dagegen seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, die heilige Volksgemeinschaft, das zum Eigentum erkorene Volk und sollt die Tugenden (Ruhmestaten) dessen verkündigen, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat.“ (1. Petrus 2,9)
Beachten sie doch die Struktur „Ihr seid.....und sollt.“ Das ist unsere vordringliche Aufgabe als Christen. Jesus Christus wohnt in uns, so dass wir das Leben und den Charakter des Einen anschaulich darstellen. Es ist die Verantwortung eines jeden Christen diesen Ruf an die Kirche mitzutragen. Alle sind gerufen, alle sind von Gottes Geist bewohnt, von allen wird erwartet, dass sie die Berufung in der Welt erfüllen. Das ist der klare Ton der durch den ganzen Epheserbrief hindurch ertönt. Das Zeugnis der Kirche kann manchmal als Gruppe Ausdruck finden, aber die Verantwortung zu zeugen ist persönlich. Es ist meine und ihre persönliche Verantwortung.
Da aber kommt wieder ein Problem zutage: Das Problem von möglichem falschem Christentum. Es ist so leicht für die Kirche und auch für den einzelnen Christen über das Darlegen des Charakters Christi zu reden und grossartig Anspruch zu erheben, dass man es tue. Viele Nichtchristen, die Christen näher kennen, wissen aus Erfahrung, dass das Bild, das Christen abgeben, nicht immer dem wahren biblischen Bild von Jesus Christus entspricht. Aus diesem Grund beschreibt der Apostel Paulus diesen echten christusähnlichen Charakter in sorgfältig ausgesuchten Worten: „mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld als solche, die einander in Liebe ertagen, und seid eifrig bemüht, die Einheit des Geistes durch das Band des Friedens zu erhalten.“ (Epheser 4, 2 – 3)
Demut, Geduld, Liebe, Einheit und Friede sind die wahren Merkmale Jesu. Christen sollen Zeugen sein, aber nicht arrogant und grob, nicht mit einer „heiliger als du“ Haltung, nicht in scheinheiliger Anmassung und gewiss nicht im schmutzigen Kirchenstreit, wo sich Christen gegen Christen stellen. Die Kirche soll nicht über sich reden. Sie soll sanftmütig sein, nicht auf ihre Macht pochen oder mehr Ansehen suchen. Die Kirche kann die Welt nicht retten, aber der Herr der Kirche kann es. Christen sollen nicht für die Kirche arbeiten oder ihre Lebensenergie für sie verbrauchen, sondern für den Herrn der Kirche.
Die Kirche kann nicht ihren Herrn hochhalten während sie sich selbst erhöht. Die wahre Kirche sucht nicht Machtgewinn in den Augen der Welt, denn sie hat bereits die ganze Macht, die sie braucht vom Herrn, der in ihr wohnt.
Weiter soll die Kirche geduldig und nachsichtig sein im Wissen, dass der Same der Wahrheit Zeit zum Spriessen, Zeit zum Wachsen und Zeit zum Früchtetragen braucht. Die Kirche soll nicht verlangen, dass die Gesellschaft plötzlich rasante Veränderungen in einem seit langem etablierten Muster macht. Vielmehr soll die Kirche positive gesellschaftliche Veränderung durch ihr Beispiel veranschaulichen, indem sie das Böse meidet, Gerechtigkeit übt und so den Samen der Wahrheit ausstreut, der dann in der Gesellschaft Wurzeln schlägt und schliesslich Frucht der Veränderung bringt.
Das herausragende Zeichen echten Christentums
In seinem Buch „Niedergang und Fall des Römischen Reiches“ schreibt der Historiker Edward Gibbon den Zusammenbruch Roms nicht einfallenden Feinden, sondern dem inneren Zerfall zu. In diesem Buch ist ein Abschnitt, den Sir Winston Churchill sich ins Gedächtnis einprägte, weil er ihn so passend und belehrend fand. Es ist bezeichnend, dass sich dieser Abschnitt mit der Rolle der Kirche befasste im niedergehenden Imperium.
„Während das grosse Gebilde (das römische Reich) durch offene Gewalt angegriffen und durch langsamen Zerfall untergraben wurde, schlich sich eine reine und demütige Religion sachte in den Sinn der Menschen ein, wuchs auf in Stille und Niedrigkeit, erhielt Auftrieb durch Widerstand und errichtete schliesslich das Banner des Kreuzes auf den Ruinen des Kapitols.“ Das herausragende Zeichen des Lebens Jesu Christi in einem Christen ist natürlich Liebe. Liebe, die andere annimmt wie sie sind. Liebe die barmherzig und vergebend ist. Liebe, die Missverständnis, Spaltung und zerbrochene Beziehung zu heilen sucht. Jesus sagte in Johannes 13, 35: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ Diese Liebe wird niemals durch Rivalität, Gier, Prahlerei, Ungeduld oder Vorurteil zum Ausdruck gebracht. Sie ist das pure Gegenteil von Beschimpfung, Verleumdung, Eigensinnigkeit und Spaltung.
Hier entdecken wir die einigende Kraft, die die Kirche befähigt, ihren Zweck in der Welt zu erfüllen: Die Liebe Christi. Wie spiegeln wir Gottes Heiligkeit? Durch unsere Liebe! Wie offenbaren wir Gottes Herrlichkeit? Durch unsere Liebe! Wie bezeugen wir die Wirklichkeit Jesu Christi? Durch unsere Liebe! Das NT hat wenig zu sagen über Christen, die sich an der Politik beteiligen, oder an der Verteidigung von „Familienwerten“, oder Frieden und Gerechtigkeit fördern oder sich gegen Pornographie wenden oder die Rechte dieser oder jener unterdrückten Gruppe verteidigen. Ich sage nicht, dass Christen sich diesen Angelegenheiten nicht annehmen sollten. Es ist offensichtlich, man kann nicht ein Herz haben, das mit Liebe zu den Menschen erfülltes ist und nicht auch über solche Dinge besorgt sein. Aber das NT sagt relativ wenig über diese Dinge, denn Gott weiss, dass der einzige Weg, diese Probleme zu lösen und zerbrochene Beziehungen zu heilen, durch das Einführen einer total neuen Dynamik in das Leben der Menschen ist – die Dynamik des Lebens Jesu Christi.
Es ist das Leben Jesu Christi, das Männer und Frauen wirklich brauchen. Das Entferne der Dunkelheit beginnt mit der Einführung des Lichts. Das Entfernen des Hasses beginnt mit der Einführung der Liebe. Das Entfernen von Krankheit und Verdorbenheit beginnt mit der Einführung von Leben. Wir müssen anfangen Christus einzuführen, denn das ist unsere Berufung, zu der wir berufen wurden.
Das Evangelium keimte in einem gesellschaftlichen Klima ähnlich dem unseren: Es war eine Zeit der Ungerechtigkeit, Rassenteilung, wuchernder Kriminalität, zügelloser Unmoral, wirtschaftlicher Ungewissheit und weitverbreiteter Angst. Die frühe Kirche kämpfte ums Überleben unter unbarmherziger und mörderischer Verfolgung, dass wir uns das heute gar nicht vorstellen können. Aber die Frühkirche sah ihre Berufung nicht im Bekämpfen der Ungerechtigkeit und der Unterdrückung oder im Durchsetzen ihres „Rechts“. Die frühe Kirche sah ihren Auftrag im Spiegeln von Gottes Heiligkeit, im Offenbaren von Gottes Herrlichkeit und im Bezeugen der Wirklichkeit von Jesus Christus. Und sie tat es durch die anschauliche Demonstration der grenzenlosen Liebe zu den eigenen Leuten, wie auch zu den Aussenstehenden.
Das Äussere des Bechers
Wer nach Schriftstellen sucht, die Streik, Protest Boykott und andere politische Aktionen belegen sollen, um soziale Mängel zu behandeln, der wird enttäuscht werden. Jesus nannte dies: „Das Waschen des Äusseren“. Eine wahre christliche Revolution ändert die Leute von innen her. Sie reinigt das Innere des Bechers. Sie ändert nicht bloss die Schlagwörter auf dem Plakat, das eine Person trägt. Sie verändert das Herz der Person.
Hier gleiten Kirchen oft vom Weg ab. Sie werden besessen von politischen Programmen, entweder von der rechten oder von der linken Seite. Christus kam in die Welt, um die Gesellschaft zu verändern, aber nicht durch politische Aktionen. Sein Plan besteht darin, dass er die Gesellschaft verändert, dadurch dass er die einzelne Person in dieser Gesellschaft umwandelt, indem er ihr ein neues Herz gibt, einen neuen Geist, eine Neuorientierung, eine neue Richtung, eine neue Geburt, ein neu erwecktes Leben und den Tod des Ichs und der Ichsucht. Wenn so der Einzelne umgewandelt wird, haben wir eine neue Gesellschaft.
Wenn wir von innen her verändert werden, wenn das Innere gereinigt wird, dann ändert sich unser ganze Ansicht über menschliche Beziehungen. Wenn wir mit Konflikt oder mit falscher Behandlung konfrontiert werden, dann neigen wir dazu, im Sinn von „Auge um Auge“ zu reagieren. Jesus ruft uns aber zu einer neuen Art von Reaktion: „segnet, die euch verfolgen“. Der Apostel Paulus ruft uns zu solcher Art Reaktion, wenn er schreibt: „Seid einträchtig untereinander gesinnt.....Vergeltet niemand Böses mit Bösem.....Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute“. (Römer 12, 14 – 21)
Die Botschaft, die Gott der Kirche anvertraut hat, ist die umwälzendste Botschaft, die die Welt je gehört hat. Sollten wir diese Botschaft zugunsten von politischen und gesellschaftlichen Aktionen zurückstellen? Sollten wir uns damit begnügen, dass die Kirche bloss eine weltliche, politische oder gesellschaftliche Organisation wird? Haben wir genügend Vertrauen in Gott, stimmen wir mit ihm überein, dass christliche Liebe, die in seiner Kirche gelebt wird, diese Welt verändern wird und nicht politische Macht und andere gesellschaftliche Massnahmen?
Gott ruft uns auf, verantwortliche Personen zu werden, die diese radikale, umwälzende, lebensverändernde gute Nachricht von Jesus Christus in der ganzen Gesellschaft verbreiten. Die Kirche muss mit dieser gewaltigen, umwandelnden, unvergleichlichen Botschaft wieder eindringen in den Handel und die Industrie, in die Bildung und das Lernen, in die Kunst und das Familienleben und in unsere gesellschaftlichen Institutionen. Der auferstandne Herr Jesus Christus ist zu uns gekommen, um in uns sein eigenes, nie endendes Leben einzupflanzen. Er ist bereit und fähig uns zu liebevollen, geduldigen, vertrauenswürdigen Leuten umzugestalten, damit wir gestärkt sind mit allen Problemen und allen Herausforderungen des Lebens zurechtzukommen. Das ist unsere Botschaft an eine müde, von Angst und Leid erfüllten Welt. Das ist die Botschaft der Liebe und der Hoffnung, die wir einer aufsässigen und verzweifelten Welt bringen.
Wir leben um Gottes Heiligkeit zu spiegeln, Gottes Herrlichkeit zu offenbaren und für die Tatsache Zeugnis abzulegen, dass Jesus gekommen ist, um Männer und Frauen innen und aussen rein zu machen. Wir leben um einander zu lieben und um der Welt die christliche Liebe darzulegen. Das ist unser Zweck, das ist die Berufung der Kirche.
von Michael Morrison